Bildung & Karriere

Sachsen: Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit im August

Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im August im Vergleich zum Juli um 3.600 auf 137.900 arbeitslose Frauen und Männer angewachsen. Die Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat auf 6,5 Prozent. Ursächlich für den Anstieg ist vor allem die Arbeitslosigkeit junger Menschen nach Schule und Ausbildung, wie immer im Sommer. Die Auswirkungen der Corona-Krise werden auch am sächsischen Arbeitsmarkt deutlich, gegenüber der niedrigen Arbeitslosigkeit im Vorjahr ist die Zahl um 20 Prozent gestiegen. Dennoch ist der sächsische Arbeitsmarkt robust und bewegt sich auf dem Niveau von 2017. Kurzarbeit sichert dabei seit März viele Jobs. Im Mai haben 27.000 Betriebe für 238.000 Menschen Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Das ist ein erster Rückgang gegenüber April, der sich auch die folgenden Monate fortsetzen wird.  

„Im August ist die Zahl der arbeitslosen Menschen saisonbedingt gestiegen. Junge Menschen haben sich nach der Schule arbeitslos gemeldet und Absolventen einer betrieblichen Ausbildung, weil sie vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden. Diese Arbeitslosigkeit ist in der Regel von kurzer Dauer. Schulabgänger und Schulabgängerinnen beginnen mit einer Ausbildung oder einem Studium, junge Fachkräfte finden meist innerhalb weniger Monate ihren ersten richtigen Arbeitsplatz. Wir gehen auch in diesem Jahr davon aus, dass junge Menschen in Sachsen schnell wieder einen Anschlussarbeitsplatz finden. Bei den Ausbildungsstellen haben wir wie im Vorjahr zurzeit mehr freie Plätze als unversorgte Bewerber und auch bei den Arbeitsstellen steigt der Bedarf wieder leicht an. Anders als in den Vorjahren verlangt der neue Job aber oft eine größere Flexibilität, da Branchen, die vor Corona Arbeitskräfte gesucht haben, eher vorsichtig sind, während andere gerade durch Corona neue Bedarfe haben. Unsere Arbeitgeberservice haben vor Ort einen Überblick und beraten regional. Sie wissen auch, wie bei Anpassung der Kenntnisse im neuen Betrieb unterstützt werden kann“, sagte Reinhilde Willems, Geschäftsführerin operativ der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.  

Anträge auf Kurzarbeitergeld für Mai: 27.000
Personen in den Anträgen auf Kurzarbeitergeld für Mai:  238.000
Arbeitslosenzahl im August: 137.926
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (134.318): +3.608 oder +2,7 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (115.348): +22.578 oder +19,6 Prozent
Arbeitslosenquote im August: 6,5 Prozent

Arbeitslosigkeit
Im Vergleich zum Vormonat waren 3.608 mehr (plus 2,7 Prozent) und zum Vorjahresmonat 22.578 mehr Menschen arbeitslos gemeldet (plus 19,6 Prozent). Insgesamt gab es im August in Sachsen 137.926 arbeitslose Menschen. Auffällig ist, dass die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen im August kräftig gestiegen ist. So sind aktuell 14.895 der 15- bis 24-Jährigen arbeitslos gemeldet. Das sind 2.161 mehr als im Juli. Dieser Anstieg ist auf das Schul- und Ausbildungsende zurückzuführen. So haben sich in den vergangenen Wochen 1.405 junge Menschen nach dem Schulende und 1.732 Jüngere nach dem Ausbildungsende arbeitslos gemeldet.  

Im August wurden 41,2 Prozent aller Arbeitslosen (56.826) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 58,8 Prozent (81.100) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind in den Arbeitsagenturen 2.654 mehr Frauen und Männer arbeitslos gemeldet (plus 4,9 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr sind es 18.335 Arbeitslose mehr (plus 47,6 Prozent). In den Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl zum Vormonat um 954 (plus 1,2 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4.243 (plus 5,5 Prozent) gestiegen.  

Die Arbeitslosenquote ist im August um 0,2 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent angewachsen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie um 1,1 Prozent. Ohne das Kurzarbeitergeld wären die Arbeitslosenzahlen im August deutlich höher ausgefallen.  

Kurzarbeit
Für den Monat Mai liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit in Sachsen vor. Demnach haben bislang für den Mai 27.000 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 238.000 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Im März hatten 20.000 Betriebe für 152.000 Menschen und im April 34.000 Betriebe für 282.000 Menschen Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Zudem haben im August weitere 357 sächsische Betriebe Kurzarbeit neu angezeigt. Hinter diesen Anzeigen stehen 6.079 Beschäftigte. Damit ist im Verlauf der Corona-Krise die Zahl der neuen Anzeigen weiter zurückgegangen. Der Höchststand an Anzeigen erfolgte in den Monaten März und April für 48.600 Betriebe und 544.600 Personen in den Anzeigen.  

Beschäftigung
Nach einem Corona-Effekt auf den Bestand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von April auf Mai mit einem Rückgang von 3.700, hat sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Juni stabilisiert. So ist die Zahl der Beschäftigten in Sachsen vom Mai auf Juni um 300 gestiegen. Im Juni 2020 in Sachsen waren nach ersten Hochrechnungen rund 1,61 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr sind jedoch 7.700 weniger Menschen angestellt, was einem Beschäftigungsrückgang von 0,5 Prozent entspricht.  

Arbeitskräftenachfrage
Im August haben sächsische Betriebe insgesamt 7.381 freie Stellen neu gemeldet. Das waren 143 mehr als im Juli (plus 2,0 Prozent), aber 1.076 weniger als im August 2019 (minus 12,7 Prozent). Damit waren in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 34.028 freie Stellen gemeldet, 692 mehr als im Vormonat und 5.156 weniger als vor einem Jahr. Der gemeinsame Arbeitgeberservice berät suchende Unternehmen und vermittelt geeignete Bewerberinnen und Bewerber.  

Grundsicherung
Im August waren 154.794 Familien (Bedarfsgemeinschaften) auf finanzielle Unterstützung vom Jobcenter angewiesen. Damit ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vergleich zum Vormonat um 771 gesunken. 192.583 Menschen sind insgesamt auf Grundsicherungsleistungen angewiesen, 762 weniger als im Juli. Erstmalig liegt die bislang rückläufige Anzahl an Leistungsberechtigten seit 2007 über dem Vorjahresniveau. Auch für Selbständige oder Kurzarbeiter wurde der Zugang zur Grundsicherung erleichtert, um deren Einkommensverluste teilweise abzufedern.  

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