Bautechnik

Was würde sich ändern, wenn es in Deutschland künftig eine Mindest-Holzbauquote gäbe?

Seit über 20 Jahren berät Achim Dathe Unternehmen und Verbände der Bauwirtschaft in Fragen der Medienkommunikation. Sein Stuttgarter Medienbüro TEXTIFY recherchiert die dafür erforderlichen Fakten, führt Interviews, erhebt Branchendaten, stellt Zusammenhänge her und macht Marktentwicklungen transparent. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Holzbau, der sich in allen fünf Gebäudeklassen zu einer echten Alternative zum konventionellen Mauerwerksbau entwickelt hat und mehr und mehr Marktanteile hinzugewinnt. Wir fragen: Welche Effekte sind zu erwarten, wenn für den öffentlichen Sektor der Marktanteil beider Bauweisen künftig per Quotierung geregelt würde?   

  1. Der Naturwerkstoff Holz würde sein gefühltes Nischenimage abstreifen und stärker ins Bewusstsein der Baubeteiligten gelangen.
  2. Hochbau-Architekten und Tragwerksplaner müssten sich mit dem Werkstoff Holz und seinen besonderen bauphysikalischen und statischen Eigenschaften von Berufs wegen intensiv befassen.
  3. Holzbau würde an mehr Hochschulen gelehrt.
  4. Die öffentliche Hand müsste sich bei der Vergabe von Bauaufträgen um Ausgewogenheit bemühen.
  5. Holzbau wäre regelmäßig Thema in jedem kommunalen Bauausschuss.
  6. Das Wissen über das Bauen mit Holz würde auf eine breitere Basis gestellt.
  7. Die Öffentlichkeit käme häufiger mit Gebäuden aus Holz in Kontakt.
  8. Der Meinungs- und Erfahrungsaustausch über das Wohnen und Arbeiten in einem Haus aus Holz würde beflügelt.
  9. Faktenwissen würde Vorurteile ersetzen und zu einem ergebnisoffenen Diskurs über Bauwerkstoffe beitragen.
  10. Die allgemeine Erkenntnis könnte sich durchsetzen, dass jeder (!) Baustoff seine Berechtigung hat, wenn man ihn nur adäquat verwendet: im Einklang mit den verfügbaren Ressourcen und unter steter Abwägung aller Für und Wider im Hinblick auf den jeweiligen Einsatzzweck.

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