• Gesundheit & Medizin

    März ist Darmkrebsmonat: Mit 36 zu jung für Darmkrebs?

    Stefanie Huthmann ist 36 Jahre alt, als sie im Frühjahr 2022 die niederschmetternde Diagnose erhält: Darmkrebs im weit fortgeschrittenen Stadium, Metastasen in beiden Leberhälften, nicht heilbar, nicht operabel. „Niemand rechnet in meinem Alter mit so einer Diagnose. Es fühlt sich erst einmal so an, als würde die Welt stehen bleiben. Auch für meine Familie und besonders für meinen Ehemann war das ein Schock“, berichtet die junge Patientin. Um das Tumorwachstum einzudämmen, erhält sie eine palliative Chemotherapie. „Ich habe diese gar nicht gut vertragen und hatte ziemliche Nebenwirkungen. Aber meine Familie und ich haben uns in dieser Zeit gegenseitig gestärkt und Mut zugesprochen“, erinnert sich die Meerbuscherin.  Nach sechs Monaten Chemotherapie…

  • Familie & Kind

    „Nicht unterkriegen lassen!“

    Die Kölner wissen schon lange: Jede Jeck is anders. Im Netzwerk Marienstraße, einer Einrichtung der Behindertenhilfe der St. Augustinus Gruppe, ist eine solche gegenseitige Akzeptanz selbstverständlich. Am Karnevalssonntag soll diese Botschaft nun zusammen mit einer großen Ladung bunter Kamelle unter die Leute gebracht werden. Denn die Behindertenhilfe hat für ihre Klientinnen, Klienten und Mitarbeitenden einen Platz im Bergheimer Karnevalszug organisiert. Das gemeinsame Motto dieses Jahr lautet „Minsch ärgere dich net – et kütt, wie et kütt“. Passend dazu wird sich die kleine Fußgruppe als Spielfiguren des bekannten Gesellschaftsspiels verkleiden. Und jeder Jeck leistet seinen Beitrag: Es werden eifrig Schilder bemalt, Kostüme genäht und Kamelle beschafft. Heinz Genzwürker, Klient der Behindertenhilfe,…

  • Familie & Kind

    Die Behindertenhilfe beim Kappessonntagszug

    Für mich ist jede Form von Öffentlichkeit herausfordernd, ich fühle mich unter Menschen meistens wie ein Außenseiter“, sagt Melanie Wienen. „Trotzdem möchte ich Karneval feiern, denn ich verbinde damit schöne Kindheitserinnerungen, Freude und Glücklichsein. Also überwinde ich mich. Ich gehe schon immer mit dem Kopf durch die Wand“, so die 45-Jährige. Sie lebt mit einer psychischen Erkrankung und bewohnt eine Einrichtung der Behindertenhilfe mit Sitz in Neuss. Insgesamt rund 120 Menschen, darunter hauptsächlich Klientinnen und Klienten und Mitarbeitende der Behindertenhilfe, werden am Kappessonntagszug mit eigenem Wagen dabei sein. Das Motto des Wagens lautet „Kunterbunte Spiele-Sammlung“. Die meisten Kostüme sind bereits genäht und 200 Taschen mit Wurfmaterial gepackt. Nach dem Zug…

  • Gesundheit & Medizin

    „Ich wollte noch das Abitur meines Sohnes erleben“

    Als Uwe Schmalohr Anfang 2022 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs ohne Heilungschance erhält, denkt sich der damals 59-Jährige: „Das war es jetzt also. Das ist mein Todesurteil.“ Er regelt seine Sachen. Aber etwas brennt ihm noch auf dem Herzen: „Wenigstens das Abitur meines Sohnes im Sommer wollte ich erleben und ihn versorgt wissen. Und dann meinen 60. Geburtstag feiern und vielleicht ein letztes Weihnachtsfest im Kreise meiner Familie.“ Um für diese Wünsche Zeit zu gewinnen, wird bei ihm eine palliative Chemotherapie eingeleitet. Die Therapie verträgt er gut: „Ich bin jeden Tag auswärts essen gegangen, um mein Gewicht zu halten. Manchmal sogar zweimal am Tag.“ Auf das Drängen seiner Ehefrau stellt er sich…

  • Gesundheit & Medizin

    Digitaler Tisch begeistert Senioren

    Konzentriert tippt Werner Ludwig (85) auf den Tisch, der wie ein überdimensionales Tablet aussieht. Wenige Momente später reißt er zufrieden seine Fäuste in die Luft und ruft „Bingo“. Der digitale Tisch namens De BeleefTV ist Ende vergangenen Jahres in der TheresienTagespflege eingezogen und seitdem kaum noch wegzudenken. Abwechselnd mit der benachbarten Senioreneinrichtung Theresienheim wird er rege genutzt. „Dabei geht es um viel mehr als Spiele. Dieser Tisch ist extra auf die Bedürfnisse von Senioren und Menschen mit Demenz ausgerichtet und für uns eine echte Bereicherung“, freut sich Dirk Kossiak, Leiter der Tagespflege. Digitale Helfer in der Pflege – was bis vor wenigen Jahren noch nach Zukunftsmusik klang, ist längst zur…

  • Gesundheit & Medizin

    Geschäftsführerwechsel im Johanna Etienne Krankenhaus

    Sebastian Baum wird zum 1. Januar neuer Geschäftsführer des Johanna Etienne Krankenhauses in Neuss. Damit löst er Paul Kudlich ab, der eine besondere Chance für seine berufliche Weiterentwicklung ergreift und Hauptgeschäftsführer bei einer Krankenhausgruppe im Ruhrgebiet wird. Sebastian Baum ist aktuell Geschäftsführer des Krankenhauses Neuwerk in Mönchengladbach, das – genau wie das Johanna Etienne Krankenhaus – zur St. Augustinus Gruppe gehört. Wie der Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe jetzt einstimmig beschlossen hat, wird der 44-jährige Baum bis auf Weiteres beide Kliniken in Neuss und Mönchengladbach leiten. Außerdem wurde der diplomierte Kaufmann zum Geschäftsführer des medizinischen Versorgungszentrums am Johanna Etienne Krankenhaus ernannt. Auch in dieser Position folgt er Kudlich nach, der die St.…

  • Gesundheit & Medizin

    „Wir lassen niemanden allein“

    Als das Bundesverfassungsgericht am Aschermittwoch 2020 den Strafgesetzbuch-Paragraphen 217 für verfassungswidrig erklärte, war dies ein Paukenschlag: Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben schließe auch das Recht ein, hierzu die Hilfe Dritter in Anspruch zu nehmen. Das beschränkt sich nicht auf bestimmte Motive wie schwere Krankheiten, sondern sei in jeder Phase menschlicher Existenz zuzulassen. Die Verfassungsrichter fordern den Gesetzgeber gleichzeitig auf, die Suizidhilfe rechtlich neu zu regeln. Darum ringt die Politik seitdem. Gesundheits- und Sozialunternehmen wie die St. Augustinus Gruppe am Niederrhein mit ihren zahlreichen Einrichtungen für kranke, alte und Menschen mit Behinderung sehen sich mit Blick auf die Sterbebegleitung vor vielfältige Herausforderungen gestellt. Daher hat das Ethikkomitee der Gruppe ein wegweisendes…