Energie- / Umwelttechnik

Leuchtfische, die verbotene Faszination

Kaum ein Aquarien-Besatz wirkt so faszinierend wie Leuchtfische. Ihre schillernden Farben versetzen Betrachter:innen in Staunen und machen jedes Becken zur Attraktion. Doch zur vollen Entfaltung ihrer Pracht zahlen die Tierchen einen hohen Preis – und sind darum in weiten Teilen der EU verboten.

Was sind Leuchtfische und wie sind sie entstanden?

Woher die Bezeichnung „Leuchtfisch“ rührt, erschließt sich auf den ersten Blick: Die Farben der wenige Zentimeter großen Wasserbewohner senden ein diffuses Licht aus, das die kleinen Tiere förmlich strahlen lässt.

Die Fähigkeit dazu verdanken sie einem Experiment, das Wissenschaftler an der Universität von Singapur durchführten. Die Forscher isolierten das fluoreszierende Protein der sogenannten Leucht-Qualle und fügten es der Erbsubstanz eines Zebrabärblings hinzu. Im Ergebnis dieses Versuchs entwickelte der Fisch die gleiche Leuchtkraft wie Aequorea victoria – jene Quallenart, von der das schimmernde Protein stammte.

Durch den Erfolg beflügelt, probierten sich die Spezialisten an weiteren Übertragungen für andersfarbige Leuchtfische aus. Neben grünem und gelben Farbstoff aus Quallen pflanzten sie den Zebrabärblingen auch rot leuchtendes Protein von Seeanemonen ein. Das Resultat war jedes Mal gleich: Die Fische zeigten ein ebensolches Strahlen wie die Spender

Worauf gründet der Effekt und welchem Zweck dienten Leuchtfische ursprünglich?

Verantwortlich für diesen Effekt sind ganz bestimmte Bakterien. Sie verfügen über ein Enzym, mit dessen Hilfe sie den Leuchtstoff Luziferin oxidieren lassen. Die dabei freigesetzte Energie wird als Licht bzw. Leuchten sichtbar.

Normalerweise dient der bio-chemische Vorgang einzelnen Spezies dazu, Beutetiere anzulocken. Neben den oben genannten Quallen und Seeanemonen profitieren vor allem Tiefsee-Bewohner von der Fähigkeit, Bakterien als Lichtquelle zu nutzen. Am bekanntesten sind Aufnahmen von grotesk anmutenden Anglerfischen, die am Kopf eine Art Stirnlampe tragen.

Doch auch die Forscher der Universität Singapur verfolgten mit ihrem Experiment ein konkretes Ziel: Ihrer Vorstellung nach sollten fluoreszierende Leuchtfische die Schadstoff-Belastung von Flüssen oder Seen anzeigen. Sobald die Tierchen ihr charakteristisches Schimmern erkennen lassen, weist das auf bestimmte Bakterienstämme im Wasser hin.

Wie wurden Leuchtfische zu Aquarien-Tieren und warum ist ihre Haltung in Deutschland verboten?

Der damit verbundene Show-Effekt blieb Aquarianer:innen nicht lange verborgen. Schon kurz nach „Erfindung“ der Leuchtfische beanspruchten sie die faszinierenden Wasserbewohner für sich. Vor allem im asiatischen Raum und in den USA entwickelten sie sich zu beliebten Haustieren – und waren bald in zahlreichen Farbschlägen erhältlich. Neben den ursprünglichen eingebrachten Tönen zeigen die dort verfügbaren Leuchtfische ein breites Spektrum schillernder Nuancen.

Um die Brillanz von Sorten wie

  • Cosmic Blue,
  • Electric Green,
  • Galactic Purple oder
  • Sunburst Orange

perfekt zur Geltung zu bringen, wurde die Genmasse der Tiere nochmals verändert. Beim GloFish®, wie er in Übersee verkauft wird, ist die Sensibilität für den natürlichen Leucht-Katalysator weggezüchtet worden; das heißt: Die Fische leuchten auch, wenn sich keine Schadstoffe im Wasser befinden.

Derartige Eingriffe widersprechen der EU-Richtlinie 2010/63 vom 22. September 2010. Sie untersagt es, genetisch manipulierte Exemplare als Haus- oder Nutztiere zu halten. Damit ist der Handel, der Besitz oder gar der Verzehr schillernder Leuchtfische in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verboten.

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