Gesundheit & Medizin

COVID-19-Impfstoffe: Hausarztpraxen müssen 2022 prioritär, einfacher und zuverlässiger beliefert werden

Der von den Hausärzten im November bundesweit zu Recht beklagte Lieferengpass der Corana-Impfstoffe schien im Dezember behoben zu sein. Denn laut Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) könne die erste Boosterkampagne in etwa acht Wochen, also Mitte Februar, abgeschlossen sein. Und fast drei Viertel der 21,5 Millionen Bürger, die bis Ende letzter Woche eine Drittimpfung erhielten, seien in Arztpraxen geimpft worden. Die Begeisterung des Zi dämpfte Gesundheitsminister Lauterbach am 14.12., denn eine aktuelle „Inventur“ ergab, dass ein gravierender Mangel an Impfstoffen in den letzten drei Januarwochen zu erwarten sei. Für die Ärzte ist das ein weiteres Hemmnis bei der Planung und Umsetzung der Impfkampagne. 2022 müsse deshalb die Belieferung der Hausarztpraxen priorisiert, einfach und vor allem zuverlässig erfolgen – nicht zuletzt angesichts der drohenden Omikron-bedingten fünften Welle.

Dr. Berthold Dietsche, Vorsitzender des Hausärzteverbands Baden-Württemberg, sagt dazu: „Im November bekamen die Hausärzte bei Weitem nicht die gewünschten Mengen an Impfstoffen, die sie angefordert haben. Stattdessen kam gleichzeitig der Vorschlag aus der Politik, dass auch Apotheker impfen sollen. Nicht nur dieser Aktionismus des Ex-Gesundheitsministers war kontraproduktiv. Wir setzen jetzt darauf, dass die neue Bundesregierung gerade den besonderen Stellenwert der Hausärzte anerkennt und die Belieferung der Impfstoffe entsprechend priorisiert wird.“ Zusätzlich seien 2022 die bewährten mobilen Impfteams und Sonderimpfaktionen notwendig, wie zum Beispiel der gemeinsam vom Hausärzteverband, MEDI und KV initiierte Impfaktionstag am 27. November. Den Einsatz mobiler Impfteams halten die Hausärzte dabei für die wichtigste flankierende Maßnahme. Das ergab eine aktuelle Mitgliederumfrage des Hausärzteverbands Baden-Württemberg an der sich 1.148 Hausärzte beteiligten

Die Mitgliederbefragung des Hausärzteverbands Baden-Württemberg habe zudem eindrucksvoll bestätigt, was seit Beginn der Impfkampagne kritisiert wurde. Die Belieferung mit Impfstoff müsse auch kurzfristig ermöglicht werden. Für eine bessere Planbarkeit und Flexibilität seien zudem Einzeldosen wichtig. Außerdem müsse die mit den Impfungen verbundene Bürokratie dringend reduziert werden und die Vergütung weiter angehoben werden. „Letzteres sei der Grund, warum gerade viele kleinere Praxen auch nach der Erhöhung auf 28 Euro keine Coronaimpfungen mehr anbieten“, so Dietsche.

Dr. Frank Dieter Braun, 2. Vorstandsvorsitzender des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg fügt hinzu: „Wir sind mitten in der vierten Welle und die fünfte Welle ist absehbar. Das bedeutet, dass spätestens im Mai die zweite Boosterung für Erwachsene mit einem auf die Omikron-Variante abgestimmten Impfstoff beginnen muss. Die Impfbürokratie und die Bestell- und Lieferlogistik für die rund 50.000 impfenden Ärztinnen und Ärzte in Deutschland müssen bis dahin zwingend vereinfacht werden, damit die Ärztinnen und Ärzte schneller und mehr impfen können.“

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Johannes Bauernfeind, kommentiert abschließend: „Die niedergelassenen Ärzte und ihr Personal, allen voran die Hausärztinnen und Hausärzte, sind besonders gefordert. Das gilt nicht nur in punkto Impfungen, sondern auch für die Behandlung von Post-Covid und Long-Covid-Patienten. Umso wichtiger sind gute Rahmenbedingungen für ihre wichtige Arbeit. Dafür setzen wir uns seit Jahren ein und werden unser Engagement für die hervorragenden haus- und fachärztlichen Strukturen in Baden-Württemberg auch unter den besonderen Bedingungen der Pandemie fortsetzen.“

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