Bildung & Karriere

Seit 20 Jahren im Amt

Seit zwei Jahrzehnten prägt und gestaltet Professorin Dr. Andrea Tipold als Vizepräsidentin für Lehre die tiermedizinische Ausbildung.

Zusätzlich zu ihren Aufgaben als Professorin für Neurologie in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) engagiert sich Professorin Dr. Andrea Tipold für die tiermedizinische Ausbildung. Kürzlich bestätigte der Senat der TiHo sie ein weiteres Mal in ihrem Amt als Vizepräsidentin für Lehre. Zum 1. April 2022 startet sie in ihre elfte Amtszeit. Die Dauer einer Amtszeit beträgt zwei Jahre.

In den zurückliegenden Jahren hat Tipold die tiermedizinische Ausbildung an der TiHo und in ganz Deutschland entscheidend geprägt. An der TiHo brachte sie in ihren bisherigen Amtszeiten zahlreiche positive Entwicklungen auf den Weg und begleitete sie fachlich. Dazu zählen zum Beispiel der Aufbau eines Trainingslabors mit unterschiedlichen Modellen und Simulatoren für Tiermedizinstudierende (Clinical Skills Lab) an der TiHo, die sehr erfolgreiche Begutachtung der TiHo durch die European Association of Establishments for Veterinary Education (EAEVE), die Einführung des Praktischen Jahres, die Weiterentwicklung der aktuellen tierärztlichen Approbationsordnung, die Implementierung von elektronischen Lehr- und Prüfungsmethoden in die Lehre oder auch die tiermedizinische Ausbildungsforschung. In den vergangenen zwei Jahren setzte sie sich zudem mit einem immensen Zeitaufwand dafür ein, den Studierenden trotz der Corona-Pandemie zu ermöglichen ihr Studium fortzusetzen ohne allzu große Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Ihre Tätigkeit als Vizepräsidentin für Lehre bringt eine sehr umfassende Gremienarbeit mit sich. Trotzdem ist Tipold gleichzeitig eine sehr erfolgreiche Forscherin. Sie veröffentlichte über 280 wissenschaftliche Publikationen zur Pathogenese, Diagnose, Behandlung und Kontrolle verschiedener neurologischer Erkrankungen. Außerdem bildete sie im Laufe ihrer herausragenden Karriere zahlreiche Veterinärneurologen, Assistenzärzte und Promotionsstudierende aus und unterrichtete mehrere tausend Tiermedizinstudierende.

Erst im Juni vergangenen Jahres wurde Tipold mit dem mit 10.000 Britischen Pfund dotierten International Canine Health Award geehrt. Der Dachverband der britischen Hundezüchtervereine, The Kennel Club, würdigte mit dem Lifetime Achievement Award ihre außergewöhnlichen Leistungen in der Forschung in der veterinärmedizinischen Neurologie und in der neurologischen Ausbildung. Im September 2019 verliehen ihr das European College of Veterinary Neurology (ECVN) und die European Society of Veterinary Neurology (ESVN) zudem den Malleus Aureus Award.

Werdegang

Nach ihrem Tiermedizinstudium in Wien war Tipold für ein Jahr für die Firma Upjohn tätig. Im Jahr 1984 wurde sie Universitätsassistentin an der I. Medizinischen Klinik für Einhufer, Kleintiere und Geflügel an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Während dieser Zeit arbeitete sie im Bereich Innere Medizin und schloss ihre Promotion ab. Es folgten eine Postdoc- und später eine Assistentin-Stelle am Institut für Tierneurologie der Universität Bern. Hier begann Tipolds Leidenschaft für die Veterinärneurologie. Sie machte die Ausbildung zum Diplomate of the European College of Veterinary Neurology und habilitierte sich mit Arbeiten zur Meningoenzephalitis beim Hund. Nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt als Postdoc an der Universität von Pennsylvania in Philadelphia war sie als Wissenschaftlerin am Institut für Tierneurologie und an der Abteilung für Immunologie des Institutes für Veterinärvirologie der Universität Bern aktiv. Seit April 1999 ist Tipold Professorin für Neurologie an der Klinik für Kleintiere der TiHo.

Zusätzlich zu ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert sich Tipold für die tierärztliche Ausbildung. Seit dem Jahr 2002 ist sie Vizepräsidentin für Lehre an der TiHo und setzt sich seitdem auch im veterinärmedizinischen Fakultätentag dafür ein, das Tiermedizinstudium in Deutschland stetig zu verbessern und veränderte gesellschaftliche Bedürfnisse in das Studium einfließen zu lassen. An der TiHo ist sie eine ständige Impulsgeberin für die Lehre. So setzte sie sich beispielsweise sehr für die Gründung eines Clinical Skills Lab für Studierende ein, trieb die Einrichtung einer professionellen E-Learning-Beratung sowie die Einführung und Erforschung neuer Didaktikmethoden in der Tiermedizin voran.

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