• Energie- / Umwelttechnik

    Schönrechnen: 1 mit Stern

    Die EU muss ihr neues Klimaziel ohne Schlupflöcher festschreiben. Das fordert der WWF anlässlich des am Freitag stattfindenden Trilogs von Europäischem Rat, Parlament und Kommission zum Klimaschutzgesetz. Damit geht die Beratungsphase dem Ende entgegen, bevor das Gesetz verabschiedet werden soll. „Uns ist nicht damit gedient, ein höheres Klimaziel auf einer wackligen Milchmädchenrechnung aufzubauen, die Einberechnung von Senken in das Klimaziel bedeutet aber genau das. Sie schafft eine enorme Unsicherheit für die tatsächlich notwendige Minderungsleistung der Wirtschaft“, warnt Juliette de Grandpré, Expertin für europäische Klimapolitik beim WWF Deutschland. Die Anrechnung von Senken würde bedeuten, dass die CO2-Speicherkapazität etwa von Wäldern als Emissionsminderung behandelt würde. „Das ist Schönrechnerei: Zum einen versucht man…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Löchrige Fischereikontrolle

    Derzeit wird das System der Europäischen Fischereikontrolle reformiert. Gestern Abend hat das EU-Parlament in einer Abstimmung seine abschließende Position zur Reform des Fischereikontrollsystems festgelegt. Der gefasste Beschluss bedeutet aus Sicht des WWF in einigen wichtigen Fragen einen Schritt vorwärts, in anderen einen riesigen Rückschritt gegenüber dem aktuellen Kontrollsystem und würde die Biodiversitätstrategie der EU unterminieren. „Anstelle eines kohärenten Regelwerks haben die Abgeordneten ein Netz mit einem riesigen Schlupfloch geknüpft. Eine faire und effektive Kontrolle der EU-Fischereiflotte bleibt Fiktion. Die EU scheitert daran, überhaupt zu erfassen, wieviel Fisch tatsächlich aus ihren Meeren gefangen wird. Wenn es nach dem Willen des Parlaments geht, wird der Schattenfang noch zunehmen“, kritisiert Stella Nemecky, Fischereiexpertin…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Weniger ist Meer!

    . Wettbewerbsdetails unter Der WWF sucht Ostsee-Landwirt:in des Jahres 2021 Wer wird Deutschlands Ostsee-Landwirt:in 2021? Nach einer coronabedingten Pause in 2020 ist der Ostsee-Umweltpreis der Umweltschutzorganisation WWF zurück. Gesucht werden Landwirtinnen und Landwirte im Einzugsgebiet der Ostsee, die den Austrag von Nährstoffen in die Gewässer mindern und damit zum Schutz dieses Binnenmeeres beitragen. Laut Nitratbericht 2020 der Bundesregierung sind die deutschen Ostseegewässer vollständig eutrophiert, also überversorgt mit Nährstoffen. Über Flüsse in die Ostsee gespülte Düngemittel wie Nitrat und Phosphat fördern das Massenwachstum von Algen und Bakterien. Sterben diese ab, werden sie von Sauerstoff zehrenden Bakterien am Meeresgrund zersetzt. Es entstehen sauerstofffreie tote Bodenzonen. „Viele Landwirtinnen und Landwirte reduzieren die Nährstoffausträge…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Corporate Power

    Unternehmen in Deutschland können ihre Marktmacht für den Ausbau der Erneuerbaren Energien nutzen. Gleichzeitig reagieren sie so auf die verstärkte Nachfrage seitens Kunden und Partner, ihren Betrieb klimafreundlich aufzustellen. Der WWF gibt ihnen mit einem heute veröffentlichten Leitfaden das nötige Know-how mit auf den Weg, worauf es ankommt, wenn sie sich selbst mit grünem Strom versorgen wollen. „Den Erneuerbaren werden von der Politik eins ums andere Mal Steine in den Weg geworfen. Statt den Ausbau voranzutreiben, scheint das Verhindern die neue Maxime speziell des Wirtschaftsministeriums zu sein. Das hat Folgen: Erstens wird Deutschland so seine Klimaziele nicht erfüllen und damit keinen angemessenen Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise leisten können.…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Wenig Zählbares in den Tonnen

    Heute hat Bundesministerin Julia Klöckner Bilanz zu der „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ gezogen. Zwar begrüßt der WWF, dass mittlerweile alle fünf angekündigten sektoralen Dialogforen auf den Weg gebracht worden sind – von den Privaten Haushalten über die Außer-Haus-Verpflegung, Handel und Weiterverarbeitung bis hin zur Produktion. Aber es fehlen nach wie vor die Zielvereinbarungen für die jeweiligen Branchen und eine Entscheidung darüber, wie diese umgesetzt werden. „Wir brauchen bundesweit dringend eine systematische, regelmäßige und vergleichbare Erfassung, die klar macht, wie viel Lebensmittelabfälle in der Produktion, der Verarbeitung, bei Groß- und Einzelhandel, in der Außer-Haus-Verpflegung und in den privaten Haushalten pro Jahr vermieden wurden und wie viele Treibhausgasemissionen hierdurch eingespart…

  • Energie- / Umwelttechnik

    DNA-Testoffensive gegen illegalen Tigerhandel

    Das thailändische Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation hat mit sofortiger Wirkung der Tigerfarm Mukda Tiger Park & ​​Farm in der Provinz Mukdahan die Geschäftslizenz entzogen. Zudem kündigte der Leiter der Behörde eine DNA-Testoffensive gegen den illegalen Tigerhandel an. Es sollen bei 1.500 Tigern in 39 Tigerfarmen im ganzen Land Herkunftskontrollen durchführt werden, um den illegalen Handel mit den bedrohten Großkatzen zu erschweren. Bei DNA-Tests in der Mukda Tigerfarm war herausgekommen, dass zwei Jungtiere nicht, wie der Parkbetreiber behauptete, von ihren Eltern abstammten. Die beiden Tiere gelten daher laut den zuständigen Behörden als „eingeschmuggelt“. Gegen den Betreiber der Anlage wurde Anklage erhoben. Laut Einschätzung der Naturschutzorganisation WWF könnte…

  • Finanzen / Bilanzen

    EU-Offenlegungsverordnung soll ab 10. März mehr Transparenz bei nachhaltigen Finanzen schaffen

    Wer sein Geld so anlegen möchte, dass sich daraus nachhaltige Wirkungen ergeben, ist auf verlässliche und klare Informationen angewiesen. Denn in Finanzprodukten, auf denen heute „Nachhaltigkeit“ draufsteht, ist nicht zwingend Nachhaltigkeit drin. Es fehlt an standardisierten, verbindlichen Kriterien und Informationen, etwa zum Inhalt der häufig benutzten Bezeichnung „ESG“ – Umwelt (E), Soziales (S) und gute Unternehmensführung (G) – in Finanzprodukten. Mit der seit zwei Jahren erarbeiteten Offenlegungsverordnung möchte die EU eine Regelung für Transparenz auf dem Finanzmarkt schaffen. Erste Teile der Verordnung werden am morgigen Mittwoch in Deutschland und den anderen EU-Mitgliedsstaaten wirksam.  „Die EU-Offenlegungsverordnung ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem nachhaltigen Finanzmarkt. Sie wird Unternehmen, Vermögensverwalter und…

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  • Energie- / Umwelttechnik

    WWF: Lobbyregister-Entwurf ungenügend

    Die Naturschutzorganisation WWF Deutschland kritisiert die Einigung der Großen Koalition auf ein Lobbyregister für den Deutschen Bundestag als unvollständig. Das sei „höchstens ein erster Schritt in die richtige Richtung“. Es müsse vor allem transparent werden, welche Interessensvertreter jenseits des Parlaments – nämlich in den Ministerien – an Gesetzen und Verordnungen „mitschreiben“. Hierzu erklärt Alois Vedder, Leiter Politik beim WWF Deutschland: „Nicht nur professionelle Interessenvertreter:innen im Deutschen Bundestag, sondern auch bei der Bundesregierung müssen sich unserer Überzeugung nach künftig in ein Register eintragen und Angaben zu ihrem Arbeits- oder Auftraggeber, zur Anzahl der Beschäftigten und finanziellen Aufwendungen machen. Vor allem braucht es einen legislativen und exekutiven Fußabdruck. Eine solche Dokumentation des…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Die Erde vergessen?

    Der WWF Deutschland kritisiert den Entwurf zum Lieferkettengesetz, den das Kabinett am heutigen Mittwoch beschlossen hat. Der Referentenentwurf ist in Bezug auf Umweltsorgfaltspflichten mangelhaft. Martin Bethke, Geschäftsführer Märkte und Unternehmen beim WWF Deutschland, kommentiert:    „Die monatelange Blockade hat das Lieferkettengesetz verwässert. Die Einhaltung von Umweltstandards spielt in dem Entwurf nur eine Nebenrolle. Dabei brauchen wir dringender denn je nachhaltige und verantwortungsvolle Lieferketten. Das deutsche Lieferkettengesetz hätte ein wichtiger Schritt sein können – zu einer Wirtschaft, die planetare Grenzen berücksichtigt, natürliche Ökosystem bewahrt und den vorschreitenden Verlust der Artenvielfalt verhindert.    Das klare Ziel eines Lieferkettengesetzes muss darin liegen, dass Unternehmen ihrer Verantwortung für Menschenrechte und dem Schutz der Umwelt mit…

  • Energie- / Umwelttechnik

    BMEL-Waldbericht offenbart desaströse Waldpolitik / WWF fordert Renaturierungsstrategie für den Wald

    Der deutsche Wald ist krank: Vier von fünf Bäumen haben lichte Kronen, noch nie sind so viele der überwachten Bäume abgestorben wie 2020. Das geht aus dem BMEL-Waldbericht hervor, den Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner heute vorgestellt hat. Die Naturschutzorganisation WWF nennt das vernichtende Ergebnis des Berichts ein „hausgemachtes Problem“. Dr. Susanne Winter Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland kommentiert: „Seit Jahrzehnten wird der Wald primär als Holzlieferant genutzt, dadurch ist seine natürliche Widerstandskraft geschwächt. Das rächt sich jetzt. Wasserknappheit und Wetterextreme werden durch die Erderhitzung bei uns zum Dauerproblem und so steht der deutsche Wald kurz vorm Klimakollaps. Der Waldzustandsbericht zeigt: Mit ihrer fehlgerichteten Waldpolitik fährt das Bundeslandwirtschaftsministerium den Wald gegen die…

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