Finanzen / Bilanzen

Langfristige Aussichten von Schwellenländer-Aktien sind vielversprechend

Schwellenländer-Aktien sind derzeit eine der am stärksten fehlbewerteten Anlageklassen. Diese Meinung vertritt James Donald, Leiter der Emerging Markets-Plattform bei Lazard Asset Management. Die Bewertungen der Titel hätten eines der attraktivsten Niveaus überhaupt erreicht. Der Abschlag gegenüber den Industrieländern dürfte sich schon bald verringern.  

„In den letzten 20 Jahren haben sich die Aktien der Schwellenländer weiterentwickelt und bieten immer neue Anlagemöglichkeiten“, sagt Donald. Die Liquidität habe sich erhöht und das Interesse der Anleger sei gestiegen. Die langfristigen Aussichten seien vielversprechend: Demografische Trends und die Urbanisierung würden für langfristigen Rückenwind sorgen, der das Wachstum der Anlageklasse beschleunigen könne. Mit einer wachsenden Mittelschicht entstehe ein Verbraucher, der jünger und zunehmend gebildeter sei, neue Technologien schneller annehme und dessen Konsummuster und Präferenzen sich ständig ändern. 

Regionale Unterschiede
„Die Volkswirtschaften der Schwellenländer generieren seit vielen Jahren insgesamt ein höheres reales Wachstum als die Volkswirtschaften der Industrieländer. Nach dessen starkem Rückgang im Anschluss an die globale Finanzkrise gibt es aktuell gute Gründe, bis mindestens Ende 2024 wieder steigende relative Wachstumsraten zugunsten der Schwellenländer zu erwarten“, erläutert Donald. Es lohne ein Blick auf einzelne Regionen. So werde Indien aufgrund seiner demografischen Dividende und der Tatsache, dass fast 80 Prozent der Bevölkerung jünger als 50 Jahre sind, voraussichtlich bis weit in die 2060er-Jahre hinein wachsen. Indonesiens Wachstumsaussichten verbesserten sich ebenfalls angetrieben durch dessen Aufstieg in der Metallwertschöpfungskette, welche bei Erzen beginnt und sich über verarbeitete Metalle bis hin zu Elektrofahrzeugen erstreckt. Dabei verfüge der Subkontinent über viele der Schlüsselmetalle (z.B. Nickel, Kupfer, Bauxit) für die Produktion von Elektroautos. Neben Asien hätten sich die Wachstumsaussichten in Lateinamerika, insbesondere in Brasilien und Mexiko, aufgrund von Nearshoring-Trends und einer Zunahme ausländischer Direktinvestitionen stark verbessert, weil Unternehmen ihre globalen Lieferkettenstrategien anpassen würden. „Sofern es nicht zu einer größeren globalen Rezession kommt, dürften die Schwellenländer unserer Meinung nach in den kommenden Wochen und Monaten eine Phase der wirtschaftlichen Erholung erleben“, so der Experte.

Finanzkennzahlen verbessern sich
Vor dem Hintergrund der generell guten Aussichten sei die Bewertungsseite spannend. „In den letzten Jahren ist viel Kapital aus den Schwellenländern abgeflossen und weite Teile der Anlageklasse sind nach wie vor unterbewertet, obwohl dortige Unternehmen über steigende Finanzkennzahlen verfügen“, sagt Donald. Dazu zählt er zum Beispiel die Eigenkapitalrendite, die Rendite auf den freien Cashflow und die Dividendenrendite. Im Vergleich zu den Industrieländern werde in den Schwellenländern im Jahr 2023 ein höheres Gewinnwachstum erwartet, das von den asiatischen Schwellenländern und den Unternehmen der Informationstechnologie angetrieben werde. Insgesamt vertritt Donald die Meinung, dass sich der Abstand zwischen den Eigenkapitalrenditen der Schwellenländer und denen der Industrieländer verringern werde. Dies könne auch eine Verringerung des Bewertungsabschlags der Emerging Markets gegenüber den Industrieländern rechtfertigen. Dieser liege derzeit bei 26 % gegenüber dem MSCI World Index und bei fast 35 % gegenüber dem S&P 500 Index. 

China steht vor Herausforderungen
Doch der generell positive Trend sei nicht in allen Ländern einheitlich: Während die Wiedereröffnung Chinas die Wirtschaftsaktivität wieder verstärke, hätte das Land insgesamt weiterhin Schwierigkeiten. Dies zeige sich auch in den seit März rückläufigen Zahlen, die der Einkaufsmanagerindex signalisiere. „Ein Rückgang der Exporte und Importe im Mai deutet auf eine gedämpfte globale und inländische Nachfrage hin. Entsprechend werden die Rufe nach einem Zentralbankstimulus lauter“, sagt Donald. Die Stimulierungsmaßnahmen würden sich jedoch eher auf bestehende Maßnahmen stützen, anstatt größere Konjunkturpakete zu schnüren. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen seien nur marginal, erklärt der Experte. Daneben erreiche die Jugendarbeitslosigkeit 20,8 %, der Immobiliensektor habe weiterhin zu kämpfen und die privaten Investitionen in Sachanlagen würden zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie negativ ausfallen. 

Rund 18 Monate nach dem Zahlungsausfall von Evergrande hätte Peking den Immobilienmarkt noch nicht stabilisiert, der ein Drittel des chinesischen Bruttoinlandsprodukts ausmache. „Zusätzliche Maßnahmen, wie die weitere Lockerung der durch die Verwaltung aufgelegten Kaufbeschränkungen, die Unterstützung des Erwerbs von Wohneigentum sowie die Bereitstellung von mehr finanzieller Unterstützung, sind nur vorübergehende Lösungen. Die politischen Entscheidungsträger müssen vertrauensbildende Maßnahmen ergreifen, um die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen“, betont Donald. 

Auf der außenpolitischen Seite habe der US-Außenminister vor kurzem Peking besucht. Die USA und China seien bereit, einen Dialog über Themen wie Handel, Wirtschaft, nationale Sicherheit und globale multilaterale Beziehungen aufzunehmen. Donald weist jedoch darauf hin, dass trotz der Anzeichen für eine verstärkte Kommunikation, andere langfristige Trends auf eine zunehmende Konfrontation hindeuten würden.

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