• Gesundheit & Medizin

    Speiseröhrenchirurgie: Mit der Fallzahl steigt die Qualität

    Gibt es bei komplexen Operationen einen Zusammenhang zwischen der Menge der pro Krankenhaus erbrachten Leistung und der Qualität des Behandlungsergebnisses? Um diese Frage geht es in acht Prüfaufträgen zu Mindestmengen, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erteilt hat. Für die sechste zu prüfende Intervention, komplexe Eingriffe an der Speiseröhre (Ösophagus), liegt nun der IQWiG-Bericht vor. Danach gibt es bei komplexen Eingriffen am Organsystem Ösophagus einen positiven Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses: In Krankenhäusern mit höheren Fallzahlen sind die Überlebenschancen für die operierten Patientinnen und Patienten insgesamt größer. Zudem kommt es dort seltener zu Komplikationen. Hochrisiko-Operationen, die als planbare…

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    Nierentransplantationen: Bessere Ergebnisse bei größeren Fallzahlen ableitbar

    Gibt es bei komplexen Operationen einen Zusammenhang zwischen der Menge der pro Krankenhaus erbrachten Leistung und der Qualität des Behandlungsergebnisses? Um diese Frage geht es in acht Prüfaufträgen zu Mindestmengen, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erteilt hat. Für die fünfte zu prüfende Intervention, die Nierentransplantation, liegt nun der IQWiG-Bericht vor. Danach gibt es bei Nierentransplantationen einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses: In Krankenhäusern mit größeren Fallzahlen sind die Überlebenschancen bis zu ein Jahr nach Transplantation größer. Für die Zielgröße „Transplantatversagen“ lässt sich kein Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Behandlungsqualität ableiten. Die häufigste Organtransplantation in Deutschland Bei chronischem Nierenversagen,…

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    PSA-Screening: Nutzen wiegt den Schaden nicht auf

    Der Nutzen eines generellen PSA-Screenings für Männer ohne Verdacht auf Prostatakrebs kann den dadurch entstehenden Schaden nicht aufwiegen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seinem Abschlussbericht nach Auswertung der weltweiten Studienlage zum Thema. Zwar nutzt eine Reihenuntersuchung mittels PSA-Test einigen Männern, indem ihnen eine metastasierte Krebserkrankung erspart bleibt oder diese nach hinten verschoben wird. Zugleich müssen aber deutlich mehr Männer damit rechnen, wegen Überdiagnosen und damit einhergehender Übertherapie dauerhaft inkontinent oder impotent zu werden – und das in relativ jungen Lebensjahren. Bei der Anhörung zum Vorbericht diskutierte das IQWiG ausführlich mit Stellungnehmenden, ob und wie die Schäden eines PSA-Screenings mithilfe von Risiko-adaptierten…

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    Belimumab bei aktivem systemischem Lupus erythematodes: Zusatznutzen für Kinder und Jugendliche

    Der monoklonale Antikörper Belimumab ist seit 2011 als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit aktivem, Autoantikörper-positivem systemischem Lupus erythematodes (SLE) zugelassen, die trotz Standardtherapie eine hohe Krankheitsaktivität aufweisen. 2019 wurde die Zulassung auf Kinder ab fünf Jahren und Jugendliche erweitert. In einer frühen Nutzenbewertung hatte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) daher untersucht, ob der Wirkstoff diesen jüngeren Patientinnen und Patienten einen Zusatznutzen bietet. Die mit dem Dossier eingereichten Daten waren jedoch lückenhaft. Im Stellungnahmeverfahren hat der Hersteller Informationen nachgeliefert, die das IQWiG nun im Rahmen eines Addendums gewürdigt hat. Demnach gibt es einen Anhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen. Vorteile bei den Nebenwirkungen Die Auswertungen zur Studie…

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    Alle klinischen Studiendaten zu COVID-19-Arzneimitteln und -Impfstoffen sollten mit dem Tag der Marktzulassung veröffentlicht werden!

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IQWiG und der Cochrane Collaboration appellieren an die Europäische Arzneimittel-Agentur (European Medicines Agency, EMA), alle klinischen Studienberichte zu allen COVID-19-Arzneimitteln und -Impfstoffen unmittelbar mit dem Tag der Marktzulassung zu veröffentlichen. Die internationale Forschungsgemeinschaft habe ihre Kräfte gebündelt, um Medikamente und Impfstoffe zur Bekämpfung der Pandemie zu identifizieren oder zu entwickeln, zu testen und zu evaluieren, heißt es in dem Offenen Brief an EMA-Direktor Prof. Guido Rasi: „Um diese Präparate weiter zu bewerten und die Entwicklung weiterer Wirkstoffe zu beschleunigen, ist die schnelle und vollständige öffentliche Verfügbarkeit der den Regulierungsbehörden vorgelegten Informationen von größter Bedeutung.“ Die EMA sei in den vergangenen Jahren ein Pionier der Datentransparenz unter…

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    Obstruktive Schlafapnoe: Unterkieferprotrusionsschiene hilft gegen Tagesschläfrigkeit

    Mithilfe einer Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) kann die Tagesschläfrigkeit von Patientinnen und Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe gelindert werden. Dabei ist die Behandlung mit einer UPS der Positive-Atemwegsdruck(PAP)-Therapie mit Schlafmaske nicht unterlegen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seinem Abschlussbericht zum Nutzen der UPS. Atemaussetzer stören den Schlaf und führen zu Tagesschläfrigkeit Die obstruktive Schlafapnoe zeichnet sich durch eine wiederkehrende Obstruktion (= Verengung / Verstopfung) des oberen Atemwegs während des Schlafs aus. Sie entsteht, wenn die Muskulatur in den oberen Atemwegen erschlafft. Dadurch verengt sich der Atemweg im Rachenbereich oder blockiert sogar ganz, wodurch beim Ein- und Ausatmen laute Schnarch-Geräusche entstehen. Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe…

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    DMP COPD: Leitlinien-Synopse zeigt Aktualisierungsbedarf bei mehreren Versorgungsaspekten

    Auf Grundlage von Leitliniensynopsen werden Disease-Management-Programme (DMP) zu chronischen Krankheiten regelmäßig dem jeweiligen Stand des medizinischen Wissens angepasst. Jetzt hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zur chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) recherchiert, deren Empfehlungen zusammengefasst und den Aktualisierungsbedarf für das DMP COPD überprüft. Demnach zeigt sich konkreter Aktualisierungsbedarf für je einen Aspekt der Langzeit-Sauerstofftherapie und für das Patienten-Monitoring, das bisher im DMP noch nicht als eigenständiger Versorgungsaspekt beschrieben war. Darüber hinaus sind weitere Versorgungsaspekte wie Diagnostik, operative Verfahren, medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung potenziell aktualisierungsbedürftig. Internationale Leitlinien bieten aktuelle Versorgungsansätze Insgesamt 15 aktuelle internationale Leitlinien liefern Empfehlungen, die noch…

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    Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung: Frauen können informiert entscheiden

    Mit Jahresbeginn 2020 startete in Deutschland ein organisiertes Programm zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Grundlage dafür war ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses. Frauen im Alter von 20 bis 60 Jahren bekommen nun alle fünf Jahre ein Einladungsschreiben ihrer Krankenkasse, das auf das Angebot aufmerksam macht. Mit dem Einladungsschreiben erhalten die Frauen auch eine Entscheidungshilfe in Form einer Broschüre. Diese informiert über Vor- und Nachteile der Untersuchung und soll so die Entscheidung erleichtern, ob eine Frau teilnimmt oder nicht. Wegen des altersspezifisch unterschiedlichen Früherkennungs-Angebots erarbeitete das IQWiG zwei Entscheidungshilfen: eine für 20- bis 34-Jährige und eine für über 35-Jährige. Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts dabei vorgegangen sind, erläutern sie in…

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    Spinale Muskelatrophie (SMA): Neugeborenenscreening verspricht einen Nutzen

    Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht, ob ein Test von Neugeborenen in Deutschland auf die spinale Muskelatrophie (SMA) in Kombination mit einer früheren Diagnose und Behandlung sinnvoll ist. Der Abschlussbericht des Instituts liegt nun vor. Nach Auswertung der Studienlage sehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IQWiG einen Hinweis auf einen Nutzen des Neugeborenenscreenings im Vergleich zu keinem Screening: Je früher die Krankheit diagnostiziert wird und je früher die Ärztinnen und Ärzte somit die Therapie beginnen können, desto stärker können Kinder mit frühem Krankheitsbeginn (infantiler SMA) davon profitieren. Die Vorteile zeigen sich vor allem in einer besseren motorischen Entwicklung, etwa…

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    Bürgerinnen und Bürger fragen – die Wissenschaft antwortet: Das IQWiG legt fünf neue Themen für HTA-Berichte fest

    Pflanzliche Mittel bei wiederkehrender Blasenentzündung, psychologische Begleitung von Kindern mit Herzerkrankung, Maßnahmen bei sozialer Isolation im Alter, Screening auf Vitamin-B12- und Vitamin-D-Mangel bei Senioren und die Feldenkrais-Methode zur Behandlung von Störungen der Beweglichkeit – diese fünf medizinischen Themen hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aus den von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen des ThemenChecks Medizin eingereichten Vorschlägen des Jahres 2019 für eine wissenschaftliche Untersuchung ausgewählt. Vom IQWiG beauftragte externe Wissenschaftler-Teams werden in den nächsten Monaten die fünf Fragestellungen untersuchen und jeweils eine wissenschaftliche Gesundheitstechnologiebewertung (engl. Health Technology Assessment = HTA) dazu erstellen. Diese Bewertung wird als sogenannter HTA-Bericht beim ThemenCheck Medizin auf der Internetseite www.themencheck-medizin.iqwig.de veröffentlicht.…