• Energie- / Umwelttechnik

    Herdenschutz statt Abschüsse

    Aktuell sind in Deutschland 157 Wolfsrudel bestätigt. Das geht aus einer neuen Erhebung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) hervor. „Die aktuellen Zahlen zum Wolfsbestand zeigen mehr als deutlich: Deutschland braucht endlich flächendeckenden wolfsabweisenden Herdenschutz, anstatt Schein-Debatten und Wolfs-Populismus um Obergrenzen, geheime Abschussgenehmigungen oder No-Go-Areas für Wölfe“, ordnet Moritz Klose, Programmleiter Wildtiere beim WWF Deutschland ein. Die aktuellen Diskussionen täuschten, so seine Kritik, über die wahren Probleme hinweg. Das gehe nicht nur zulasten des Wolfes, sondern auch zulasten von Schäfer:innen und anderen Weidetierhalter:innen. „Um die auftretenden Konflikte zu lösen, ist es entscheidend den Schutz von Weidetieren in Deutschland weiter konsequent und…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Tiefsee unter Druck

    Am 6. Dezember soll auf Jamaica die Jahressitzung der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) beginnen. 167 Mitgliedstaaten und die Europäische Union sollen unter Hochdruck klären, wie ein Regelwerk den Abbau von Bodenschätzen aus der Tiefsee möglich machen könnte. Der WWF warnt vor überstürztem Aktionismus. „Tiefseebergbau ist eine vermeidbare Umweltkatastrophe. Ein mit der heißen Nadel gestricktes Regelwerk könnte fatale Folgen für die unberührten Lebensräume der Tiefsee haben. Dringender denn je brauchen wir jetzt ein Moratorium für Tiefseebergbau, bis die potenziellen Auswirkungen wissenschaftlich umfassend untersucht sind und ein ausreichender Schutz für die Tiefsee gewährleistet werden kann“, erklärt Tim Packeiser, Meeresschutzexperte beim WWF Deutschland.   Der großflächige Abbau von mineralischen Rohstoffen wie Kobalt, Lithium oder…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Öko-Regelungen ökologisch unwirksam

    Heute veröffentlichen WWF, EEB und BirdLife eine gemeinsame Studie zur Wirksamkeit der sogenannten Eco Schemes (deutsch Öko-Regelungen) innerhalb der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP). Hierzu sagt Johann Rathke, Koordinator für Agrarpolitik und Landnutzungspolitik von WWF Deutschland: „Nur 19 Prozent der Eco Schemes der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik in der EU sind voraussichtlich ökologisch wirksam. Das heißt: ein Großteil der in den EU-Mitgliedstaaten vorgesehenen Öko-Regelungen wird kaum zu mehr Arten- und Klimaschutz beitragen oder gar Mitnahmeeffekte erzeugen. So wird die GAP als politisches Lenkungsinstrument weiter geschwächt. Deshalb braucht es eine kritische Prüfung der durch die Mitgliedstaaten einzureichenden nationalen Strategiepläne durch die EU-Kommission. Gleichfalls müssen die EU-rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden. Die Förderung…

  • Energie- / Umwelttechnik

    So geht die Rechnung auf

    Deutschlands Beitrag zum Klimaschutz ist nur dann fair, wenn neben der umfassenden und schnellen Reduktion von Treibhausgasen zuhause auch ausreichende und zusätzliche Gelder für die massive Reduktion in anderen Ländern bereitgestellt wird, um die globalen Emissionsgrenzen einhalten zu können. Das zeigt eine neue Studie des Öko-Instituts im Auftrag des WWF Deutschland zu Finanztransfers für den Klimaschutz. Demnach hat Deutschland bislang zu wenig getan, um in den Grenzen seines verbleibenden CO2-Budgets zu bleiben. So ist der deutsche Anteil am internationalen CO2-Budget zur Einhaltung eines Paris-kompatiblen 1,5 Grad-Limits schon zu 60 Prozent ausgeschöpft. Bei einer strikt linearen Emissionsreduktion wäre es bis 2028 komplett aufgebraucht.   „Wir blicken auf eine verlorene Dekade für…

  • Finanzen / Bilanzen

    Mit Atomkraft nutzlos

    Die EU-Taxonomie steht kurz davor zu einem Instrument für Greenwashing zu werden. Wenn die EU-Kommission Erdgas und Atomkraft in die Klassifizierung für nachhaltiges Investieren aufnimmt, könnten Milliarden von Euro die Klima- und Biodiversitätskrise verschärfen. Eine wissenschaftsbasierte Taxonomie müsste Erdgas und Atomkraft ausschließen – wegen der hohen Emissionen von fossilem Gas und dem ungelösten Problem des radioaktiven Abfalls. Diese können einen „signifikanten Schaden” an anderen Umweltzielen verursachen und stehen somit im Widerspruch zu den Prinzipien der Taxonomie. Investorengruppen warnen davor, dass die EU-Kommission den wissenschaftlich fundierten Weg verlässt und der Taxonomie die Glaubwürdigkeit nimmt. Die UN Principles for Responsible Investment (UN PRI) betonen, dass die EU-Taxonomie wissenschaftlich fundiert sein muss. Eine unglaubwürdige Taxonomie…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Blaue Hoffnung

    Am Donnerstag pflanzte die Hansestadt Havelberg in Kooperation mit dem Biosphärenreservat Mittelelbe und dem vom WWF Deutschland gesteuertem Insektenschutzprojekt „BROMMI“ 20.000 Frühlingsblumen für Wildbienen. Die „blaue Welle“ wird an einem Hang, entlang des Krugtorhohlwegs auf einer Länge von 225 Metern entstehen, wo die Zwiebeln des Zweiblättrigen Blausterns eingesetzt wurden. Die heimische Blumenart ist ein wichtiger Lieferant für Nektar und zeichnet sich durch seine frühe Blüte aus. Besonders Wildbienen profitieren von den Pflanzen, die man sonst aus Laubmischwäldern kennt. Durch seine Eigenschaften sei der Blaustern eine perfekte Synergie aus Augenschmaus für Bürger und Gaumenschmaus für Insekten, so Florian Lauer (WWF Deutschland), der für das Biosphärenreservat Mittelelbe zuständige Projektmanager im BROMMI-Projekt. Ab…

  • Finanzen / Bilanzen

    Auf die Umsetzung kommt es an

    Nach der Vorstellung des Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP legt der WWF eine Bewertung der klima- und umweltpolitischen Aussagen anhand der zehn WWF-Kernforderungen vor. Demnach ist der Vertrag in großen Teilen dazu geeignet, den Wandel hin zu einer nachhaltigen Zukunft zu starten. An einigen Stellen fehlt es aber noch an wichtigen Details zur konkreten politischen Umsetzung. Dazu sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland: „Klimaschutz und Biologische Vielfalt werden im Koalitionsvertrag großgeschrieben. Die gute Ausgangsbasis dieses Vertrags muss jetzt in konkrete Politik überführt werden. Vor der Koalition liegt eine Mammutaufgabe, etwa wenn es darum geht, vage gehaltene Punkte im Vertrag in wirksame, uns alle schützende Maßnahmen…

  • Energie- / Umwelttechnik

    WWF wird Mitglied im Forum Rezyklat

    Die Naturschutzorganisation WWF ist ab sofort Mitglied im Forum Rezyklat, das sich für die Förderung der Kreislaufführung von Verpackungen einsetzt. Im Forum kommen Akteure aus allen Bereichen der Kreislaufwirtschaft zusammen, um praxis- wie verbrauchernahe Lösungen für recyclebare Verpackungen zu entwickeln und die Nutzung von Rezyklaten in Verpackungen voranzutreiben. Der WWF engagiert sich seit Jahren für ein Kreislaufsystem bei Verpackungen, auch im Rahmen seiner transformatorischen Zusammenarbeit mit Unternehmen. Außerdem kämpft die Umweltorganisation national und international gegen die Folgen des Verpackungsbooms – etwa für eine verbindliche internationale Vereinbarung über Plastikmüll in der Umwelt, gegen den ungehinderten Eintrag von Mikroplastik in die Meere und für die Nutzung von Recyclingmaterialien aus verantwortungsvoller Herkunft bei…

  • Energie- / Umwelttechnik

    UMK nutzen für den umweltpolitischen Aufbruch

    Von Donnerstag an treffen die Umweltministerinnen und Umweltminister von Bund und Ländern zur diesjährigen Herbst-Umweltministerkonferenz (UMK) zusammen, coronabedingt allerdings nur digital. Johann Rathke, Koordinator für Agrar- und Landnutzungspolitik beim WWF Deutschland, kommentiert: „Gestern haben SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP ihren Koalitionsvertrag vorgestellt, der umweltpolitisch insgesamt Aufbruchstimmung signalisiert, allerdings in vielen Punkten noch zu unkonkret ist. Die Umweltministerinnen und Umweltminister der Länder und des Bundes haben die Chance, bereits jetzt konkret einzusteigen in den umweltpolitischen Aufbruch. Die Tagesordnung bietet dazu viel Spielraum. Denn neben Wald, Wal und Wolf soll es auch um Landwirtschaft, die Nationale Wasserstrategie, den Schutz der Meere oder den Ausbau der erneuerbaren Energien gehen. Ein umweltpolitischer Dauerbrenner…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Ampel für Wandel

    Der von SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP vorgelegte Koalitionsvertrag ist ein solides Fundament für den Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft lobt die Naturschutzorganisation WWF Deutschland. „Die nächsten vier Jahre zählen für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Der Koalitionsvertrag verspricht die Wende, die wir so dringend brauchen", sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland. “Der Koalitionsvertrag trägt den deutlichen Willen, die beiden großen Krisen Klimaerhitzung und Artensterben anzugehen. Nun muss die neue Bundesregierung für die schnelle Umsetzung der verabredeten Ziele sorgen."   Beim Klimaschutz, beim Erhalt der Biodiversität und beim nachhaltigen Wirtschaften ist laut Heinrichs Einschätzung ein “Wollen deutlich spürbar” – wenn auch mit unterschiedlicher Dynamik und Flughöhe, wie der WWF…