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Steuerfreie „6b-Rücklage“: Sechs Prozent Zinsen bei rückwirkender Auflösung
Verkauft ein Landwirt ein Grundstück, kann das hohe Steuern auslösen. Die drohende Steuerlast lässt sich jedoch mit einer „6b-Rücklage“ umgehen. Löst der Landwirt eine solche Rücklage aber rückwirkend auf, fallen zusätzlich sechs Prozent Zinsen an. Hintergrund Verkauft ein Landwirt Grund und Boden, entsteht häufig ein steuerlicher Gewinn, da der Verkaufspreis den steuerlichen Buchwert übersteigt. Diese realisierten stillen Reserven unterliegen der Einkommensteuer. Der Gesetzgeber möchte aber die Anpassung von Produktion, Vertrieb und Standort erleichtern. Deshalb hat er die Möglichkeit geschaffen, dass Landwirte die stillen Reserven aus dem Verkauf nicht versteuern müssen. Das gilt, wenn sie innerhalb von vier Jahren einen Ersatz anschaffen. Dann können sie die stillen Reserven auf das Ersatzwirtschaftsgut…
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Rentner dürfen künftig unbegrenzt dazuverdienen!
Ab 2023 fällt voraussichtlich die Hinzuverdienstgrenze. Dann dürfen Altersrentner unbegrenzt dazuverdienen. Das Bundeskabinett hat den entsprechenden Gesetzesentwurf am 31.08.2022 beschlossen. „Für Arbeitgeber, die dringend Arbeitskräfte suchen, ist das eine echte Erleichterung“, sagt der Leiter der Rentenberatung bei Ecovis Andreas Islinger. Lesen Sie hier, was genau geplant ist. „Die bisherigen Hinzuverdienstgrenzen für Rentnerinnen und Rentner waren für die Behörden ein riesiges Bürokratiemonster“, sagt Rentenberater Islinger. Diese Hinzuverdienstgrenzen fallen nun komplett weg. Das Kabinett hat hierzu den Entwurf zum 8. SGB IV-Änderungsgesetz beschlossen. Das Ergebnis: Altersrentner sollen künftig so viel dazuverdienen können, wie sie wollen. Was gilt künftig für Altersrentner und Bezieher von Erwerbsminderungsrenten? Altersrentner: Ab 2023 werden die Hinzuverdienstgrenzen komplett abgeschafft. Erwerbsminderungsrentner: Bei…
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Ausfüllhilfen für die Grundsteuererklärung
Grundstückbesitzer müssen bis zum 31.10.2022 ihre Grundsteuererklärungen abgeben. Jedes Bundesland stellt dafür inzwischen Ausfüllhilfen zur Verfügung. In unserer Grundsteuerkarte sind die Ausfüllhilfen für jedes Bundesland hinterlegt. Die Finanzämter haben massenhaft Briefe verschickt. Doch Grundstücksbesitzer sind zum Teil völlig überfordert mit dem Ausfüllen der Grundsteuererklärungen. Ausfüllhilfen der Bundesländer Für alle, die ihre Grundsteuererklärung selbst in Elster machen, stellen die Bundesländer Ausfüllhilfen zur Grundsteuerfeststellungserklärung zur Verfügung. Klicken Sie hier –www.ecovis.com/grundsteuer – auf Ihr Bundesland und gelangen Sie direkt zur jeweiligen Ausfüllhilfe für Ihr Bundesland. Mehr Informationen sowie unsere aktualisierte Grundsteuerbroschüre finden Sie ebenfalls hier: www.ecovis.com/grundsteuer Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: ECOVIS AG Steuerberatungsgesellschaft Ernst-Reuter-Platz 10 10587 Berlin Telefon: +49 89 5898-266 Telefax: +49 (30) 310008556 http://www.ecovis.com Ansprechpartner:…
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Franchisenehmer: Auch Selbstständige können rentenversicherungspflichtig sein
Franchisenehmer sind meist Selbstständige. Dass auch Franchisenehmer rentenversicherungspflichtig sein können, zeigt ein Urteil des Landessozialgerichts (LSG) Nordrhein-Westfahlen zur Rentenversicherungspflicht von Franchisenehmern. Wir haben das Urteil zusammengefasst und geben Ihnen Tipps für die Praxis. Rentenversicherungspflicht für arbeitnehmerähnliche Selbstständige In dem Fall ging es um einen Kläger, der seit dem 01.01.1999 als selbstständiger Lehrer der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung unterlag. Im Jahr 2018 beantragte er die Befreiung von der Versicherungspflicht. Seine Begründung: Er betreibe zwischenzeitlich eine Schülerhilfe/Nachhilfeeinrichtung eines Franchise-Systems. Sein Schwerpunkt liege somit nicht mehr im Unterrichten, sondern in der Organisation und Verwaltung der Nachhilfeeinrichtung. Landessozialgericht: Franchisenehmer komplett abhängig vom Franchisegeber Das Gericht kam zu dem Ergebnis, dass der Kläger auch…
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Hinweisgeberschutzgesetz: Auch Unternehmen ab 50 Mitarbeitern brauchen Meldestellen!
Mit dem Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) will die Regierung auch kleinere Unternehmen in die Pflicht nehmen: Bereits ab 17.12.2023 brauchen Betriebe ab 50 Mitarbeitern eine Hinweisgebermeldestelle; Unternehmen mit über 249 Mitarbeitern schon ab Inkrafttreten des HinSchG. Ecovis-Rechtsanwältin Janika Sievert in Würzburg rät zur Eile: „Es droht ein Bußgeld bis zu 20.000 Euro.“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entdecken Straftaten in Unternehmen häufig als Erstes. Doch oft trauen sie sich nicht, ihre Erkenntnisse persönlich an Vorgesetzte weiterzugeben. „Dabei könnten solche Whistleblower dafür sorgen, dass Unternehmen Rechtsverstöße rechtzeitig aufdecken, untersuchen und beseitigen können, bevor größere Schäden entstehen oder die Staatsanwaltschaft ermittelt“, sagt Rechtsanwältin Janika Sievert. In solchen Situationen will der Gesetzgeber die hinweisgebenden Personen schützen. Verankert ist der…
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Unberechtigte Mängelrüge: Wer zahlt für die Fehlersuche?
Wer zahlt, wenn Kosten für eine unberechtigte Mängelrüge entstehen? Diese Frage müssen wir häufig beantworten. Die Antwort ist nicht ganz so einfach. Der Fall Der Auftragnehmer führt bei der Neuerrichtung einer Demenzstation die Gewerke Heizung, Sanitär und Lüftung aus. Nach der Abnahme rügt der Bauherr verschiedene Mängel. Der Auftragnehmer teilt dem Besteller schriftlich mit, dass er das Thema vor Ort überprüft und gegebenenfalls nachbessert. Findet er keinen Mangel, dann „stelle er dem Besteller die Kosten für die Überprüfung einschließlich der Fahrtkosten in Rechnung“. Der Besteller ignoriert das Schreiben, und der Auftragnehmer geht auf Fehlersuche vor Ort. Da er keine Mängel findet, schickt er dem Besteller eine Rechnung für die Prüfung…
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Sozialversicherungspflicht nicht abhängig vom Willen der Vertragsparteien
Ob jemand sozialversicherungspflichtig ist, entscheiden objektive Kriterien und nicht die Wünsche und Vorstellungen von selbstständigen Auftragnehmern oder Auftraggebern. Was das Urteil des Landessozialgericht Mecklenburg-Vorpommern für Unternehmen bedeutet, lesen Sie hier. Welchen Fall hatte das Landessozialgericht zu beurteilen? Eine GmbH, hatte vier freie Mitarbeiter. Alle hatten jeweils ein eigenes Gewerbe angemeldet, wie zum Beispiel Hausmeistertätigkeiten, Veranstaltungsservice Messebau. Die GmbH beauftragte sie als „Helfer“. Die Mitarbeiter stellten der GmbH ihre erbrachten Leistungen in Rechnung und waren noch für weitere Auftraggeber tätig. Im Rahmen einer Finanzkontrolle stellte das Hauptzollamt fest, dass die Helfer nicht selbstständig tätig, sondern abhängig beschäftigt seien. Die Folge: Die Deutsche Rentenversicherung forderte Sozialversicherungsbeiträge nach. Wie hat das Gericht entschieden?…
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Corona-Hilfen: Die Fristen für die Schlussabrechnung sind verlängert
Für die Schlussabrechnung der Corona-Wirtschaftshilfen können sich Unternehmen und ihre Steuerberater jetzt bis zum 30.06.2023 Zeit lassen. Der ursprüngliche Termin war der 31.12.2022. Das hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz am 18.08.2022 bekannt gegeben. Ecovis-Steuerberater Daniel Frischkorn in Berlin kennt die Details. Welche Fristen gelten jetzt? Die Fristen zum Einreichen der Schlussabrechnungen für die Corona-Wirtschaftshilfen sind verlängert. Die Fristverlängerungen gelten für die Überbrückungshilfe I bis III, November- und Dezemberhilfe (Paket 1) sowie für die Überbrückungshilfe III Plus und IV (Paket 2). Diese Fristen gelten jetzt: Fristende für die Abgabe der Schlussabrechnung ist der 30.06.2023. In Einzelfällen, dann allerdings nur auf Antrag, läuft die Abgabefrist bis zum 31.12.2023. Warum ist überhaupt eine Schlussabrechnung…
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Neue Minijobgrenze ab Oktober: Trotz Mehrkosten lohnt sich die Gehaltserhöhung
Ab Oktober steigt der Mindestlohn auf 12 Euro und die Minijobgrenze von 450 auf 520 Euro. Trotz höherer Personalkosten rät Ecovis-Steuerberaterin Ines Frenzel in Neubrandenburg zum Wechsel auf 521 Euro, anstatt weiterhin Lohn im Bereich von 450,01 bis 520 Euro zu zahlen. Warum? Das zeigt ein Vergleich. Was sich bei Mindestlohn und Minijob ab Oktober 2022 ändert Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, dass der Mindestlohn auf 12 Euro steigt. Das setzt sie nun zum 01.10.2022 um. Damit Minijobs nicht noch unattraktiver werden, steigt gleichzeitig die Minijobgrenze von 450 Euro auf 520 Euro. Zukünftig ist die Minijobgrenze dann an die Höhe des Mindestlohns gekoppelt und steigt mit diesem. Vorteil: Mit steigendem Mindestlohn…
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Rentner können bald mehr dazuverdienen!
Das Bundesarbeitsministerium will die Hinzuverdienstgrenzen für Rentnerinnen und Rentner jetzt dauerhaft erhöhen. Während der Corona-Pandemie hatte der Gesetzgeber die Grenzen schon kräftig angehoben. Wie viel Rentnerinnen und Rentner voraussichtlich künftig dazuverdienen dürfen, erklärt Ecovis-Rentenberater Andreas Islinger in München. Wer Rente bekommt, aber die Regelaltersgrenze noch nicht erreicht hat, durfte in der Vergangenheit nur maximal 6.300 Euro brutto im Jahr dazuverdienen. Bei Überschreiten der Grenzen erfolgte eine Kürzung der Rente. Weil den Arbeitgebern Fachkräfte fehlen, weitete die Bundesregierung zwischen 2020 und 2022 die Hinzuverdienstgrenzen befristet zuletzt bis auf 46.060 Euro brutto jährlich aus. „Das sollte einen höheren Anreiz für eine Weiterbeschäftigung neben der Rente schaffen“, sagt Rentenberater Andreas Islinger. Bundesarbeitsministerium plant…