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Koalitionsverhandlungen und Konjunktur stimmen Textilindustrie äußerst pessimistisch
Das Jahr 2025 beginnt für die Textilindustrie in Baden-Württemberg genauso herausfordernd wie das alte Jahr endete. Nachdem die Umsätze 2024 auf den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre gesunken waren, verzeichnet die Branche einen Umsatzrückgang von 3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bereits vor einem Jahr sprach man von einem eindeutig schlechten Jahresstart. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zieht sich dabei durch alle Sparten: der Umsatz im Bereich Spinnerei sank um 8,9 %, im Bereich Textilveredlung um 4,6 % und bei den technischen Textilien um 6,3 %. Diese Entwicklungen haben mittlerweile auch Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen in der Textilindustrie. Im Januar 2025 waren 5,8 % weniger Mitarbeitende in der…
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Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften ist wichtiges Signal für Willkommenskultur und Wirtschaft
Mit der Umsetzung der Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften wird die digitale Antragstellung des beschleunigten Fachkräfteverfahrens ermöglicht, sodass Unternehmen und Ausländerbehörden deutlich entlastet werden sollen. Die Verantwortlichkeit ist zwischen dem Regierungspräsidium Stuttgart – für Gesundheitsberufe – und dem Regierungspräsidium Karlsruhe – für alle anderen Berufsgruppen – aufgeteilt. Als Wirtschafts- und Arbeitgeberverband hat Südwesttextil bereits die Einigung auf Eckpunkte im Frühjahr 2024 begrüßt und gleichzeitig eine schnelle Umsetzung und die entsprechende Ausstattung mit Ressourcen gefordert. Vor dem Hintergrund, dass Haushaltsmittel und Stellen im Dezember 2024 bewilligt wurden, begrüßt der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband die Umsetzung innerhalb des ersten Quartals 2025. „Für die Unternehmen der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie ist der Start der…
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Ohne echte Reformen droht Lockerung der Schuldenbremse konsumtiv zu verpuffen
In einer Sondersitzung am Dienstag dieser Woche hat der Bundestag die vielseits diskutierten Änderungen des Grundgesetzes beschlossen, die eine Lockerung der Schuldenbremse und damit den Weg für das von Union und SPD angestrebte Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur ebnen. Der Bundesrat hat der Änderung des Grundgesetzes heute ebenfalls zugestimmt. Als Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie sieht Südwesttextil die umfangreiche Lockerung der Schuldenbremse kritisch. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Diese Schulden bringen eine enorme Last für zukünftige Generationen mit sich und müssen daher unbedingt mit nach vorne gedachten, strukturierten und umfangreichen Reformen verbunden werden.“ Dazu zählen für Südwesttextil erhebliche Anstrengungen im Bereich des Bürokratierückbaus beispielsweise bei Dokumentations-, Aufbewahrungs- und Nachweispflichten sowie Entlastungen…
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3. Runde der Tarifverhandlungen für die westdeutsche Textil- und Modeindustrie ergebnislos vertagt
Eigentlich sollte die dritte Tarifrunde für die westdeutsche Textil- und Modeindustrie in Ostbevern bei Münster den Durchbruch bringen. Doch dann gingen die Verhandlungsdelegationen nach fast 13 Stunden ergebnislos auseinander. Angesichts der größten wirtschaftlichen Krise der Branche seit Jahrzehnten ist dies aus Sicht der Arbeitgeber ein völlig unverständlicher Schritt. Noch ist unklar, wann und wo die Gespräche fortgesetzt werden. Markus Simon, Verhandlungsführer der Arbeitgeber: „Unsere krisengeschüttelten Unternehmen brauchen Planungssicherheit und eine Tariferhöhung, die sie auch stemmen können. Stattdessen ist die IG Metall in der größten Krise mit der zweithöchsten Forderung seit zwei Jahrzehnten in die Verhandlungen gegangen. Trotz intensiver Gespräche gab es keine ausreichende Bereitschaft der IG Metall, von ihren realitätsfernen Forderungen…
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Ökologische Transformation: Südwesttextil im Austausch mit Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
Im Rahmen des Austauschtermins im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zeigte Südwesttextil Staatssekretär Dr. Andre Baumann anhand der vielfältigen Textilien auf, wie sich die Unternehmen der badenwürttembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit engagieren. Umfangreiches Chemikalienmanagement, freiwillige Nachhaltigkeitsberichte, Zertifizierungen und Maßnahmen zur Verringerung des CO2- und ökologischen Fußabdruckes stehen ebenso auf der Agenda der Unternehmen wie Investitionen in Projekte im Bereich Kreislaufwirtschaft, Recycling, Stoffströme und die Pflege globaler, langjähriger Partnerschaften mit Fokus auf Transparenz. Mit Blick auf den Green Deal sehen sich aber inzwischen viele Unternehmen mit einer Flut an Regulierungen konfrontiert. Anhand eines fiktiven mittelständischen Unternehmens erläuterte Südwesttextil, wie hoch der Aufwand für die Datenerhebung und…
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Südwesttextil begrüßt Bürokratierückbau durch Omnibus-Paket
Nach der Veröffentlichung des Arbeitsprogramms der EU-Kommission Mitte Februar wurden nun die erwarteten Omnibus-Verordnungen I und II vorgestellt. Das Paket beinhaltet Anpassungen der europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und der Taxonomie-Verordnung. Darüber hinaus auch eine Änderung der Verordnung über den CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) und der InvestEU-Verordnung. Südwesttextil begrüßt, dass der Entwurf für die Taxonomie-Verordnung und die CSRD eine Reduzierung der Datenpunkte vorsieht. Im Bereich der europäischen Lieferkettenrichtlinie bewertet der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband positiv, dass die Unternehmen durch die Verlängerung der Überprüfungsintervalle von einem auf fünf Jahre entlastet werden. In der Zwischenzeit muss bei Bedarf ad-hoc gehandelt werden. Ebenso werden die Sorgfaltspflichten der CSDDD auf die direkten Geschäftspartner fokussiert,…
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Rekordtief bei Umsätzen der Textilindustrie in Baden-Württemberg
Nach den negativen Umsatzentwicklungen im Herbst ergibt sich auch zum Jahresende eine von wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägte Bilanz für die baden-württembergische Textilindustrie. 2024 sanken die Umsätze um 8,1 % und damit auf den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Mit dem Umsatzrückgang geht gleichzeitig ein Negativtrend in der Anzahl der Beschäftigten einher. Im Vergleich zum Vorjahr waren 5 % weniger Personen in der baden-württembergischen Textilindustrie beschäftigt. Südwesttextil sieht vor diesem Hintergrund dringenden Handlungsbedarf in Form einer auf die Wirtschaftswende fokussierten Politik. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner erklärt: „Die Lage in der Textilindustrie ist äußerst angespannt und die Standortbedingungen tragen erheblich dazu bei, dass Unternehmen im internationalen Umfeld zu kämpfen haben. Für eine Umkehr…
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Arbeitsprogramm der EU-Kommission – Aufholen & Fortschritt gefordert
Das Mitte Februar veröffentlichte Arbeitsprogramm der EUKommission unter dem Titel „Moving forward together: A Bolder, Simpler, Faster Union“ betont den Bedarf, gemeinsam als Europäische Union in geopolitisch und wettbewerbsseitig herausfordernden Zeiten zu agieren. Schneller und einfacher soll die Implementierung von Regularien werden und den administrativen Aufwand um mindestens 25%, für kleine und mittelständische Unternehmen sogar um mindestens 35% senken. Das Arbeitsprogramm sieht eine Reihe an Omnibus-Verordnungen vor, darunter bereits im ersten Quartal 2025 Vereinfachungen und Harmonisierungen im Bereich der europäischen Lieferkettenrichtlinie, der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und Taxonomie. Auch für die europäische Chemikalienregulierung REACH sind Vereinfachungen der Registrierungen, Evaluierung und Autorisierung im Arbeitsprogramm vorgesehen. Südwesttextil begrüßt, dass das Arbeitsprogramm als wesentliches…
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Countdown zur Bundestagswahl: Südwesttextil bekräftigt Forderung nach Wirtschaftswende
Bereits Mitte Januar hat Südwesttextil zehn Themen mit detaillierten Forderungen veröffentlicht. Im inhaltlichen Fokus sieht der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie die Wirtschaftswende, die damit erforderlichen Steuersenkungen, einen Anschub für Innovationen und Investitionen sowie die Mobilisierung des Arbeitsmarkts. Entscheidend sei parallel der Abbau von Bürokratie und Überregulierungen, beispielsweise im Bereich der nachhaltigen Transformation und der Sozialpartnerschaft. Als weitere wesentliche Handlungsfelder benennt Südwesttextil wettbewerbsfähige Energiepreise und eine Kraftanstrengung bei der Fachkräftesicherung. Mit Blick auf das internationale Umfeld sieht Südwesttextil die Europäische Union und den internationalen Handel als Weg, um im geopolitischen Umfeld die Fäden in der Hand zu halten. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner fasst zusammen: „Die zukünftige Bundesregierung hat…
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Gemeinsam Verantwortung tragen – zum Auftakt der Tarifverhandlungen appellieren Arbeitgeber an Gewerkschaft, einen Tarifabschluss zu verhandeln, der der ökonomischen Situation Rechnung trägt.
Die Branche befindet sich fest im Griff der Rezession, wie der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Markus Simon, zum Auftakt der Gespräche deutlich machte. „Uns steht voraussichtlich das dritte Jahr einer Rezession bevor. Alle Zahlen befinden sich im Minus: Umsätze, Exporte, Inlandsnachfrage, Zahl der Arbeitsplätze und Auftragslage. Dagegen steigen Aufwand und Kosten für Regulierungen und Berichtspflichten, Arbeitskosten, die Preise für Rohstoffe und auch die Energiepreise befinden sich im Dauerhoch. Die Kostensteigerungen können nicht mehr annährend an die Kunden weitergegeben werden. Wer in einer solchen Lage mit 6,5 Prozent die zweithöchste Tarifforderung seit über 20 Jahren stellt, blendet die Dimension der derzeitigen Wirtschaftskrise aus.“ Die Einschätzung der derzeitigen Lage ist nach einer aktuellen Umfrage…