• Gesundheit & Medizin

    Delegiertenversammlung fordert gendersensible Datenerhebung: Gender-Data-Gap koste Menschenleben

    „Vorhandene Wissensdefizite der geschlechtersensiblen Medizin dürfen nicht in die digitale Welt übertragen werden“, erklärten die Abgeordneten des hessischen Ärzteparlaments am 25.11.2023 in Bad Nauheim. In einer Resolution forderten die Delegierten alle Beteiligten im Zuge der Digitalisierung im Gesundheitswesen dazu auf, Daten gendersensibel zu erheben und zu verarbeiten, um die Fehlversorgung von Frauen und Männern zu vermeiden. Damit unterstützen die Delegierten der Landesärztekammer Hessen die Forderungen des Runden Tischs „Frauen im Gesundheitswesen“, bestehend aus zwölf Trägerorganisationen, von Oktober 2023. Wissenschaftliche Studien beispielsweise zu Medikamenten orientierten sich immer noch eher an einem männlichen Durchschnittstypen. Für alle Personen, die von dieser Norm abweichen, könne dies zur Gefahr werden. Deshalb dürfe diese sogenannte „Gender-Data-Gap“…

  • Gesundheit & Medizin

    Migration im Gesundheitswesen: Ethische Grundsätze zwingend

    Im Rahmen der Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen am 25.11. 2023 sprach sich das hessische Ärzteparlament gegen die aktive Anwerbung von Gesundheitspersonal aus Ländern aus, die selbst einen Mangel an diesen Fachkräften haben. Darunter fallen laut WHO aktuell 55 Länder. Das Präsidium der Landesärztekammer wurde aufgefordert, sich hierfür auf Landes- und Bundesebene einzusetzen. Die Mobilität von Gesundheitspersonal sei Realität, erklärten die Delegierten in der Begründung des Beschlusses. Die internationale Rekrutierung von Gesundheitsfachkräften müsse jedoch zwingend nach ethischen Grundsätzen durchgeführt werden. Migration könne weltweit einen positiven Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten.  Positive Aspekte seien der  Zugewinn von fachlichen Qualifikationen, der kulturelle Austausch, als auch die so mögliche finanzielle Unterstützung der Familien in…

  • Gesundheit & Medizin

    Forderung nach Gleichstellungsmaßnahmen in Krankenhäusern

    Die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen forderte am 25.11.2023 in Bad Nauheim die hessischen Krankenhäuser dazu auf, die Gleichstellung ihrer angestellten Ärztinnen und Ärzte zu fördern und diesem Zweck dienliche Maßnahmen umzusetzen. Berufen wurde sich hierbei auf eine Studie des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), die zeigt, dass Betriebe mit Gleichstellungsmaßnahmen eine geringere Gender Pay Gap aufweisen – die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen auf gleichen Positionen fällt also entsprechend kleiner aus. Zu diesen Maßnahmen zählen beispielsweise Mentoringprogramme oder betriebliche Kinderbetreuungsangebote. In der Studie wurde betont, dass alle untersuchten Maßnahmen einen positiven Effekt zeigten. „Die Arbeitskraft von Ärztinnen wird dringend gebraucht“, heißt es in der Begründung der Delegierten. Die Ärztinnen…

  • Gesundheit & Medizin

    Eine schnelle Entscheidung gegen Stabilität

    Das unabhängige Gremium der STIKO (Ständige Impfkommission) ist unverrückbare Instanz für verlässliche Informationen. Das gilt für Bürgerinnen und Bürger, als auch für Institutionen des Gesundheitswesens. Der Bundesgesundheitsminister plant nun, die Amtszeit der berufenen und ehrenamtlich tätigen Expertinnen und Experten auf drei Amtsperioden zu begrenzen. Diese Entscheidung hätte zur Folge, dass zwölf der 17 amtierenden Mitglieder zum Februar 2024 aus dem Amt scheiden werden und nicht für eine weitere Amtszeit berufen werden können – ein großer Erfahrungsverlust, der sich in der Anfangszeit negativ auf die Funktionsfähigkeit des Gremiums auswirken kann. „Als Standesvertretung hätte man sich einmal mehr gewünscht, bei solchen Überlegungen mitgenommen zu werden. Uns alle hat diese drastische Entscheidung überrascht“,…

  • Gesundheit & Medizin

    Cannabis-Legalisierung sendet falsche Message

    Der Konsum von Cannabis birgt gesundheitliche Risiken, kann abhängig machen und sich negativ auf die Entwicklung des Gehirns von Heranwachsenden auswirken. Trotzdem steht die Legalisierung bevor. Ein Widerspruch in sich, wie die Landesärztekammer Hessen seit Bekanntmachung der Pläne immer wieder betont. Die Warnungen der Ärzteschaft wurden jedoch bislang nicht nur ignoriert, der aktualisierte Gesetzesentwurf sieht sogar noch weitere Lockerungen vor – Toleranzmengen sollen erhöht, Bußgelder gesenkt werden. „Es kommt einem Affront gleich, in welcher Weise die Warnungen der Ärzteschaft abgetan und ignoriert werden. Schließlich sind es Ärztinnen und Ärzte, die sich mit Folgen des übermäßigen Drogenkonsums von Patienten auseinandersetzen müssen“, kommentiert der hessische Ärztekammerpräsident Dr. med. Edgar Pinkowski die neue…

  • Gesundheit & Medizin

    Klares Votum gegen zentrale Bundes-Ethikkommission

    Ausdrücklich hat sich die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen am 25.11.2023 in Bad Nauheim gegen die vom Bundeskanzleramt geplante Einrichtung einer neuen zentralen Bundes-Ethikkommission in Deutschland ausgesprochen. Grundsätzlich befürwortet die Landesärztekammer Hessen eine Stärkung des deutschen Standortes für klinische Forschung im europäischen Raum und eine nachhaltige Förderung dieser im internationalen Vergleich. Die EU-Direktive 536/2014, die ab 2022 mit einer dreijährigen Übergangsfrist, in Deutschland verpflichtend für die Einreichung einer klinischen Studie ist, zielt darauf ab, die Verfahren zur Genehmigung europaweit zu vereinfachen und zu beschleunigen, um die Klinische Forschung innerhalb der EU zu fördern. Die Delegierten wiesen darauf hin, dass die Einrichtungen von Ethikkommissionen nach Landesrecht seit fast 50 Jahren dafür zuständig…

  • Gesundheit & Medizin

    Hessisches Ärzteparlament fordert den Einsatz von Physician Assistants nach Delegationsmodell

    Die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen hat die hessischen Kliniken auf ihrer Sitzung am 25.11.2023 dazu aufgefordert, Physician Assistants (PA) nur gemäß dem von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung entwickelten Delegationsmodell einzusetzen*. In jedem Fall müsse die medizinische Weisungsbefugnis bei einem Arzt oder einer Ärztin der Abteilung liegen, in der die PAs eingesetzt sind. Die Delegierten betonten, dass ärztliche Leistungen nur bei geeigneter Qualifikation der PAs in Delegation erbracht werden könnten. Eine Delegation ärztlicher Leistungen sei abzulehnen. Darüber hinaus müsse sichergestellt werden, dass die Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten in keinem Fall durch die Tätigkeit von PAs behindert oder verzögert werde. Auch müsse gewährleistet sein, dass die durch den zur Weiterbildung ermächtigen…

  • Gesundheit & Medizin

    „Der Menschlichkeit verpflichtet“: Resolution der Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen

    Anlässlich des Nahost-Konflikts hat die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen heute, 25. 11.2023, einstimmig die Resolution „Der Menschlichkeit verpflichtet“ verabschiedet. Im Wortlaut heißt es in der Resolution: Die Landesärztekammer Hessen spricht sich für den Schutz des medizinischen Personals und der medizinischen Einrichtungen in Israel und im Gazastreifen aus. Das Völkerrecht muss gewahrt und Menschlichkeit bewahrt werden. Angehörige des Sanitätspersonals sind keine Kombattanten, Krankenhäuser keine militärischen Ziele und dürfen nicht als militärische Einrichtungen missbraucht werden. Ebenso verbietet es sich, Zivilisten zu menschlichen Schutzschilden zu machen. Humanitäre Hilfe muss stets gewährleistet sein – Zivilpersonen, Verwundete und Kranke sind zu schützen. Den Terrorangriff der Hamas auf die Bevölkerung Israels verurteilt die Landesärztekammer Hessen scharf.…

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  • Bildung & Karriere

    Reform des Medizinstudiums dringend notwendig

    „Das Medizinstudium bedarf eines dringend notwendigen Reformprozesses“, erklärten die Abgeordneten des hessischen Ärzteparlaments heute in Bad Nauheim. In einer Resolution forderte die Delegiertenversammlung daher  Bund und Länder trotz der Differenzen über einen möglichen Kostenausgleich dazu auf, das Verfahren zur Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄApprO) unverzüglich fortzusetzen und schnellstmöglich zum Abschluss zu bringen. Die Finanzierungsfragen hätten zu einer erheblichen Verzögerung geführt. Es sei inakzeptabel, dass die neue ÄApprO nun erst im Jahr 2027, anstatt wie ursprünglich geplant im Jahr 2025, in Kraft treten soll. In der Begründung heißt es: „Der Bundesrat hat sich – im Rahmen seiner Beratungen zum Bundeshaushalt – am 29.09.2023 zur Finanzierung der Pläne zur ärztlichen Approbationsordnung wie…

  • Gesundheit & Medizin

    Delegiertenversammlung unterstützt Streichung des Verbots der Ex-Post-Triage

    In einer Resolution unterstützt die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen ausdrücklich die Ärztinnen und Ärzte, die vor dem Bundesverfassungsgericht gegen das Verbot der Ex-Post-Triage im Infektionsschutzgesetz klagen. Das erklärten die Delegierten am Samstag, 25. November 2023, in Bad Nauheim. Bei der Ex-Post-Triage wird die medizinische Versorgung eines Patienten zugunsten eines neu eintreffenden Patienten abgebrochen, um den neu eintreffenden Patienten mit den begrenzten Versorgungsressourcen zu retten, wenn er bessere kurzfristige Überlebenschancen aufweist. Die Delegiertenversammlung teilt die Auffassung des Bundesverfassungsgerichts (Beschluss vom 16. Dezember 2021), dass die aktuelle und kurzfristige Überlebenswahrscheinlichkeit das entscheidende Kriterium zur Zuteilung von knappen Ressourcen sein muss. Dies müsse dann aber auch für alle Patienten gelten, auch für diejenigen,…