Kunst & Kultur

„Erinnerungskultur wird von rechten Ideologen als Schuldübertragung diffamiert, um sich selbst als Opfer darzustellen“

Im Rahmen der heutigen offiziellen Eröffnungsveranstaltung der neuen Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg hält der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, eine Rede, in der er auf die gesellschaftspolitische Klimaveränderung hinweist: 

„Rechte Ideologen und Nationalisten vermitteln die Erinnerung an das unvorstellbare Menschheitsverbrechen des Holocaust als ewige Schuldübertragung. Sie diffamieren die Erinnerungskultur, um sich selbst einen nationalen Opferstatus beizumessen, dessen politische Zielsetzung der ‚Schlussstrich‘ ist“, so Romani Rose. 

„Wir verspüren in unserer Gesellschaft eine zunehmende Demokratiefeindlichkeit. Die jetzt veröffentlichte Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung bestätigt, dass 8 % der Bevölkerung in unserem Land ein gefestigtes rechtsextremes Weltbild hat. Dies erfüllt uns mit Sorge und Angst“, so der Zentralratsvorsitzende weiter. 

Mit Blick auf diese Entwicklung unterstreicht der Zentralratsvorsitzende Rose die Bedeutung der Dokumentation Obersalzberg:

„Die neue Dauerausstellung macht bewusst und veranschaulicht, mit welchen Mitteln die NS-Propaganda den „Mythos Hitler“ geschaffen hat. Gleichzeitig gelingt es, Obersalzberg als einen der Orte vorzustellen, an denen die Entscheidungen des NS-Regimes getroffen wurden, die Europa in den Abgrund gerissen haben. Das gilt für die Entfesselung des Angriffskrieges durch Nazi-Deutschland, als auch für den Holocaust an 500.000 Sinti und Roma und sechs Millionen Juden im NS-besetzten Europa.“

Romani Rose führt weiter aus: „Gedenken und Erinnern hat nichts mit Schuldübertragung auf heutige Generationen zu tun. Erinnerung ist Verantwortung für unseren demokratischen Rechtsstaat und unsere gemeinsame Zukunft. Demokratie und Rechtsstaat sind das Fundament unserer Werteordnung in Europa, die wir als Bürgerinnen und Bürger aus der Erfahrung der Geschichte jeden Tag aufs Neue verteidigen müssen, um den inneren und äußeren Frieden in Europa zu bewahren.“

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
Bremeneckgasse 2
69117 Heidelberg
Telefon: +49 (6221) 981101
Telefax: +49 (6221) 981190
http://zentralrat.sintiundroma.de/

Ansprechpartner:
Jonathan Mack
Wissenschaftlicher Leiter
Telefon: +49 (6221) 98110
E-Mail: jonathan.mack@sintiundroma.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel