Bauen & Wohnen

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Mit einem blauen Auge in eine rosige Zukunft. So könnte man die Entwicklung der SCHMIDT GROUPE im abgelaufenen Wirtschaftsjahr zusammenfassen. In Deutschland zeigte sich die Möbelindustrie trotz Pandemie mit Umsatzeinbußen von 3,7 Prozent recht robust – und laut Verband der Deutschen Möbelindustrie verbuchten die Küchenhersteller sogar eine Steigerung von 4,5 Prozent. Ein ganz anderes Bild allerdings in Frankreich: Hier haben die Auswirkungen von Covid-19 und den damit verbundenen Lockdowns viel gravierendere Spuren hinterlassen. So erzielte die SCHMIDT GROUPE einen Produktionsumsatz von 564 Millionen Euro und lag somit aufgrund der anhaltenden Folgen der Pandemie um sechs Prozent unter dem Vorjahr. Auch der Fachhandelsumsatz verzeichnete ein Minus von sieben Prozent. Die Erlöse einschließlich der über die Gruppe gelieferten Elektroeinbaugeräte belief sich auf 1,62 Milliarden Euro. Doch der erste Blick auf die Zahlen trügt: Die Umsätze spiegeln die gestiegene Nachfrage nicht wider! „Unsere Entwicklung war durchweg positiv. Der Wunsch nach einer neuen Küche und vor allem auch das Interesse an unseren Maßanfertigungen aus den Wohnwelten waren enorm“, erklärt Jean-Claude Meyer. Er ist der Geschäftsführer der zur SCHMIDT GROUPE gehörenden SCHMIDT Küchen GmbH & Co. KG, die in Deutschland ein Umsatzplus von rund 15 Prozent bilanzieren konnte. Im Hauptabsatzmarkt Frankreich war es jedoch anders. Im internationalen Vergleich hinkt hier der Möbelmarkt bei der Produktion und im Verkauf hinterher. „Unsere Werke standen zweieinhalb Monate still. Insgesamt fielen so 22 Prozent an Produktionskapazitäten weg – dieses Loch lässt sich nicht so schnell stopfen. Obwohl wir von September bis Dezember sogar sieben Prozent über unserer maximalen Kapazitätsauslastung lagen“, erklärt Meyer und fügt hinzu: „Aber diesen Rückstand holt man nicht so einfach auf. Vor allem dann nicht, wenn parallel dazu das Kaufinteresse weiter hoch ist. So gingen wir mit einem dick gefüllten Auftragsbuch in den Jahreswechsel, während der Zustrom auf die Studios kontinuierlich anhielt.“

Erneute Bestmarken gesetzt

Der Möbelkauf wurde beim französischen Branchenprimus nicht aufgehoben, sondern er verschob sich lediglich. Das lässt sich auch an anderen positiven Eckdaten aus dem abgelaufenen Kalenderjahr ablesen: Die Mitarbeiterzahl innerhalb des Konzerns blieb trotz Pandemie-Krise mit 1.736 annähernd gleich. Die Kurve bei der Belegschaft mitsamt den Angestellten aus den Studios vollzog sogar einen dreiprozentigen Sprung von 251 auf 7.708 Beschäftigte – ein neuer Rekord in der fast 90-jährigen Unternehmenshistorie. Eine Bestmarke ist auch die Anzahl der Exklusivhändler, welche die Marke SCHMIDT sowie zusätzlich in Frankreich und Belgien noch das Label „cuisinella“ vertreiben. Hier gab es einen Anstieg von 33 Fachgeschäften auf nunmehr 793 Partnerhäuser – wobei das deutsch-französische Traditionsunternehmen nach wie vor in 27 Ländern rund um den Globus vertreten ist. In Deutschland bieten 34 Mono-Markenstudios eine individuelle Möblierung auf Maß an. Das in dritter Generation von Anne Leitzgen geführte Unternehmen bleibt auch der fünftgrößte europäische Küchenhersteller, der insgesamt auf einer Fläche von rund 210.000 Quadratmetern produziert. Das geschieht überwiegend im Elsass – drei Werke befinden sich in Sélestat, eines am Hauptsitz in Lièpvre und hinzukommt das im Produktionsverbund arbeitende Stammhaus im saarländischen Türkismühle. Zudem gibt es ein Logistikzentrum in Bergheim. Dabei investierte man in den letzten fünf Jahren 165 Millionen Euro in die hochmodernen Möbelfabriken.

Corona-Krise beschleunigt digitale Transformation

Frankreich erlebte 2020 insgesamt drei komplette und harte Lockdowns, welche die Studios monatelang auf Eis legte. Und das in einer Zeit, in der die Leute ihr Zuhause schöner machen und in neue Möbel investieren wollten. Das löste einen Boom im Netz aus. So konnte die SCHMIDT GROUPE die erste Stufe des Verkaufens und den primären Schritt der Produktentdeckung ins Internet verlagern. „Schauen wir auf die französische Webseite, haben sich dort die Zugriffe um 51 Prozent auf über 5,4 Millionen erhöht. Im vergangenen Jahr nutzen mehr als 750.000 Kunden unsere 3D-Konfiguratoren. Rund 18 Prozent des Umsatzes von SCHMIDT in Frankreich lässt sich bereits direkt auf digitale Marketingaktivitäten zurückführen“, weiß Jean-Claude Meyer. Auch wenn derzeit die Pandemie das Leben in Frankreich schon wieder lahmlegt, so geht die SCHMIDT GROUPE doch absolut positiv und zuversichtlich in die Zukunft.

Über die SCHMIDT Küchen GmbH & Co. KG

Das 1934 in Türkismühle gegründete Familienunternehmen SCHMIDT GmbH & Co. KG gehört zur deutsch-französischen SCHMIDT GROUPE. Mit einem Werksumsatz von 564 Millionen Euro und einem Handelsumsatz von 1,62 Milliarden in 2020 ist die SCHMIDT GROUPE der fünftgrößte Küchenhersteller Europas.
Das Traditionsunternehmen und seine 1.736 Mitarbeiter in der Industrie fertigen ohne Aufpreis auf den Millimeter genaue Möbel nach Maß. Für eine individuelle Gestaltung stehen über eine Million Variationsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine Palette von 24 Korpusfarben in Kombination mit rund 500 Frontausführungen ist ein Angebot, das sonst kein anderer europäischer Anbieter vorweisen kann. Zudem kann SCHMIDT die Design-Herausforderungen im gesamten Wohnbereich lösen – das ist in dieser Vielfalt einzigartig auf dem deutschen Möbelmarkt. SCHMIDT ist aktuell in 27 Ländern vertreten, im Handel sind rund 7.700 Angestellte tätig. Insgesamt bieten weltweit 793 Händler und 34 deutsche Partnerhäuser unter dem Motto des ganzheitlichen Wohnens auf Maß gefertigte Küchen, Badmöbel und Wohnraumsysteme an. Dabei gehören ein besonnener Umgang mit den Ressourcen und ein gelebtes Öko- Konzept zur Firmenphilosophie.
Nachhaltigkeit mit Brief und Siegel: Auch ist SCHMIDT in Europa der einzige industrielle Hersteller, der sechs Zertifizierungen vorweisen kann.

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