• Finanzen / Bilanzen

    Auswertung des WSI-Portals Lohnspiegel.de

    Nach einem relativ sorgenfreien Sommer hat unter den Beschäftigten in Deutschland die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus wieder zugenommen. Im November 2020 machte sich jeder dritte Beschäftigte (33 Prozent) Sorgen, sich bei der Arbeit oder auf dem Weg zur Arbeit mit dem Coronavirus zu infizieren – verglichen mit jedem vierten Beschäftigten (25 Prozent) in den Monaten Juni und Juli, als die Infektionszahlen deutlich niedriger waren. Damit hat sich die Sorge um Ansteckung auf erhöhtem Niveau stabilisiert: Trotz Lockdowns ist der Wert fast genauso hoch wie im Oktober (34 Prozent; siehe auch die Grafik in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Das ist das Ergebnis einer Befragung des Portals…

  • Finanzen / Bilanzen

    IMK-Konjunkturindikator: Teil-Lockdown erhöht Rezessionsgefahr leicht

    Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten erneut in eine Rezession gerät, ist durch die stärkere Ausbreitung der Corona-Pandemie und den Teil-Lockdown leicht gestiegen, es bleibt aber insgesamt relativ niedrig. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. In der Drei-Monats-Prognose für November bis Ende Januar zeigt der Indikator, der die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 17,7 Prozent an – nach 12,6 Prozent im Oktober. Dabei ist zu beachten, dass der Indikator auf der gängigen technischen Definition aufbaut, die eine Rezession als eine zweimalige aufeinander folgende Schrumpfung der Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich definiert. Da nach dem tiefen…

  • Finanzen / Bilanzen

    Reformbedarf bei Krankenhausfinanzierung

    Die DRG-Fallpauschalen, über die seit gut 15 Jahren Behandlungen in deutschen Krankenhäusern abgerechnet werden, erzeugen Kostendruck ohne eine systematische Berücksichtigung von Qualität sowie intransparente, rational nicht begründete Umverteilungseffekte in und zwischen Kliniken. Dadurch hat das DRG-System sehr problematische Entwicklungen ausgelöst oder verstärkt. Dazu gehört die dramatische Unterbesetzung in der stationären Krankenpflege, wo mindestens 100.000 Vollzeitstellen fehlen und negative Konsequenzen für Patientinnen und Patienten dokumentiert sind. Außerdem hat das Fallpauschalen-System eine Privatisierungswelle angeschoben, durch die es erstmals in der Bundesrepublik weniger Allgemeinkrankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft gibt als Kliniken, die zu privaten, gewinnorientierten Konzernen gehören. Dieser Trend könnte sich wieder verschärfen, wenn Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie nicht ausreichend ausgeglichen werden und Kommunen…

  • Finanzen / Bilanzen

    Neuer IMK-Finanzmarktstabilitätsreport

    Die Risiken im Finanzsystem nehmen zu, vor allem auf dem Immobilienmarkt. Ein Einbruch an den Finanzmärkten könnte nicht nur Investoren unter Druck setzen. Die Erholung der gesamten Wirtschaft wäre in Gefahr, wenn Preisblasen platzen und Investitionen und Konsum reduziert werden. Die Finanzaufsichtsbehörden sollten daher Gegenmaßnahmen vorbereiten. Als erster Schritt nach Abklingen der Corona-Krise sollte der Kredit-Anteil beim Kauf von Immobilien stärker begrenzt werden. Investoren müssten dann mehr Eigenkapital beibringen. Die Regelung würde den Preisanstieg bremsen und könnte so gestaltet werden, dass Eigenheimnutzer nicht unmittelbar betroffen sind. Begleitet werden sollte diese Verschärfung der Kreditregeln von einer staatlichen Investitionsoffensive, in deren Mittelpunkt der soziale Wohnungsbau steht. Zu diesen Ergebnissen kommt der neue…

  • Finanzen / Bilanzen

    Krise verstärkt soziale Ungleichheit und Sorgen um Demokratie

    Die Corona-Pandemie vergrößert die soziale Ungleichheit in Deutschland. Denn von Einkommensverlusten sind überdurchschnittlich oft Menschen betroffen, die schon zuvor eine schwächere Position auf dem Arbeitsmarkt hatten. So haben Personen mit Migrationshintergrund bislang häufiger an Einkommen eingebüßt als Personen ohne familiäre Zuwanderungsgeschichte. Erwerbstätige mit ohnehin niedrigen Einkommen sind stärker betroffen als solche, die bereits vor der Pandemie mehr Geld zur Verfügung hatten. Auch wer in einem atypischen oder prekären Job arbeitet, etwa als Leiharbeiter oder Minijobberin, hat im Zuge der Krise häufiger Einkommen verloren als stabil Beschäftigte. Ebenso sind Eltern öfter mit Einkommensverlusten konfrontiert als Kinderlose. Das ergibt eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung auf Basis…

  • Finanzen / Bilanzen

    Neue Untersuchung des WSI

    In der Fleischindustrie wurden grundlegende Arbeitnehmerrechte umgangen. Ein neues, von der Bundesregierung vorgelegtes Gesetz könnte viele Mängel beheben. Darüber hinaus braucht es allgemeinverbindliche Tarifverträge für die Branche – so wie es sie in anderen europäischen Ländern längst gibt. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.* Die Missstände in der Fleischwirtschaft sind lange bekannt – und noch immer nicht behoben. Die Coronakrise offenbarte, dass freiwillige Selbstverpflichtungen der Branche bei weitem nicht ausreichen. Konsequenz: Ein Gesetzentwurf, der Werkverträge oder Leiharbeit für Kernbereiche der Fleischindustrie verbietet und die Einhaltung gesetzlicher Mindeststandards sicherstellt, wurde bereits im Bundestag diskutiert, die für diese Woche geplante Abstimmung im Parlament…

  • Ausbildung / Jobs

    Fallstudien in 28 Unternehmen

    Manche Arbeitgeber gehen aggressiv gegen Mitbestimmung vor. Um sich dagegen wehren zu können, brauchen Betriebsräte vor allem Rückhalt in der Belegschaft. Zudem wäre ein besserer gesetzlicher Schutz sinnvoll, zeigt eine neue, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie.* In der Regel arbeiten Betriebsräte und Manager hierzulande konstruktiv zusammen: Laut der aktuellen Betriebsrätebefragung der Hans-Böckler-Stiftung bewerten knapp 60 Prozent der Beschäftigtenvertreter das Verhältnis zur Chefetage als „sehr gut“ oder „gut“. In manchen Firmen hängt der Haussegen allerdings dauerhaft schief: Dort versuchen Arbeitgeber systematisch, die betriebliche Mitbestimmung auszuhebeln. Mit welchen Strategien sie dabei vorgehen und was Arbeitnehmervertreter dem entgegensetzen können, haben Prof. Dr. Markus Hertwig und Oliver Thünken von der Professur Soziologie mit Schwerpunkt…

  • Finanzen / Bilanzen

    Konjunkturelle Erholung verliert an Fahrt

    Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal 2020 erneut in eine Rezession gerät, ist in den vergangenen Wochen etwas gestiegen, es bleibt aber insgesamt gering. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. In der Drei-Monats-Prognose für Oktober bis Ende Dezember zeigt der Indikator, der die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 12,6 Prozent an – nach 2 Prozent im September. Dabei ist zu beachten, dass der Indikator auf der gängigen technischen Definition aufbaut, die eine Rezession als eine zweimalige aufeinander folgende Schrumpfung der Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich definiert. Da nach dem historisch einmaligen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts im Frühjahr die…

  • Bildung & Karriere

    Auswertung von Befragung unter gut 6000 Erwerbstätigen

    Kurzarbeit hat während der Corona-Pandemie ein deutlich anderes "Profil" bekommen als in vorherigen Wirtschaftskrisen. Erstmals haben beispielsweise kleine Betriebe das Instrument häufiger als größere genutzt, um durch die Krise zu kommen und Entlassungen zu vermeiden. Und während in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 Männer fast dreimal so häufig wie Frauen in Kurzarbeit waren (damals 6,3 Prozent der männlichen vs. 2,3 Prozent der weiblichen Beschäftigten in Deutschland), war im Juni 2020 die Quote unter beiden Geschlechtern mit jeweils rund 13 Prozent Beschäftigten in Kurzarbeit beinahe gleich hoch. Das liegt wesentlich daran, dass in der Pandemie nicht nur Industriebetriebe stark betroffen sind, sondern auch viele Dienstleistungsbranchen. Im Vergleich zu vorherigen Wirtschaftseinbrüchen ist…

  • Finanzen / Bilanzen

    Neues Gutachten für das IMK

    Öffentliche Investitionsgesellschaften (ÖIG) stellen einen verfassungskonformen Weg dar, staatliche Investitionen über Kredite zu finanzieren. Damit die Kreditfinanzierung von Investitionen über ÖIG mit der im Grundgesetz für den Bund etablierten Schuldenbremse kompatibel ist, müssen solche Investitionsgesellschaften rechtlich selbständig sein, dabei können sie eine öffentliche oder privatwirtschaftliche Rechtsform haben. Zudem müssen sie eine konkrete Sachaufgabe verfolgen, also beispielsweise selbst Planung und Bau von Infrastruktur organisieren, reine Finanzierungsgesellschaften sind unzulässig. Zu diesem Ergebnis kommen Prof. Dr. Georg Hermes, Professor für Öffentliches Recht an der Goethe-Universität Frankfurt/Main, und die Ökonomen Lukas Vorwerk (TU Berlin) und Prof. Dr. Thorsten Beckers (Bauhaus-Universität Weimar) in einem neuen Gutachten für das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der…