• Familie & Kind

    Studie zeigt Auswirkungen auf Armut und soziale Ungleichheit

    Die hohe Mietbelastung, die insbesondere viele Haushalte mit niedrigen Einkommen tragen müssen, führt knapp 1,1 Millionen oder 12,9 Prozent aller Mieterhaushalte in den deutschen Großstädten in eine extrem prekäre wirtschaftliche Lage. Diesen Haushalten mit rund 2,1 Millionen Menschen bleibt weniger als das im Sozialrecht festgelegte Existenzminimum übrig, nachdem sie Miete und Nebenkosten (bruttowarm) bezahlt haben. Dabei sind eventuelle Sozialtransfers und Wohngeld bereits berücksichtigt. Besonders stark betroffen sind Haushalte von Alleinerziehenden: In dieser Gruppe bleibt einem guten Viertel nur ein Resteinkommen unterhalb des ALG II-Regelbedarfs bzw. Existenzminimums (siehe auch Tabelle 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Gleichzeitig verstärken hohe Wohnkosten die Einkommensspreizung in den Großstädten sehr deutlich: Mieterhaushalte der…

  • Bildung & Karriere

    Erwerbspersonenbefragung im Corona-Sommer 2021

    Viele Erwerbstätige in Deutschland durchleben den zweiten Corona-Sommer mit äußerst gemischten Gefühlen. Das zeigt die neueste Welle der repräsentativen Erwerbspersonenbefragung, die die Hans-Böckler-Stiftung seit Frühjahr 2020 durchführt. Einerseits fürchteten im Juli 2021 weniger Menschen als im Winter 2020, wegen der Pandemie ihre Arbeit zu verlieren. Die Quote ist von 13 Prozent im November 2020 auf acht Prozent gesunken. Der Anteil derer, die die aktuelle Situation familiär, finanziell oder an ihrem Arbeitsplatz als belastend empfinden, ist ebenfalls in den vergangenen Monaten zurückgegangen und hat sich auf dem Niveau des Sommers 2020 eingependelt (detaillierte Daten unten). Andererseits ist die Unzufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Politik stark gestiegen. 59 Prozent der im Juli…

  • Finanzen / Bilanzen

    Zwischenbilanz des WSI-Tarifarchivs: Nach den bislang vorliegenden Abschlüssen steigen die Tariflöhne 2021 durchschnittlich um 1,6 Prozent.

    Unter Berücksichtigung der im 1. Halbjahr 2021 abgeschlossenen Tarifverträge und der in den Vorjahren für 2021 bereits vereinbarten Tariferhöhungen steigen die Tariflöhne in diesem Jahr um durchschnittlich 1,6 Prozent. Dies ergibt sich aus der aktuellen Halbjahresbilanz, die das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung heute vorlegt. Werden nur die im 1. Halbjahr 2021 getätigten Neuabschlüsse berücksichtigt, so steigen die Tariflöhne um 1,1 Prozent. Die bereits 2020 oder früher vereinbarten Tarifabschlüsse schlagen für das Jahr 2021 hingegen mit 2,0 Prozent zu Buche, so dass sich insgesamt eine Tariferhöhung von 1,6 Prozent ergibt (siehe auch Abbildung 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). "Nachdem die Tariflöhne in den…

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  • Finanzen / Bilanzen

    IMK-Konjunkturindikator: Konjunkturelle Erholung setzt sich fort

    Die Konjunkturampel steht auf Grün und signalisiert für das dritte Quartal eine dynamische Fortsetzung der konjunkturellen Erholung – nach dem coronabedingten Rückschlag im ersten Quartal des Jahres. In seinem aktuellen Drei-Monatsausblick – für Juli bis September – weist das IMK eine Boomwahrscheinlichkeit von 61,3 Prozent aus. Damit übertrifft die Wahrscheinlichkeit für ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum nunmehr den vierten Monat in Folge den entscheidenden Schwellenwert von 50 Prozent. Die Wirtschaftsleistung legt zu, weil viele unter Corona-Bedingungen ausgesetzte Dienstleistungen wieder in Gang kommen. Hinzu kommt ein Aufholeffekt beim privaten Verbrauch, der sich in den kommenden Monaten noch ausweiten dürfte. Die Produktion in Industrie und Bauhauptgewerbe dürfte im Jahresverlauf auch weiter zunehmen, wenn Lieferengpässe…

  • Gesundheit & Medizin

    Aktuelle Auswertung des WSI

    Trotz der jüngsten Fortschritte bei den Corona-Impfungen warten viele Beschäftigte noch immer auf ihre Erstimpfung oder einen Impftermin. Besonders ins Hintertreffen sind dabei Personen mit geringem sozio-ökonomischen Status geraten: Unter Geringverdienenden im untersten Fünftel der Lohnverteilung (1. Quintil) gaben im Juni 2021 nur 49 Prozent der Befragten an, schon mindestens ihre erste Impfdosis erhalten zu haben – verglichen mit 71 Prozent unter Besserverdienenden im obersten Fünftel (siehe Abbildung 1). Insgesamt gaben 59 Prozent der Befragten an, zumindest eine Impfdosis erhalten zu haben; 27 Prozent waren vollständig geimpft. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Portals Lohnspiegel.de, an der sich im Juni 2021 mehr als 4.500 Beschäftigte beteiligt haben. Lohnspiegel.de wird…

  • Bildung & Karriere

    Berufung zum 1. Juli

    Prof. Dr. Peter Bofinger ist ab dem 1. Juli Senior Research Fellow des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Damit gewinnt die Hans-Böckler-Stiftung für ihr IMK einen weiteren renommierten Ökonomen als Partner für Forschungskooperationen und für den vertieften fachlichen und methodischen Wissensaustausch. Peter Bofinger, 66, ist Seniorprofessor für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Würzburg. Seine aktuellen wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen unter anderem bei den Herausforderungen der COVID-19-Pandemie für die Wirtschaftspolitik, der Rolle, die die Finanzmärkte in ökonomischen Modellen spielen, bei Fiskalregeln wie der Schuldenbremse, der Digitalisierung des Geldwesens sowie neuen Ansätzen der Industriepolitik. Von 2004 bis 2019 beriet Bofinger als eines von fünf Mitgliedern im Sachverständigenrat…

  • Bildung & Karriere

    Corona-Krise zeigt Prekarität von Minijobs – WSI bietet detaillierte Daten zu Rückgängen für alle kreisfreien Städte und Landkreise

    In der Corona-Krise hat sich die Prekarität vieler Minijobs besonders deutlich gezeigt: Weil für geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse nicht in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt wird, konnten sie während der Pandemie nicht über Kurzarbeit abgesichert werden. Die Auswirkungen wurden dadurch verschärft, dass 450-Euro-Minijobs insbesondere in Branchen wie Gastronomie und Handel verbreitet sind, die unter den Kontaktbeschränkungen stark litten. Allein zwischen Ende Juni 2019 und Ende Juni 2020 sind bundesweit rund 516.000 Minijobs weggefallen. In knapp 386.000 Fällen waren Beschäftigte betroffen, die über den Minijob hinaus kein weiteres Beschäftigungsverhältnis hatten. Zudem wurden rund 130.000 geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse im Nebenjob gestrichen. Das zeigt eine neue Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, die…

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  • Finanzen / Bilanzen

    IMK-Konjunkturindikator: Wahrscheinlichkeit für Wirtschaftsboom aktuell fast 20 Mal so groß wie Rezessionsrisiko

    Die Erholung der deutschen Wirtschaft von der Corona-Krise setzt sich fort, die Aussichten auf einen sehr kräftigen Aufschwung in diesem Jahr haben sich zuletzt weiter verbessert. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Die Wahrscheinlichkeit für ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum, die der Indikator als "Boomwahrscheinlichkeit" ausweist, ist aktuell fast 20 Mal so hoch wie das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft demnächst in eine Rezession geraten könnte. Konkret zeigt der Indikator, der die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, für den Drei-Monatszeitraum von Juni bis Ende August eine mittlere Boomwahrscheinlichkeit von 71,3 Prozent an, während die Rezessionswahrscheinlichkeit nur 3,7 Prozent beträgt. Im Vergleich zum…

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  • Bauen & Wohnen

    Neue Studie mit Daten für alle 77 Großstädte

    49,2 Prozent der rund 8,4 Millionen Haushalte, die in Deutschlands Großstädten zur Miete wohnen, müssen mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens ausgeben, um ihre Miete (bruttowarm) zu bezahlen. Das entspricht mehr als 4,1 Millionen Haushalten, in denen etwa 6,5 Millionen Menschen leben. Dabei sind eventuelle Sozialtransfers und Wohngeld bereits berücksichtigt. Bei Sozialwissenschaftlern wie bei Immobilienexperten gilt eine Mietbelastungsquote oberhalb von 30 Prozent des Haushaltseinkommens insbesondere bei Haushalten mit niedrigerem Einkommen als problematisch, weil dann nur noch relativ wenig Geld zur sonstigen Lebensführung bleibt. Auch viele Vermieter ziehen hier eine Grenze, weil sie zweifeln, dass Mieter sich mit weniger Einkommen ihre Wohnung dauerhaft leisten können. Gut ein Viertel (25,9 Prozent) der…

  • Finanzen / Bilanzen

    Die Corona-Krise hat Renten-Ansprüche von älteren Beschäftigten bislang nur wenig geschädigt – Risiko Langzeitarbeitslosigkeit

    Der tiefe Wirtschaftseinbruch durch die Corona-Krise hat bislang nur relativ geringe Auswirkungen auf die Rentenansprüche älterer Beschäftigter. Auch im Falle von Kurzarbeit oder bei kürzerer Arbeitslosigkeit sind für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte jenseits der 50 die Einbußen bei der zu erwartenden gesetzlichen Rente zunächst moderat, weil ein großer Teil der Beiträge von der Arbeitsagentur übernommen wird. Das zeigt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte neue Studie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).* Dagegen gerät die Altersversorgung von Selbstständigen oder Langzeitarbeitslosen, die in Hartz IV rutschen, durch Wirtschaftskrisen wie die Corona-Pandemie schnell in Gefahr. Sollte die Krise längerfristig auf den Arbeitsmarkt durchschlagen, wären die Konsequenzen für die Rentenansprüche also deutlich gravierender. Um fast…

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