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Stinkkäfer-Blumen, schwarz-lilafarbene Schlangen und ein Affe aus dem Museum
Ein Affe, der zuerst in einer Museumsvitrine entdeckt wurde, eine "Stinkkäfer"-Blume, die beim Zubereiten eines Chili-Dips verwendet wird, eine schwarz-lila gefärbte Höckernatter und ein Gecko, der aussieht als sei er zur Hälfte gelb angestrichen – das sind nur vier der 224 neuen Arten, die Wissenschaftler:innen innerhalb eines Jahres in der Mekong-Region entdeckt haben. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Naturschutzorganisation WWF hervor. Der Report dokumentiert die Arbeit hunderter Wissenschaftler:innen aus Universitäten, Naturschutzorganisationen und Forschungsinstituten. Unter den Neufunden zählt der WWF-Report „New Species Discoveries in the Greater Mekong 2020“ 35 Reptilien, 17 Amphibien, 16 Fische, ein Säugetier und 155 Pflanzen. Die Zahl der seit 1997 in Kambodscha,…
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„klimafit“ startet wieder
Die Klimakrise hinterlässt ihre Spuren schon längst in Deutschland. Dies haben im vergangenen Jahr vor allem die dramatischen Fluten im Ahrtal schmerzlich vor Augen geführt. Und auch der Weltklimarat der Vereinten Nationen hat in seinem Sachstandsbericht 2021 deutlich unterstrichen, dass die Zeit drängt. Deutschland liegt mit 1,6 Grad Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit sogar ein ganzes Stück vor dem weltweiten Durchschnitt von 1,1 Grad. Das Klimaziel des Pariser Abkommens rückt weiter in die Ferne. Heftige Gewitter, Starkregen und lange Hitzephasen werden wahrscheinlicher und richten Schäden in Milliardenhöhe an. Was können wir alle gegen die Klimakrise auf regionaler und lokaler Ebene tun? Der Kurs „klimafit – Klimawandel vor der Haustür!…
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G7: Deutschland jetzt in der Pflicht
Bereits am Freitag wurden nach der Kabinettssitzung erste Programmpunkte zum G7-Gipfel bekannt gegeben, nun erklärt auch Jörg Kukies, Staatssekretär und G7-Sherpa, die Themen Klima, Umwelt und Biodiversität zu Schwerpunktthemen des Gipfeltreffens im Juni auf Schloß Elmau. Der WWF begrüßt, dass die Bundesregierung beim Programm klarmacht, worauf es jetzt ankommt, nimmt Deutschland aber auch in die Pflicht. Dazu kommentiert Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland: „Deutschland hat im Rahmen seiner G7-Präsidentschaft nicht nur die Chance, sondern auch die Pflicht, die G7 zum Vorreiter in Sachen Klima-, Umwelt- und Biodiversitätsschutz zu machen, denn wie sich die Weltgemeinschaft den globalen Herausforderungen stellen wird, wird im hohen Maße auch von den Beschlüssen in…
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Kein Rumeiern bei der Taxonomie
Die Einstufung von Atomenergie und Erdgas als nachhaltige Investitionen würde die EU-Taxonomie "grünwaschen", sagt die Expertengruppe der Europäischen Kommission für Green Finance. Der heute veröffentlichte Bericht der Expertengruppe – bekannt als Plattform für Sustainable Finance – räumt mit drei Irrtümern auf, mit denen die EU-Kommission die Einbeziehung von Erdgas und Atomenergie rechtfertigen will: dass die Kriterien streng seien, dass sie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhten und dass Gas und Atomenergie wie vorgeschlagen die Transformation unterstützen würden. Der WWF begrüßt, dass die Plattform sich weigert, dieses Greenwashing zu billigen, und ihre bereits im Vorfeld gegebenen Empfehlungen damit bestätigt. Von der deutschen Bundesregierung wäre eine ähnlich klare Stellungnahme wünschenswert gewesen. Die Stellungnahme von Freitag bleibt…
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Hoch gestapelt, tief gebaggert
Der Hamburger Senat hat heute die Elbvertiefung offiziell für abgeschlossen erklärt und die volle Tiefe in der Fahrrinne freigegeben. Die im Aktionsbündnis Lebendige Tideelbe zusammengeschlossenen Umweltorganisationen BUND, NABU und WWF kritisieren die Freigabe als Augenwischerei und weisen auf den dramatisch schlechten Zustand der Elbe hin. „Heute ist kein Tag zum Feiern. Die freigegebene Tiefe ist aufgrund der Verschlickung faktisch nicht vollständig nutzbar. Das Ökosystem Elbe wurde für die Vertiefung verraten und verkauft“, erklären die Verbände. „Die Stadt Hamburg hat sich mit der Elbvertiefung gnadenlos verkalkuliert. Die heutigen Feierlichkeiten zelebrieren eine rückständige Hafenpolitik. Statt zu feiern bräuchten wir dringend eine öffentliche und transparente Analyse der Situation unter Berücksichtigung der tatsächlichen ökonomischen…
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Taten statt Warten!
In einem neuen Report legt der WWF die Dimension der Schlupflöcher im geplanten EU-Gesetz zum Stopp der europäisch verantworteten globalen Entwaldung offen. Der im Herbst veröffentlichte Entwurf sieht vor, in der EU nur noch die Einfuhr und den Handel mit Rohstoffen und Produkten zuzulassen, für die kein Wald zerstört wurde. Die Zerstörung anderer wertvoller Ökosysteme mit geringer oder keiner Bewaldung, wie Savannen, Grasland oder Feuchtgebiete, wird bisher jedoch außen vor gelassen. Erst zwei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes will die EU prüfen, ob diese auch mit in das Gesetz aufgenommen werden sollen. Sowieso schon bedrohte Landschaften wie der südamerikanische Cerrado, die artenreichste Savanne der Welt, können so auch weiterhin für…
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Gemeinsam ist besser als allein
Zum Auftakt des BMU-Agrarkongress geben Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir heute eine gemeinsame digitale Pressekonferenz. Sie werden den Kongress außerdem gemeinsam mit EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius eröffnen. Zum medienwirksamen Schulterschluss von BMUV und BMEL sagt Johann Rathke, Koordinator für Agrarpolitik und Landnutzungspolitik von WWF Deutschland: „Die einladende Bundesumweltministerin und der Bundeslandwirtschaftsminister eröffnen gleichberechtigt den Agrarkongress des BMUV und stellen damit klar: Landwirtschaft und Umweltschutz sind eine Einheit. Diese Einheit ist bitter nötig, denn die zentralen Herausforderungen der Landwirtschaft können nur umweltpolitisch gelöst werden: Artensterben und Klimakrise erfordern besseren Artenschutz, mehr Biotope, lebendige Böden, renaturierte Moore, saubere Gewässer und die Verringerung von Emissionen. Und dafür braucht es passende…
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„Viel Luft nach oben“
Der WWF bezeichnet die Änderungsvorschläge zur Reform des EU-Emissionshandels aus dem Umweltausschuss des EU-Parlaments als unzureichend und bezieht sich dabei auf den Bericht von Peter Liese (EVP), Berichterstatter im Umweltausschuss des Europaparlaments. Dieser hat am Freitag seine Änderungsvorschläge zur Reform des EU-Emissionshandels als Antwort auf den Entwurf der EU-Kommission vorgestellt. In Lieses Bericht sieht der WWF eine weitere vertane Chance darin, den ETS „fit for Paris“ zu machen und nimmt dabei auch die Bundesregierung in die Pflicht. Dazu kommentiert Juliette de Grandpré, Klimaexpertin beim WWF Deutschland: „Der Bericht lässt viel Luft nach oben offen, denn der ohnehin schon mangelhafte Vorschlag der EU-Kommission soll durch die Änderungsvorschläge des Berichterstatters noch weiter…
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Minister Özdemir vor Herkulesaufgabe
Am Freitag hat Bundesminister Cem Özdemir im Bundestag die Schwerpunkte seiner agrar- und forstpolitischen Arbeit vorgestellt. Dazu sagt Johann Rathke, Koordinator für Agrarpolitik und Landnutzungspolitik von WWF Deutschland: „Viele landwirtschaftliche Betriebe sind mit der lange dominierenden Marktlogik „Wachse oder weiche“ in eine gefährliche Preisspirale geraten. Im Umweltbereich machen ein dramatischer Artenrückgang, der Verlust natürlicher Lebensräume und die Klimakrise politische Schritte dringend notwendig. Doch die zur Verfügung stehenden politischen Instrumente – allen voran die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) – sind nur halbherzig auf diese Herausforderungen eingestellt. EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland aufgrund der unzureichenden Umsetzung der Nitrat-Richtlinie oder von Natura 2000 zeugen vom Versagen der Agrarpolitik in den letzten Jahren und verschärfen den Druck.…
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Behind the European Commission’s plan to label fossil gas and nuclear power as ‚green‘ (Pressetermin | Online)
REGISTER HERE Gas and nuclear power will be considered as ‘sustainable’ investments in the EU taxonomy, according to a plan circulated by the European Commission late on 31 December. This will allow the greenwashing of billions of euros of financing for these activities, despite the high emissions from fossil gas and the radioactive waste produced by nuclear power. Join speakers representing climate science, consumers and civil society online on 13 January at 10:00 CET for a press conference on the draft plan. We’ll discuss the risks this poses for consumers, financial institutions, and Europe’s claims to climate finance leadership and you’ll have lots of time for questions. Speakers: Sébastien Godinot, Senior Economist, WWF European…