• Energie- / Umwelttechnik

    Bundeswehr torpediert Schweinswalschutz

    Unter dem Druck der EU haben Fischerei-Vertreter*innen der EU-Mitgliedstaaten über Jahre verhandelt, wie die letzten Schweinswale in der zentralen Ostsee noch vor dem Aussterben gerettet werden können. Insbesondere die Fischereiaktivitäten müssten dafür begrenzt werden und akustische Vergrämungsmethoden (sogenannte „Pinger“) sollten zur Abschreckung der Schweinswale vor Stellnetzen zum Einsatz kommen. Letzteres wird nun jedoch von der Deutschen Marine blockiert. Mit dieser aktuellen Problematik wartet gleich zu Beginn ihrer Amtszeit die wichtige Aufgabe auf die neue Verteidigungsministerin Christina Lambrecht, Verteidigung und Naturschutz in Deutschland in Einklang zu bringen.   Die Bundeswehr begründet dies mit einer Frage der nationalen Sicherheit. Die Pinger an Stellnetzen stören nach Angaben der Marine mit ihren Frequenzen die…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Bundesrat entscheidet über die GAP

    Am Freitag entscheidet der Bundesrat über die Verordnungen zur nationalen Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Dazu sagt Johann Rathke, Koordinator für Agrarpolitik und Landnutzungspolitik von WWF Deutschland: „Kurz vor Weihnachten wird der Bundesrat das GAP-Paket zuschnüren. Damit endet vorerst ein mehrjähriger politischer und legislativer Prozess, der entscheidend die künftige Entwicklung der Landwirtschaft beeinflussen wird. Leider hat die vorherige Bundesregierung, aber auch die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten und des Europäischen Parlaments, die Chance verstreichen lassen und keine echte GAP-Reform hingelegt. Sie haben es verpasst, die GAP so zu verändern, dass sie maximal auf die vielfältigen Herausforderungen in der Landwirtschaft einzahlt. Dem Artenrückgang und Verlust an natürlichen Lebensräumen, der Klimakrise oder dem Höfesterben…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Das Thermostat auf 1,5 Grad drehen

    Beim Heizungstausch sollten Verbraucher:innen neben den Kosten auch die CO2-Emissionen im Blick haben. Denn der Gebäudebereich inklusive seiner Millionen Heizungen ist momentan noch für rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich. Deshalb hat der WWF einen neuen Ratgeber mitsamt Online-Check veröffentlicht, mit dem Verbraucher:innen schnell einen Einblick darüber bekommen, welche Heizungstechnik welche CO2-, Feinstaubemissionen und Kosten mit sich bringt. „Viele Menschen stehen aktuell vor der Frage, welches Heizungssystem sie installieren sollten. Denn ihre alten Heizungen sind nach 20 bis 30 Jahren nicht mehr effizient, sie brauchen etwas Neues. Unser Ratgeber hilft, sich einen ersten Überblick darüber zu verschaffen, welche Optionen besonders klima- und gesundheitsfreundlich sind und welche Fördermittel besonders bei…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Kaum noch Hoffnung für den Kabeljau

    Die EU-Fischereiminister:innen haben sich auf die vorläufigen Fangmengen für die Nordsee und den Nordost-Atlantik im nächsten Jahr geeinigt. Beim Nordsee-Kabeljau liegt die Quote deutlich über der wissenschaftlichen Empfehlung, bei der Nordsee-Scholle wurde sie auf Basis der wissenschaftlichen Empfehlung festgesetzt. Für alle Bestände, die sich die EU nur mit Großbritannien teilt, sind die Verhandlungen jedoch nicht abgeschlossen. Stella Nemecky, Fischereiexpertin beim WWF Deutschland, kommentiert:   „Die Bestände der Brotfische Hering und Kabeljau werden immer kleiner. Gerade für den Kabeljau sieht die Lage düster aus. Der Nordsee-Bestand wird auch im nächsten Jahr weiterhin überfischt, obwohl er bereits so klein ist, dass die Fortpflanzung nicht mehr sichergestellt ist. Alle Zeichen stehen auf Zusammenbruch.…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Nein zu falschen Anreizen beim Klimaschutz

    Am 14. Dezember 2021 will die EU-Kommission ihre „Strategie für nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe“ vorstellen. Denn das Europäische Klimagesetz von Anfang 2021 sieht vor, dass bis 2050 alle in Europa verbleibenden Treibhausgas-Emissionen durch die Entfernung von Kohlendioxidemissionen („carbon removals“) aus der Atmosphäre ausgeglichen werden. Allerdings sollten diese „carbon removals“ nicht mit der Minderung der Treibhausgasemissionen gleichgesetzt werden und müssen separat geregelt werden. Dazu sagt Juliette de Grandpré, Expertin für Europäischen Klimaschutz beim WWF Deutschland: „Um die Begrenzung der im Pariser Abkommen festgelegten globalen Temperaturerhöhung um maximal 1,5 Grad Celsius in Reichweite zu halten, müssen wir noch in diesem Jahrzehnt den Ausstoß von Treibhausgasen in der EU um 65 Prozent senken, statt der…

  • Finanzen / Bilanzen

    Winterhölle im Land der Tiger

    Extremer Tiefschnee im russischen Fernen Osten wird zu einer Gefahr für Menschen und Wildtiere. Das berichtet die Umweltschutzorganisation WWF. Die letzten beiden schweren Schneefälle im Gebiet der bedrohten Amur-Tiger haben demnach im noch jungen Winter bereits große Probleme für Wildtiere verursacht. Es wird mit einer Zunahme der Wilderei gerechnet. Außerdem könnten hungrige Tiger vermehrt in menschliches Siedlungsgebiet vordringen, um dort nach Beute zu suchen. Der WWF Russland hat daher begonnen die Anti-Wilderei-Arbeit zu verstärken und Huftiere mit Fütterungen im Wald bei der Bewältigung dieses Extremwetterereignisses zu helfen. „Es gibt sicherlich weiße Weinachten im russischen Fernen Osten, allerdings freut man sich hier nicht darüber. Im Gegenteil. Dieser Winter kann eine extreme…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Libellen stürzen ab

    Die Internationale Naturschutzunion IUCN hat am Donnerstag die aktuelle Internationale Rote Liste vorgelegt. Demnach finden sich von den insgesamt 142.500 erfassten Tier- und Pflanzenarten über 40.000 in Bedrohungskategorien – mehr als jemals zuvor. Erstmals wurden dabei die Libellen untersucht. Demnach sind 16 Prozent der rund 6000 Libellenarten gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Hierzu erklärt Adrian Lorberth, Experte für Insektenschutz und Projektmanager BROMMI beim WWF Deutschland: „Die neuen Zahlen der Internationalen Roten Liste zum Libellensterben sind – mal wieder – ein Weckruf, dass endlich etwas gegen das weltweite wie heimische Insektensterben getan werden muss. Vor allem gilt es die Strukturarmut und den Pestizideinsatz auf Feldern und Plantagen flächendeckend und schnellstmöglich zu reduzieren,…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Don’t kill the messenger!

    Umweltkriminalität ist nach Produktpiraterie und dem Drogenhandel laut Interpol inzwischen das drittgrößte Geschäft des Organisierten Verbrechens weltweit und fußt maßgeblich auf Korruption. Darauf weist der WWF anlässlich des Welt-Anti-Korruptionstages der Vereinten Nationen am Donnerstag hin. „Ob Wildtierhandel mit bedrohten Arten, illegale Fischerei, die unregulierte Förderung von Edelmetallen oder verbotene Waldrodungen – die Liste unterschiedlicher Umweltverbrechen ist lang. Gemein haben sie, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter staatlicher Stellen häufig beide Augen zudrücken oder gar von ihnen profitieren. Korruption heizt die weltweite Umweltzerstörung an und gefährdet damit ganz direkt unsere Lebensgrundlagen“, sagt Katharina Lang, Projektmanagerin für Forest Crime beim WWF Deutschland. Der größte Treiber hinter dieser Entwicklung sei der illegale Holzhandel. Interpol schätzt…

  • Finanzen / Bilanzen

    Ab jetzt zählt jeder Tag

    Heute startet die neue Bundesregierung. Dazu sagt WWF-Naturschutzvorstand Christoph Heinrich: „Ab jetzt zählt jeder Tag. Für den Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft muss die Ampel-Koalition ihre Vorhaben schnell und ambitioniert umsetzen. Der Schutz unseres Klimas und der Biologischen Vielfalt, der naturnahe Umbau der Landwirtschaft sowie die Transformation der Wirtschaft gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit – und sie sind die Basis für die soziale und wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Nun braucht es Teamarbeit. Wir zählen auf den Beitrag aller Ressorts. Und wir werden die Arbeit der neuen Bundesregierung an den Herausforderungen lösungsorientiert, konstruktiv und kritisch begleiten.“ Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: WWF Deutschland Reinhardtstr. 18 10117 Berlin Telefon: +49 (30)…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Keine Klima-Tricks mit Humus

    CO2-Emissionszertifikate sind kein geeignetes Instrument zum Erhalt und Aufbau von Humus. Über 30 Organisationen und Personen aus Umwelt- und Klimaschutz, Landwirtschaft und Wissenschaft haben sich gegen die Generierung von CO2-Emissionszertifikaten als Instrument zum Erhalt und Aufbau von Humus ausgesprochen. Denn es bestünde damit das Risiko, dass Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen durch angeblichen Humusaufbau kompensieren und eigene CO2-Einsparungen vernachlässigen. Sogenannte „Humus-Zertifikate“ könnten „keine permanente Kohlenstoffbindung sicherstellen“, heißt es in der gemeinsamen „Position zur Festlegung von Kohlenstoff in Böden und dessen möglicher Honorierung mittels CO2-Zertifikaten“. Der Markt für diese Zertifikate boomt und „Carbon Farming“ wird von Zertifikate-Anbietern als wirkungsvolles Instrument zum Erreichen der „Klimaneutralität“ dargestellt. Der Handel mit solchen Zertifikaten untergräbt die europäischen Klimaschutz-Bemühungen.…