Gesundheit & Medizin

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Heidelberg hat einen neuen Ärztlichen Direktor

  • Privatdozent Dr. Oliver Zivanovic war elf Jahre am renommierten Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York tätig 
  • Sein ausgewiesener Schwerpunkt ist die gynäkologische Onkologie, insbesondere Eierstockkrebs 
  • Spezialisierung und Rekrutierung von Talenten in allen Bereichen der Frauenheilkunde soll Expertise der Klinik vertiefen und eine komplexe Versorgung von höchster Qualität sichern

Seit 1. August 2023 hat die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) mit Privatdozent (PD) Dr. Oliver Zivanovic einen neuen Ärztlichen Direktor. Der Spezialist für gynäkologische Onkologie und Tumorchirurgie kehrt für diese Aufgabe nach langjähriger ärztlicher und wissenschaftlicher Tätigkeit in New York, USA, nach Deutschland zurück: "Dr. Zivanovic war elf Jahre am renommierten Memorial Sloan Kettering Cancer Center aktiv und bringt umfangreiche Expertise insbesondere in der operativen Therapie bei gynäkologischen Krebserkrankungen mit nach Heidelberg", sagt Professor Dr. Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor. "Ich bin überzeugt, dass er mit seinen Einblicken in die Abläufe an einem der modernsten Krebszentren der Welt mit dem bestehenden Team dazu beitragen wird, die Universitäts-Frauenklinik Heidelberg umfassend zu modernisieren, und für Patientinnen der Region und ganz Deutschland neue Behandlungsangebote mitbringt."

Die Leitung der Klinik hatte seit Februar 2022 kommissarisch Professor Dr. Markus Wallwiener inne. "Professor Wallwiener hat die Klinik in der Übergangszeit, vor allem unter den schwierigen Einschränkungen der Corona Pandemie, souverän und erfolgreich geführt. Dafür danke ich ihm und seinem Team herzlich", sagt Katrin Erk, Kaufmännische Direktorin des UKHD. "Nun können wir die Klinik gemeinsam mit PD Dr. Zivanovic weiterentwickeln, um unserer Verantwortung als überregionales Behandlungszentrum für gynäkologische Krebserkrankungen sowie als Geburts- und Perinatalzentrum weiterhin gerecht zu werden." Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bildet gemeinsam mit der Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen die Universitäts-Frauenklinik Heidelberg. Sie umfasst neben den Bereichen Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit Pränataldiagnostik in enger Kooperation mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg den Fachbereich gynäkologische Onkologie mit Brustzentrum und Zentrum für Gynäkologische Krebserkrankungen.

Einführung eines modernen Weiterbildungsprogramms für gynäkologische Tumorchirurgie geplant

Auch für die Lehre, insbesondere in der Weiterbildung im Bereich gynäkologische Onkologie, gibt es bereits konkrete Pläne: "Ich freue mich, dass PD Dr. Zivanovic ein in den USA bewährtes, vierjähriges Trainingsprogramm an der Medizinischen Fakultät Heidelberg erstmals in Deutschland aufbauen und etablieren wird. Es ermöglicht den Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten eine zweijährige Forschungstätigkeit am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), gefolgt von einer fachübergreifenden chirurgisch-onkologischen Ausbildung unter anderem in roboterassistierter gynäkologischer Tumorchirurgie und komplexer offener Tumor- und Viszeralchirurgie. Das entspricht höchstem internationalen Niveau", so Professor Dr. Hans-Georg Kräusslich, Dekan der Medizinischen Fakultät.

Neues Zentrum für die Behandlung von Patientinnen mit Eierstockkrebs

Darüber hinaus wird PD Dr. Zivanovic an der neuen Wirkungsstätte seine Forschung zur Früherkennung des Eierstockkrebs mit nationalen und internationalen Partnern weiterführen. "Das Ovarialkarzinom verursacht keine Beschwerden und es gibt keine effiziente Früherkennung. Daher wird diese Erkrankung in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt", sagt er. "Wir benötigen daher dringend zuverlässige und praxistaugliche Marker für Früherkennung und Verlaufskontrolle, um Frauen besser zu schützen und um ein Wiederauftreten des Tumors bei bereits behandelten Patientinnen früher zu erkennen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir eng mit Teams des DKFZ und des EMBL zusammenarbeiten und die Laborforschung mit klinischen Daten sowie komplexer molekularer Diagnostik und modernen bildgebenden Verfahren verknüpfen."

Auch in den Versorgungsstrukturen müsse sich in Deutschland etwas ändern, führt Zivanovic aus: "Studien zeigen, dass sich die Behandlung in hochspezialisierten Zentren mit interdisziplinärer Vernetzung, großer Erfahrung und hoher Qualität der operativen Eingriffe positiv auf die Überlebenszeit betroffener Frauen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs auswirkt. Während die durchschnittliche Überlebenszeit nach Diagnose drei bis fünf Jahre beträgt, sind es in spezialisierten Zentren sieben bis zehn Jahre. Mein Ziel ist es daher, an der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg ein Zentrum zur Behandlung von Patientinnen mit Ovarialkarzinom mit höchsten Qualitätsstandards aufzubauen." Die Voraussetzungen dazu seien in Heidelberg in besonderer Weise gegeben – durch die enge Vernetzung mit den Instituten für Humangenetik und Pathologie, der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie sowie anderen Fachdisziplinen im Rahmen des NCT Heidelberg sowie mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum. 

Breites Behandlungsangebot der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg bleibt erhalten

Eine Einschränkung des Behandlungsspektrums sei durch die Spezialisierung nicht zu befürchten: "Sämtliche Bereiche der Frauenheilkunde sind in einem überregionalen Zentrum wie dem Universitätsklinikum Heidelberg unverzichtbar, daher ist es mein Ziel, alle Teilbereiche gleichermaßen durch Spezialisierungen der Behandlungsteams zu stärken und auszubauen sowie Talente in allen Gebieten zu fördern. Der Fokus muss als Universitätsklinik auf der Versorgung von Patientinnen mit komplexen Krankheitsbildern, insbesondere in der gynäkologischen Onkologie und Senologie, von Patientinnen mit Risikoschwangerschaften und -geburten, sowie auf Forschung und Lehre liegen. So können wir die Ressourcen in der Region optimal nutzen."

Zur Person

Oliver Zivanovic, 1973 im schwäbischen Balingen geboren und im Saarland aufgewachsen, studierte Humanmedizin in Mainz und promovierte am Universitätsklinikum Bonn, bevor er 2006 ein Fellowship (Weiterbildung) am Memorial Sloan Kettering Cancer Center (MSKCC) annahm und dort eine dreijährige Weiterbildung in der gynäkologischen Onkologie und onkologischen Tumorchirurgie absolvierte. Zurück am Universitätsklinikum Bonn habilitierte er sich in gynäkologischer Onkologie. 2012 zog es ihn erneut nach New York, als er vom MSKCC als Fakultätsmitglied rekrutiert wurde, wo er sich auf die chirurgische Behandlung von Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen fokussierte und neben der komplexen offenen Tumorchirurgie auch minimal-invasive, roboterassistierte Verfahren durchführte. In dieser Zeit leitete Prof. Zivanovic zahlreiche klinische Studien und war zuletzt als Associate Professor des Weill Cornell Medical College in New York in der Lehre tätig.

Weitere Informationen im Internet

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des UKHD

Über Universitätsklinikum Heidelberg

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für Patientinnen und Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit rund 2.500 Betten werden jährlich circa 86.000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.100.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion. www.klinikum.uni-heidelberg.de

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