Energie- / Umwelttechnik

Tierärztlicher Einsatz in der Etoscha-Anlage

Ein nicht alltäglicher Fall erforderte vom Tierärzte-Team des Zoo Basel mehrere Operationen eines trächtigen Klippschliefer Weibchens (6). Auf Grund einer Entzündung am linken Auge, waren zwei chirurgische Eingriffe notwendig. Das Weibchen hat die Behandlungen sowie auch die kurz darauf stattfindende Geburt gut gemeistert und ist nun mit drei Jungtieren auf der Etoscha-Anlage unterwegs.

Ende Juni wurde eine Veränderung am linken Auge eines Klippschliefer Weibchens entdeckt. Das Tier war zu diesem Zeitpunkt mit sechs Jungtieren hochträchtig. Bei der Untersuchung unter Narkose stellte das Tierärzte-Team die Verdachtsdiagnose eines bösartigen Tumors. Daraufhin entfernten sie operativ das linke Auge mitsamt dem dahinterliegenden Gewebe. Die Patientin und ihre Föten haben sich gut vom ersten Eingriff erholt. Allerdings schwoll die Operationsstelle nach zehn Tagen wieder an, was einen zweiten Eingriff erforderte. An der Operationsstelle hatte sich ein Abszess gebildet, verursacht durch Bakterien, die vom eingesetzten Antibiotikum nicht am Wachstum gehindert werden konnten. Der Verdacht des Tumors hat sich indes nicht erhärtet. Auch der zweite Eingriff verlief komplikationslos. Die von nun an täglichen Medikamentengaben – notabene mit der beliebten Banane, die sonst nicht verfüttert wird – haben das Tier zutraulich werden lassen.

Warten auf die Geburt

Seit der ersten Untersuchung war bekannt, dass die Patientin hochträchtig ist. Dementsprechend gross war die Spannung, wann es losgehen wird. Sechs Tage nach dem zweiten Eingriff war es soweit. Die Geburt fand am Nachmittag des 12. Juli statt. Von den sechs Föten wurden allerdings nur vier lebend geboren. Später musste noch ein weiteres Jungtier eingeschläfert werden, weil es zu schwach war, um der Mutter und den Geschwistern zu folgen. Klippschliefer Jungtiere sind Nestflüchter. Sie laufen kurz nach der Geburt bereits mit der Mutter mit.

Zolli-Tierärzte im Einsatz

Die Aufgaben des Tierärzte-Teams sind umfangreich. Ein vielfältiger Alltag gespickt mit Visiten, Untersuchungen, Begleitung von Tiertransporten sowie medizinischen Behandlungen erwartet die Tierärzte tagtäglich. Grössere oder stressanfällige Zoo-Patienten und Zoo-Patientinnen werden für eine Diagnose oder eine Therapie narkotisiert. Häufig werden Narkosemedikamente mittels Blasrohrs verabreicht. Bei einigen Tierarten sind aufgrund des täglichen Trainings Gewichtskontrollen, Blutentnahmen oder auch tierärztliche Kontrollen ohne Sedierung oder Narkose möglich. Im aktuellen Fall narkotisierte die Tierärztin des Zoo Basel das Weibchen beim ersten Eingriff problemlos im Stall. Beim zweiten Mal war das Misstrauen gegenüber dem Stall zu gross. Dank der Zutraulichkeit zum Tierpfleger konnte das Tier dennoch auf der Anlage optimal für den Blasrohrpfeil mit dem Narkosemittel positioniert werden.

Wie bei allen Zoo-Tieren hat sich die Art der Therapie nicht nur nach den veterinärmedizinischen Möglichkeiten zu richten; die gesamten Umstände und Möglichkeiten der Tierhaltung, die Biologie und die Verhaltensweisen der Spezies sind dabei ebenso zu berücksichtigen wie die jeweilige Prognose für den individuellen Patienten. 

Postoperative Nachsorge

Das Tierärzte-Team kontrolliert regelmässig den Gesundheitszustand der Patientin sowie die Wundheilung. Dies geschieht im gewohnten Umfeld des Tieres. Neun Klippschliefer (Procavia capensis) – ein Zuchtpaar und sieben Nachkommen – leben aktuell in der Gemeinschaftsanlage, zusammen mit Borstenhörnchen, Siedelwebern und Russköpfchen. 

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