Forschung und Entwicklung

Klaus Richter wird von 2024 bis 2026 Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

In seiner jüngsten Sitzung wählte der Vorstandsrat der DPG den Regensburger Physik-Professor zum künftigen Präsidenten der mit rund 55.000 Mitgliedern größten physikalischen Fachgesellschaft der Welt. Im April 2024 übernimmt er das Amt von Joachim Ullrich, der dann turnusmäßig die Vizepräsidentschaft antritt.

Es ist gute Tradition in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), über ein Jahr vor Ende der Amtszeit des amtierenden Präsidenten seine Nachfolge zu bestimmen, damit die oder der Designierte in die verantwortungsvolle Tätigkeit eingearbeitet werden kann, um für Kontinuität in der Leitung der DPG zu sorgen. In seiner November-Sitzung wählte der Vorstandsrat der DPG nun Prof. Dr. Klaus Richter von der Universität Regenburg zum nächsten Präsidenten der mit rund 55.000 Mitgliedern größten physikalischen Fachgesellschaft der Welt.

Die Wahl eines neuen Präsidiums erfolgt in einem zweijährigen Turnus. Im April 2024 übernimmt Richter das Amt vom amtierenden Präsidenten Joachim Ullrich, der laut Satzung nicht wiedergewählt werden kann. Wie sein Vorgänger übernimmt Ullrich dann für zwei Jahre das Amt des Vizepräsidenten.

Klaus Richter, Jahrgang 1962, studierte an den Universitäten in Kiel und Freiburg Physik. Nach dem Diplom 1988 promovierte er drei Jahre später an der Universität Freiburg in Theoretischer Atomphysik zu Rydberg-Zuständen im Helium-Atom. Anschließend verlegte er seine Forschungsinteressen auf die Physik der kondensierten Materie und war nach einem längeren Gastaufenthalt am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung von 1992 bis 1994 Postdoktorand an der Université Paris Sud in Orsay/Paris. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Augsburg, wo er sich 1998 zum Thema „Semiclassical Theory of Mesoscopic Quantum Systems“ habilitierte, leitete er von 1996 bis 2001 eine Nachwuchsgruppe am MPI für Physik komplexer Systeme in Dresden.

Seit 2001 hat Richter an der Universität Regensburg einen Lehrstuhl im Bereich der Theorie der Kondensierten Materie inne. Seine Arbeitsgruppe „Complex Quantum Systems“ forscht dort auf den Gebieten der Festkörperphysik, der Physik kalter Atome und des Vielteilchen-Quantenchaos. Für seine Arbeiten wurde er 2019 mit dem Physikpreis Dresden ausgezeichnet. Seine Forschung hat mit der Förderung im Rahmen des Reinhart-Koselleck-Programms der DFG große Anerkennung gefunden. In Regensburg ist Klaus Richter seit 2017 Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs „Emergente relativistische Effekte in der Kondensierten Materie“.

Klaus Richter bringt sich aktiv in die deutsche Wissenschaftsgemeinde ein. In der DPG war er unter anderem von 2006 bis 2009 Sprecher des Fachverbands „Dynamik und Statistische Physik“ sowie von 2012 bis 2015 Sprecher der Sektion „Kondensierte Materie“. Von 2017 bis 2021 war Klaus Richter zudem als Mitglied im Vorstand der DPG verantwortlich für Wissenschaftliche Programme und Preise.

Über Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de

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