Energie- / Umwelttechnik

ROBIN WOOD fordert Steuer auf Vielfliegerei

ROBIN WOOD fordert die Bundesregierung auf, Vielfliegen zu besteuern, um die enormen Schäden für Klima, Umwelt und Gesundheit durch den Flugverkehr zu begrenzen.

Die Emissionen des Flugverkehrs nehmen seit der pandemiebedingten Unterbrechung wieder stark zu. Die internationale Zivilluftfahrtorganisation rechnet für 2023 mit drei Prozent mehr Passagieren als 2019. Bis 2050 könnte allein der Flugverkehr bei aktuellen Wachstumsprognosen rund 15 Prozent des globalen Treibhausgas-Budgets aufbrauchen.

Verursacht werden die Schäden von einer kleinen Minderheit. Rund die Hälfte der weltweiten Flugemissionen entsteht durch Flüge von nur einem Prozent der Weltbevölkerung.

Bei Privatjets ist die Ungerechtigkeit besonders krass: Bei einem vierstündigen Flug stößt ein Privatjet ungefähr so viele Emissionen aus wie eine Person in der EU durchschnittlich in einem ganzen Jahr. Und die Zahl dieser Privatflüge wächst – in Deutschland waren es laut einer aktuellen Studie von Greenpeace über 58.424 in 2022 und damit 76 Prozent mehr als im Vorjahr.

ROBIN WOOD will gegensteuern und hat heute eine Petition an die Bundesregierung gestartet mit der Forderung, Vielfliegen durch die Einführung einer neuen Steuer zu reduzieren. Pro Abflug innerhalb eines Jahres soll die Steuer ansteigen: 40 Euro für den ersten Flug, 80 Euro für den zweiten, 160 Euro für den dritten und 320 Euro für jeden weiteren Abflug von einem deutschen Flughafen.

„Nirgendwo zeigt sich so deutlich wie im Flugverkehr, dass eine reiche Minderheit durch Luxus-Konsum das Klima zerstört. Ob Vielfliegerei oder Privatjets – es wird Zeit, dass die Bundesregierung gegen unnötige Flüge vorgeht und ihrer Pflicht nachkommt, für mehr Klimagerechtigkeit im Verkehr zu sorgen. Dazu gehören gerechte Preise für den Flugverkehr und eine klimafreundliche und sozial gerechte Mobilität am Boden“, sagt Jonas Asal, Flugverkehrsreferent bei ROBIN WOOD.

Obwohl Fliegen die maximal klimaschädliche Form der Fortbewegung ist, wird der Flugverkehr bislang stark subventioniert. Eine Vielfliegersteuer sollte daher weitere Maßnahmen ergänzen wie die Einführung einer Kerosinsteuer, einer Mehrwertsteuer auf internationale Flüge und die Streichung diverser Subventionen für Regionalflughäfen. Für mehr Kostengerechtigkeit müssen Flugtickets teurer und klimafreundliche Alternativen wie Bus und Bahn billiger werden. Programme wie Miles&More die Vielfliegen noch belohnen, sollten gestrichen werden.

Dafür muss die Bundesregierung tätig werden. Doch bislang versagt sie beim Klimaschutz im Verkehrssektor komplett – auch und gerade im Flugsektor: Anstatt Subventionen für den Flugverkehr konsequent zu streichen und Flüge mit Privatjets einzuschränken, setzt die Bundesregierung auf die unsichere Zukunft von alternativen Kraftstoffen. Dabei gehen Branchenvertreter davon aus, dass nicht einmal das gesetzliche Ziel erreicht wird, bis 2026 mindestens 0,5 Prozent des getankten Kerosins synthetisch herzustellen. Die Klimakrise wird sich dadurch nicht aufhalten lassen.

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