• Energie- / Umwelttechnik

    Schnellschüsse führen nicht zum Ziel

    Morgen läuft die Frist zur proaktiven Tötung von Wölfen ab. Animiert durch eine dem Jagdgesetz in wichtigen Teilen widersprechende Jagdverordnung sind in zwei Monaten rund 50 Wölfe getötet und mindestens zwei ganze Rudel ausgelöscht worden. Die Balance zwischen Arten- und Herdenschutz und einer proaktiven, auf die Vermeidung von grossen Schäden ausgerichteten Wolfsregulierung ist dabei verloren gegangen. Es ist im Interesse aller Akteure, dass das Umweltdepartement zu einer sachgerechten Arbeit zurückkehrt.  Die handstreichartig verfügte Jagdverordnung mit willkürlich festgelegten Schwellenwerten und die darauf basierende, flächendeckend bewilligte Eliminierung ganzer Rudel war ein Schnellschuss mit bedenklichen Folgen. Die gesetzlich geschützte Tierart Wolf wurde zum Schädling degradiert und auch weitgehend unauffällige Rudel sollten dezimiert oder gar…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Naturschutzflächen: Schweiz muss endlich vorwärts machen

    Vor einem Jahr beschloss die UNO-Biodiversitätskonvention umfassende Ziele zur Bekämpfung des akuten Artensterbens und der fortschreitenden Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Dazu gehört, 30 Prozent der Erdoberfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen. Anstatt mit effektivem Naturschutz versucht die Schweiz dieses Ziel mit geschönten Zahlen zu erreichen. Pro Natura kritisiert die Untätigkeit und zeigt in einer eigenen Analyse, wie gross der Handlungsbedarf tatsächlich ist.   Um unsere stark bedrohten, natürlichen Lebensgrundlagen zu retten, wurden am 19. Dezember 2022 an der UNO-Biodiversitätskonferenz in Montréal 23 Ziele beschlossen. Dazu zählt der Stopp des Artensterbens, die Reduktion von Dünger und Pestiziden und die Anpassung der wirtschaftlichen Aktivitäten an die Bedürfnisse der Natur. Eines der…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Wolfsregulierung: Verhältnismässigkeit wird missachtet

    Die Umsetzung der neuen Jagd- und Schutzverordnung mündet in eine Wolfsjagd, anstatt in die gezielte Regulierung einer geschützten Tierart zur Verhinderung grosser Schäden. Bund und Kantone missachten jede Verhältnismässigkeit und ignorieren die wichtige Rolle des Wolfs im Lebensraum Wald. Die Naturschutzorganisationen sehen geltendes Recht verletzt und lassen mehrere Abschussverfügungen gerichtlich prüfen. Bei der immer wieder aufflammenden Diskussion über vom Wolf verursachte Schäden kommt dessen wichtige Rolle im Lebensraum Wald kaum je zur Sprache. Dass der Wolf zu naturnahen Wildbeständen und zur Sicherung der Schutzwälder beiträgt, muss aber auch beim Entscheid zur Wolfsregulierung berücksichtigt werden. Die Naturschutzorganisationen erinnern das Bundesamt für Umwelt (BAFU) an seinen Schutzauftrag. Denn das Jagd- und Schutzgesetz…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Deutlich weniger Nutztierrisse auf Schweizer Alpen

    Obschon der Wolfsbestand in der Schweiz erneut zugenommen hat und die Anzahl gesömmerter Schafe stabil blieb, haben die Nutztierrisse heuer abgenommen. Dort, wo Herdenschutz fachgerecht umgesetzt wird, wirkt er in aller Regel gut. Im Wallis entfielen auch dieses Jahr wieder 80 Prozent der Schäden auf ungeschützte Herden.   Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl Nutztierrisse durch Wölfe im Kanton Graubünden um fast 50 Prozent zurückgegangen. Während Ende September 2022 rund 500 Nutztierrisse zu verzeichnen waren, sind es dieses Jahr zum gleichen Zeitpunkt noch 259. Gleichzeitig sind auf Bündner Alpen rund 1000 Schafe und Ziegen an Krankheiten und Unfällen verendet. Im Wallis fallen die Schäden 15 Prozent tiefer aus, wobei…

  • Natur & Garten

    Medien und Politik müssen über den alarmierenden Zustand der Biodiversität sprechen

    Pro Natura präsentiert eine neue Umfrage, die zeigt, dass sich die Wahrnehmung der Schweizerinnen und Schweizer in Bezug auf den Zustand der Biodiversität im letzten Jahr nicht verändert hat: Die aktuelle Krise wird immer noch stark unterschätzt. Dieser Umstand behindert die Verbesserung der Situation auf praktischer und politischer Ebene. Es ist wichtig, dass die Wahlkampagne im Vorfeld der eidgenössischen Wahlen vom Oktober eine ernsthafte Debatte über den Platz und die Rolle der Natur in der Schweiz auslöst. Im Zentrum steht die Frage, welche Massnahmen zu ergreifen sind, um dem Verschwinden zahlreicher Arten und den damit verbundenen schwerwiegenden Folgen für die Bevölkerung entgegenzuwirken. Eine von Pro Natura in Auftrag gegebene GFS-Umfrage…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Abfischen und Belüften: ist das die Zukunft unserer Gewässer?

    Mit der Klimaerhitzung werden auch unsere Gewässer immer wärmer. Zu heiss, für viele Lebewesen und gleichzeitig ideal für das Wachstum vieler Algen, deren Abbauprozess den Gewässern den lebenswichtigen Sauerstoff entzieht. Mit Abfischung und künstlicher Belüftung wird teure und aufwändige Symptombekämpfung betrieben, um das Bild der vermeintlichen Naturidylle aufrecht zu erhalten. Dabei braucht es dringend Massnahmen, um die Probleme an der Wurzel zu packen.  An einem heissen Sommertag ein Sprung in einen kühlen See oder Fluss – für viele in der Schweiz der Inbegriff von Naturidylle. Doch die Idylle ist nur scheinbar natürlich. Unter der Oberfläche brodelt es. Was die Hitze für Wasserlebewesen bedeutet  Letzten Sommer rückten Fischer und Behörden zu…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Gesucht sind Projekte für mehr Fläche für die Naturvielfalt

    Wer gewinnt den Elisabeth und Oscar Beugger-Preis für Natur- und Landschaftsschutz 2024? Ab heute bis am 3. November 2023 können herausragende Projekte zur Förderung von mehr Fläche für die Naturvielfalt eingereicht werden.  Die Vielfalt der Natur ist die Grundlage für ein gesundes Leben. Doch wie die akute Biodiversitätskrise zeigt, ist dieser Reichtum bedroht und braucht unseren aktiven Schutz. Nur gemeinsam können wir die Biodiversität für uns und für künftige Generationen erhalten. Mit mehr Flächen für die Naturvielfalt stärken wir den Zustand unserer Ökosysteme. Mehr Natur in allen Lebensräumen Pro Natura sucht für die Preisverleihung 2024 im Auftrag der Emanuel und Oscar Beugger-Siftung beispielhafte Projekte für mehr Flächen für die Naturvielfalt.…

  • Energie- / Umwelttechnik

    90 Jahre Aletschwald: spannende Ausflüge in einen der lebendigsten Schweizer Bergwälder

    Zum 90. Jubiläum des Naturschutzgebiets Aletschwald wartet das Pro Natura Zentrum Aletsch mit einem spannenden Programm auf. Ab dem 17. Juni sind die Türen des Zentrums wieder geöffnet und diverse Exkursionen laden dazu ein, den märchenhaften Wald unter fachkundiger Leitung zu entdecken. Daneben warten viele weitere Naturerlebnisse, kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen sowie eine interaktive Ausstellung auf Besucherinnen und Besucher. Der Aletschwald ist Heimat der ältesten Bäume der Schweiz und der kleinsten Eule Europas. Bis zu 1000 Jahre alt sind die Arven, die hier stehen und mit etwas Glück erspäht man im Gehölz einen Sperlingskauz. Viel häufiger noch sind Rothirsche, Gämse, Fichten und Lärchen. Als naturbelassener Wald mit viel Totholz ist…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Mulchregelung bedroht Biodiversität im Alpenraum

    In ihrer Vernehmlassungsantwort zum Landwirtschaftspaket 2023 kritisiert Pro Natura die vorgeschlagene Mulchregelung im Sömmerungsgebiet. Die Entbuschungs- und Weidepflegetechnik mit brachialen Maschinen hinterlässt massive Spuren in der Landschaft und bedroht die bereits gefährdete Insektenwelt. Um die Herausforderungen im Alpenraum zu bewältigen, braucht es regionale Alpkonzepte anstatt schweren Maschineneinsatz mit hohem administrativem Aufwand. Mit einem Grossteil der Anpassungen im neuen Landwirtschaftspaket 2023 zeigt sich Pro Natura einverstanden. Aber: «Die vorgeschlagene Regelung für das Mulchen im Sömmerungsgebiet ist ein Rückschritt für die akut bedrohte Biodiversität und muss zurückgewiesen werden», betont Marcel Liner, Experte für Agrarpolitik bei Pro Natura. Fehlende wissenschaftliche Grundlagen Moderne Mulchgeräte sehen aus wie überdimensionierte Rasenmäher oder sind an Traktoren befestigt.…

  • Natur & Garten

    Die stärkste Verbündete im Kampf gegen die Klimaerhitzung: die Natur

    Wasserknappheit im Frühling, Hitzewellen im Sommer und Schneemangel im Winter. Die Folgen der Klimaerhitzung bedrohen Mensch und Natur. Im Kampf gegen die Klimakrise ist die Natur aber nicht nur Opfer, sondern auch Verbündete. Intakte Naturräume speichern Wasser und CO2, sind Hochwasserschutz und Hitzepuffer. Effektiver Klimaschutz braucht Naturschutz und umgekehrt. Deshalb sagt Pro Natura JA zum Klimaschutzgesetz am 18. Juni. Die Erde erwärmt sich rapide, Niederschläge verändern sich, Dürreperioden, Hitzewellen und Überschwemmungen nehmen auch hierzulande zu. Bereits im April wird dieses Jahr in mehreren Schweizer Kantonen der Wasserverbrauch eingeschränkt. Was bedeuten solche Veränderungen für die Natur? Was für uns Menschen? Und was hat das Ganze mit dem Klimaschutzgesetz zu tun? «Wir…