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Narretei hoch Drei

Uschlaberg-Hexen, Spitzbuaba, Krättaweiber und Rälleradler, Mühlenkatzen, Häbles-Wetzer, Rätsch-Käther, Geiß und Schäf, Hanswuschdl mit Saublodra, Hülaschlapper, Henkersknecht und Kemmatfeger, Schreier, Hansele, Teutschbuchgockel, Haidkatzen und Gomba-Goischdr, Hurgele und Schlossgassa Raiber, Krautscheißer, Bondschua und Urmele. An Heilige Drei Könige treffen sich Mäschgerle und Narrensamen mit „Schrei-Au“ und „Mäck-Mäck Mäck-Mäh“, um ihr fantasievolles Häs, Schellen und wertvolle handgeschnitzte Larven zu entstauben. Seither treibt die schwäbisch-alemannische Haus- und Straßenfasnet auf der mittleren Schwäbischen Alb ihr Unwesen. 

Am „Schmotziga“ Donnerstag (Weiberfasnet 20. 2.20) schwappt die närrische Welle ins Dorf: völlig legal werden Rathäuser gestürmt und Narrengerichte gehalten, bis zum „Rußigen Freitag“ Schüler und Kindergärten befreit. Kleinere Versehen und Missgeschicke landen derb-schwäbisch in der Bütt. Die lärmenden Umzüge der Straßenfasnet sind ein farbenprächtiges Spektakel unterm eisigen
Flockenhimmel. Bleibt die Verbrennung, das Vergraben der Fasnet, das jämmer-liche Geldbeutelauswaschen und Wehklagen kurz vor Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch (26.2.20).

Eine der ältesten Fastnachts-Hochburgen sind die Stadt Trochtelfingen und das kleine Dorf Steinhilben, die immer schon den gleichen Herrschaftshäusern angehörten. Überliefert ist, dass die aus dem alpenländischen Rheintal stammenden Grafen von Werdenberg, die von 1316 bis 1534 in Trochtelfingen lebten, alemannische Fastnachtsbräuche ansiedelten. 1850 folgte der Zusammenschluss Hohenzollerns mit dem Hause Preußen. Ab dieser Zeit wurden Lehrer und Soldaten nach Boppard am Rhein zur Ausbildung geschickt. Im dortigen katholischen Lehrerseminar wurde ein zünftiger Karneval mit Elferrat und Garde und gefeiert. Beide Traditionen mischten sich im Schwäbischen zu einer ausgelassenen Haus- und Straßenfasnet vor prächtiger historischer Kulisse. 

Die Zwiefalter Fasnet steht in einem engen Zusammenhang mit der Geschichte des ehemaligen Klosters. In der Zimmerischen Chronik ist von “Spaikatzen“, spottende Menschen oder Maskengestalten, die Rede. Bereits 1506 beschreibt der 32. Abt, Georg Piscatoris Vischer, den Laubfressenden Hofnarr Johann
“Hansel“. Die Hayinger Altstadt ist traditionsreiche Narrenheimat. Narrete Mannsnam ond Weibr lauern auf der mittleren Schwäbischen Alb vor allem im katholischen Revier hinter jeder Ecke. Ein beschreibender Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht. Aber ein dringender Aufruf zum Selbstversuch.

Die schwäbisch-alemannische Fastnacht wurde übrigens im Dezember 2014 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Eine Übersicht der Veranstaltungen der Mittleren Schwäbischen Alb sowie weitere Informationen erhalten Interessierte bei der Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb unter der Telefonnummer 0 71 25 / 150 60 60, oder im Internet unter www.mythos-alb.de/veranstaltungen.

 

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