Kunst & Kultur

Kultursymposium Weimar 2023: „Eine Frage des Vertrauens“

Das Goethe-Institut präsentiert die vierte Ausgabe des Kultursymposium Weimar unter dem Titel „Eine Frage des Vertrauens“. Gäste aus aller Welt diskutieren vom 10. bis 12. Mai 2023, wie es um das Vertrauen in Gesellschaft, Politik und Medien steht, was Vertrauen für uns als Individuen bedeutet und welche Rolle es in Wirtschaft und Technologie spielt. Konzerte, Performances, Ausstellungen und Spielformate ergänzen das Programm, das ab sofort vollständig online zu finden ist.

Zur Eröffnung am 10. Mai begrüßen Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts, Benjamin-Immanuel Hoff, Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, sowie Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Anschließend sprechen der Philosoph Martin Hartmann, die Historikerin und ehemalige lettische Innenministerin Marija Golubeva, die Journalistin Dina Aboughazala und die Sozialunternehmerin Flávia Gonçalves Macêdo über das „unsichtbare” Grundvertrauen, ohne das unsere Gesellschaft nicht funktionieren würde. Eine Perfomance des Star-Choreografen und Künstlers Yoann Bourgeois übersetzt das Thema in einen Tanz zwischen Schwerkraft, Leichtigkeit und Loslassen. Den Abend beschließt die Sängerin und Bağlama-Spielerin Derya Yıldırım und ihre Grup Şimşek mit den Sounds des Anadolu Psych-Revivals. (Weimarhalle um 17 Uhr/E-Werk um 20:30 Uhr)

Marija Golubeva ist auch Gast auf dem Panel Grenzenloses Vertrauen. Dort diskutiert sie mit Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, über die Frage, auf wen sich bedrohte Länder im Krisenfall wirklich verlassen können und welche Rolle Vertrauen in den internationalen (Kultur-)Beziehungen spielt. (E-Werk, 11. Mai um 11:30 Uhr)

Über Zuversicht in Protestbewegungen und das Vertrauen in eine bessere Zukunft spricht die Soziologin Nicole Doerr auf dem Panel Stimmen des Wandels mit der Rettungsschwimmerin Sara Mardini, die sich für eine humanitäre Flüchtlingshilfe engagiert, sowie mit dem Hongkonger Demokratieaktivisten Nathan Law und der Umweltaktivistin Saras Dewi, die sich für den Erhalt des ökologischen und spirituellen Gleichgewichts auf Bali einsetzt. (Bauhaus-Universität Audimax, 11. Mai um 16:15 Uhr)

Die Theatermacherin Magda Szpecht hat sich einer Gruppe von internationalen Aktivist*innen angeschlossen, die unermüdlich Nachrichten und Social Media-Kanäle auf Fake News und russische Trolle untersucht. In ihrer Lecture-Performance Cyber Elf, die in Kooperation mit dem Berliner Theatertreffen gezeigt wird, gewährt sie Einblicke in diese Arbeit. (E-Werk, 11. Mai um 19:30 Uhr)

Im Gespräch Zwischen Fakten und Fiktion diskutieren die Journalistin und Gründerin des ägyptischen Medien-Start-Ups Egab Dina Aboughazala, der Journalist und Programmierer Samarth Bansal und der Technologieexperte und Menschenrechtsaktivist Sam Gregory über verantwortungsbewussten Journalismus und den Umgang mit Fake News (E-Werk, 11. Mai um 10 Uhr). Die Journalistin Angelina Kariakina wird für das Gespräch aus der Ukraine zugeschaltet.

Die Frage nach unserem Vertrauen in künstliche Intelligenzen wie ChatGPT besprechen Patrick van der Smagt, Leiter des Machine Learning Research Labs bei Volkswagen, die Expertin für Cybersicherheit und Ethik Rasika Bhalerao sowie die Juristin und KI-Forscherin Ramak Molavi Vasse’i auf dem Panel In Tech We Trust? (Lichthaus Kino, 11. Mai um 11:30 Uhr)

In sieben interaktiven Spielformaten und Workshops unter dem Titel Trust Games können die Festivalbesucher*innen sich mit dem eigenen Vertrauensverhalten auseinandersetzen. So lädt unter anderem die Arbeit Démocratie von Yoann Bourgeois zu einem körperlichen Balanceakt ein, der symbolisch für das Gleichgewicht eines fragilen demokratischen Gemeinwesens steht. Das Barometer of Trust stellt im Speed Dating-Format ganz persönliche Vertrauensfragen – in welchem Maße vertraust du Politiker*innen? Ärzt*innen? Den Medien? Der Polizei? (E-Werk Außen-gelände, 10. Mai ab 19 Uhr)

Unter dem Titel Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser diskutieren Judith Wiese, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektorin von Siemens, die Psychologin Meisha-ann Martin sowie der Wirtschaftswissenschaftler Kingsley O. Omeihe über Vertrauenskultur und damit verbunden eine nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit in der sich schnell wandelnden Arbeitswelt. (Lichthaus Kino, 11. Mai um 10 Uhr)

Sind Frauen die besseren Schuldner? Über diese Frage und die Notwendigkeit von Vertrauen für eine inklusivere Finanzwelt diskutieren die Soziologin Smitha RadhakrishnanLinda Scott, emeritierte Professorin für Unternehmertum und Innovation der Universität Oxford, und Prudence Muchinouta, Aktivistin und Finanzchefin eines Sozialunternehmens. (Lichthaus Kino, 11. Mai um 14 Uhr)

Auch in diesem Jahr ist das Literaturformat von Bertelsmann Das Blaue Sofa wieder zu Gast beim Kultursymposium. Die Autor*innen Alice HastersIrene DiwiakFikri Anıl Altıntaş und Constantin Schreiber sprechen darüber, in welcher Facette das Thema Vertrauen eine Rolle in ihren aktuellen Büchern spielt. (Studienzentrum der Anna-Amalia Bibliothek, 11.Mai um 19:30 Uhr)

Die von Kataryna Filyk und Rachel Rits-Volloch kuratierte Ausstellung Du weißt, dass du ein Mensch bist zeigt in der Galerie Eigenheim Arbeiten von Künstler*innen aus der Ukraine und Berlin, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie man das Vertrauen in sich und die Zukunft auch angesichts der Situation in der Ukraine nicht verliert. (Galerie Eigenheim, 11.05.-03.06.23; Eröffnung: 09.05.23, 18-21 Uhr)

Das komplette Programm ist ab sofort online zu finden: www.goethe.de/kultursymposium/programm

Tickets für das gesamte Kultursymposium gibt es für 40 Euro/ermäßigt 20 Euro, Tagestickets sind für 20 Euro/ermäßigt 10 Euro erhältlich: www.goethe.de/kultursymposium/tickets

Das Kultursymposium Weimar ist ein Festival für neue Netzwerke und Ideen, zu dem das Goethe-Institut alle zwei Jahre mehrere hundert Teilnehmende aus der ganzen Welt in Weimar zusammenbringt. Interdisziplinär und divers spiegelt das Kultursymposium globale Gesellschaftsfragen wider und liefert damit Impulse für den internationalen kulturellen und gesellschaftlichen Austausch. Das Festivalformat setzt mit jeder Ausgabe neue Themenschwerpunkte: 2016 „Teilen und Tauschen“, 2019 die großen Umbrüche unserer Epoche („Die Route wird neu berechnet“), 2021 „Generationen“ und 2023 „Eine Frage des Vertrauens“.

Das Kultursymposium Weimar wird ermöglicht durch das Engagement folgender Unternehmen aus dem Wirtschaftsbeirat des Goethe-Instituts: Bertelsmann, Evonik Industries AG, Siemens AG, Volkswagen Konzern und Adolf Würth GmbH & Co. KG. Medienpartner sind 3sat, brand eins und LE MONDE diplomatique. Programmpartner sind die Bauhaus-Universität Weimar, das experimentelle Radio bauhaus.fm, das Deutsche Nationaltheater Weimar, die Galerie Eigenheim, die Klassik Stiftung Weimar, das Lichthaus Kino und Radio Lotte.

Weitere Informationen zum Kultursymposium Weimar 2023 unter: www.goethe.de/kultursymposium

Über Goethe-Institut e. V.

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 157 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild durch Informationen über das kulturelle, gesellschaftliche und politische Leben. www.goethe.de

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