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Pauschalsteuersatz: Ab Januar droht die Absenkung von 9,5 auf 9 Prozent!
Das Bundesfinanzministerium überprüft jährlich die Umsatzsteuerpauschalierung. Das Ergebnis: Der Pauschalsteuersatz soll voraussichtlich ab dem 01.01.2023 von 9,5 auf 9,0 Prozent sinken. Das verringert die Einnahmen der Landwirte. Das gesetzlich vorgeschriebene Monitoring der Umsatzsteuerpauschalierung hat ergeben, dass die Besteuerung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe anhand des pauschalen Durchschnittssatzes zum 01.01.2023 erneut anzupassen ist. „Dabei wurde dieser Steuersatz bereits von ursprünglich 10,7 Prozent zum 01.01.2022 auf 9,5 Prozent gesenkt“, erläutert Ecovis-Steuerberater Andreas Gallersdörfer in Dingolfing. Im Rahmen des Achten Verbrauchsteuergesetzes soll es jetzt eine weitere Absenkung des Satzes um 0,5 Prozentpunkte auf 9,0 Prozent geben. Wie funktioniert diese Besteuerung? Der Paragraph 24 des Umsatzsteuergesetzes regelt, dass Land- und Forstwirte ihren Umsatz pauschal mit…
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Bei einer Nachfolgeregelung auch an Stiftungen denken
Mit einer Stiftung lässt sich das Lebenswerk des Stifters und das Familienvermögen erhalten. Ganz unproblematisch ist eine Stiftung aber nicht. Denn der Zweck und die Satzung lassen sich kaum ändern. Wer die Details kennt, kann aber durchaus steuerliche Vorteile nutzen. Bei einer Stiftung denken die meisten Menschen an gemeinnützige Stiftungen. Die Rechtsform der Stiftung ist darauf aber nicht begrenzt. Stiftungen können grundsätzlich jeden zulässigen Zweck verfolgen. Sie können auch als Familienstiftung den Angehörigen einer Familie zugutekommen. „Das eröffnet gerade bei Nachfolgeregelungen interessante Möglichkeiten“, sagt Ecovis-Rechtsanwalt und Steuerberater Hannes Wunderlich in München. Motive für Familienstiftungen Errichten Stifter eine Familienstiftung, verfolgen sie damit primär das Ziel, das Familien vermögen vor zukünftiger Zersplitterung durch Erbteilung…
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KfW-Sonderprogramm UBR
Die Förderbank KfW hat zusammen mit den Bundesministerien für Finanzen und für Wirtschaft das neue „KfW-Sonderprogramm UBR“ vorgestellt. Es richtet sich an Unternehmen, die vom Ukraine-Krieg oder den Sanktionen gegen Belarus und Russland betroffen sind. Das Programm ist bis Jahresende befristet. Unabhängig von der KfW gibt es auch Bürgschaftsprogramme der Länder. Welche Hilfen es gibt Die KfW gewährt Kredite über die Hausbanken bis zu einem Kreditbetrag von 100 Millionen Euro für Betriebsmittel. Es gilt für kleine, mittelständische und große Unternehmen sowie Selbstständige ohne Umsatzgrößenbeschränkung. Voraussetzungen für die KfW-Kredite aus dem KfW-Sonderprogramm UBR Anträge stellen können Unternehmen wegen Umsatzrückgängen durch weggebrochene Absatzmärkte, nachgewiesener Produktionsausfälle in der Ukraine, Russland oder Weißrussland, der Schließung…
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Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz: Bekommen Arbeitgeber kein Geld?
Viele Arbeitgeber haben ihren Mitarbeitern während Quarantäne weiter Lohn oder Gehalt bezahlt. Denn nach dem Infektionsschutzgesetz steht ihnen eine Entschädigung zu. Nun häufen sich die Ablehnungen. Zudem kursieren Gerüchte, dass während Corona die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ausgesetzt sei. „Das ist Blödsinn“, sagt Ecovis-Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Gunnar Roloff. Und beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Entschädigungszahlungen und Corona. Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz: Bekommen Arbeitgeber sie oder nicht? Nach unserer Kenntnis sind viele Anträge der Unternehmen noch nicht bearbeitet. Und: In vielen Bundesländern bekommen Arbeitgeber Ablehnungen. Die Begründung in den Schreiben: Die Arbeitnehmer hätten nur für eine nicht erhebliche Zeit gefehlt. Wir hatten bereits berichtet: Quarantäne-Entschädigung abgelehnt: Wie können sich Unternehmen wehren?…
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Corona-Hilfen: Das lange Warten auf das Geld vom Staat
Bei manchen Antragstellern, die auf Corona-Hilfen warten, dauert die Prüfung lang. Was man tun kann, um die Verfahren zu beschleunigen, und wie man auf eine Ablehnung der Corona-Hilfen reagieren kann. Kein anderes Land hat Unternehmen, Selbstständigen und Vereinen in der Corona-Krise so massiv unter die Arme gegriffen wie Deutschland. Das Angebot reichte von der Soforthilfe und diversen Überbrückungshilfen über die November- und Dezemberhilfen bis hin zu verschiedenen Neustarthilfen. Dazu kamen Ma.ßnahmen auf Länderebene. Immer wieder gab es Klagen, dass die Bearbeitung von Anträgen zu lang dauert. Für Ärger bei vielen Antragstellern sorgten abgelehnte Hilfsersuchen. Bis Geld fließt, kann es dauern Stefan Eglseder, Rechtsanwalt bei Ecovis in Landshut, hat gerade eine…
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Das „9-Euro-Ticket“ in der Lohnabrechnung
Ab 1. Juni 2022 gilt im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) das 9-Euro-Ticket. Arbeitnehmer, die für ihren Arbeitsweg Bus und Bahn nutzen, können davon profitieren. Was Arbeitgeber wissen müssen, die ihre Arbeitnehmer mit einem Jobticket unterstützen, erklärt Steuerberaterin Annette Bettker in Rostock. Ich kaufe meinen Arbeitnehmern monatlich ÖPNV-Tickets Viele Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter bei ihrem Weg zur Arbeit finanziell unterstützen möchten, kaufen ihnen monatlich ein Jobticket. Dieses ist unter bestimmten Voraussetzungen steuer- und beitragsfrei. Voraussetzung ist beispielsweise, dass Arbeitgeber das Jobticket zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewähren. Dann ist das Jobticket ein Sachbezug. Dieser Sachbezug ist im Lohnkonto aufzuzeichnen. Für Juni bis August kosten Tickets für den Personennahverkehr nur neun Euro. Damit…
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Einkommensteuer auf Gewinne aus Grundstücksverkäufen reduzieren
Ein Urteil stellt jetzt klar, wie sich die Einkommensteuer auf Grundstücksgeschäfte reduzieren lässt. Allerdings ist der Weg dahin aufwendig und mit Kosten für Beratung, Notar und Grundbuchkosten verbunden. Bei der Besteuerung von Grundstücksgewinnen stellt sich zunächst immer die Frage: Sind die verkauften Flächen Betriebs- oder Privatvermögen? „Wer aber daraus schließt, dass Privatvermögen vor dem Zugriff des Finanzamts bei einem Verkauf geschützt ist, liegt falsch“, weiß Rita Kuhn, Steuerberaterin bei Ecovis in Schweinfurt. Ausgangspunkt für Steuerforderungen auf private Grundstücksverkäufe ist die Besteuerung von Spekulationsgewinnen. Bis zum Jahr 1997 waren Kauf und Verkauf mit einer Haltefrist von nicht mehr als zwei Jahren steuerpflichtig. Nachdem jedoch Verkäufer die Vorschrift immer wieder geschickt ausnutzten,…
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Biogasanlagen: Wann ist eine Biogasanlage gewerblich?
Bisher war oft nicht klar, ob die Erzeugung von Biogas eine gewerbliche oder landwirtschaftliche Tätigkeit ist. Um zu ermitteln, ob mehr als 50 Prozent der Biomasse zugekauft wird, wurde ausschließlich die Menge betrachtet. Ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums (BMF) schafft jetzt Klarheit: Denn in Zukunft wird zusätzlich der Gasertrag der Biomasse mitberücksichtigt. Wie definiert das Finanzamt landwirtschaftliche und gewerbliche Tätigkeit? Eine Biogasanlage kann entweder zu gewerblichen oder zu land- und forstwirtschaftlichen Einkünften führen. Die Erzeugung von Biogas ist Teil der land- und forstwirtschaftlichen Urproduktion, wenn der Betrieb die Biomasse überwiegend selbst erzeugt und entsprechend das Biogas oder die Energie – also Strom oder Wärme – selbst verwendet. Erzeugen Landwirte Biogas hingegen…
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Schenkungsteuer bei Hofübergabe: Schenken, aber mit Köpfchen
Mit der Familienheimregelung ermöglicht der Gesetzgeber die steuerfreie Übertragung von selbst genutzten Immobilien. Landwirte müssen dafür aber andere Lösungen finden. Eine Frage, die landwirtschaftliche Unternehmer bei der Hofübergabe oft nicht beachten, ist die drohende Schenkungsteuer für eigene Wohnungen. Auslöser sind einerseits die stetig steigenden Grundstückspreise, andererseits fallen die Verschonungsregelungen weg, die es beim Betriebsvermögen gibt. Lediglich für fremdvermietete Wohnungen ist ein Bewertungsabschlag von zehn Prozent des Verkehrswerts vorgesehen. Für selbst genutzte Wohnungen gibt es nur eine Steuerbefreiung im Rahmen der Familienheimregelung. Sie greift bei der Übertragung zwischen Ehegatten oder eingetragenen Lebenspartnern. Ob ein Familienheim vorliegt, entscheidet die tatsächliche Nutzung. Bei Hofübergaben spielt die Regelung aber keine große Rolle, denn sie…
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Investitionsprogramm Bauernmilliarde: Wann Landwirte Geld zurückzahlen müssen
Viele Landwirte profitierten 2021 von der Bauernmilliarde. Doch jetzt müssen einige einen Teil des Geldes an die Rentenbank zurückzahlen, weil sie ihre Umsatzbesteuerung nachträglich geändert haben. Die Details dazu kennt Ecovis-Steuerberater Thomas Franke in Rostock. Neue Bemessungsgrundlage für die Förderung mit der Bauernmilliarde Viele Landwirte haben im vergangenen Jahr in innovative Technik investiert zum Klima- und Ressourcenschutz. Von der Rentenbank gab es dazu 40 Prozent Zuschuss. „Weil der Zuschuss wirklich richtig hoch war, wurde das Förderprogramm auch Bauernmilliarde genannt“, erläutert Steuerberater Thomas Franke. Als Bemessungsgrundlage für die Höhe der Förderung legte die Rentenbank bei pauschalierenden Landwirten den Bruttobetrag der Anschaffung inklusive Mehrwertsteuer zu Grunde. Die Rentenbank will Geld zurück Nun…