Bildung & Karriere

Kaum Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Rund 130.000 Menschen waren sachsenweit im November arbeitslos gemeldet, etwa 500 weniger als im Oktober. Damit sank die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte und steht nun bei 6,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr weist die Statistik knapp 10.000 Arbeitslose mehr aus. 

„Die Arbeitslosigkeit ist im November kaum gesunken und die Unternehmen bleiben weiter zurückhaltend bei der Meldung neuer Stellen. Die Auswirkungen der schwachen Konjunktur und die wirtschaftlichen Risken haben den Arbeitsmarkt auch zum Jahresende fest im Griff. Unter diesen Rahmenbedingungen heißt das für uns, den Fokus weiter auf die Beratung der Menschen zu setzen und dort, wo es möglich ist, in deren Qualifikation zu investieren. Das ist wichtig und langfristig klug, weil für über 80 Prozent der freien Stellen explizit Fachkräfte gesucht werden. Die bisherigen Investitionen in die Menschen sind der Grund, weshalb im Monatsverlauf die Arbeitslosigkeit gesunken ist“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA). 

Arbeitslosenzahl im November:130.031
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (130.551):-520 oder -0,4 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (120.133):+9.898 oder +8,2 Prozent
Arbeitslosenquote im November:6,1

Prozent Arbeitslosigkeit: 130.031 Arbeitslose in Sachsen

Die Zahl der Arbeitslosen sank im zurückliegenden Kalendermonat geringfügig um 520 Personen. Das sind knapp 9.000 (plus 8,2 Prozent) mehr als im November 2022. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Damit lag sie 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. 

Vor allem Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren und Menschen mit ausländischem Pass konnten im November ihre Arbeitslosigkeit beenden. 

Arbeitsagenturen und Jobcenter: Über zwei Drittel aller Arbeitslosen werden über die Jobcenter betreut

Im November wurden 89.223 (68,6 Prozent) arbeitslose Männer und Frauen von den 13 sächsischen Jobcentern unterstützt, die elf Agenturen für Arbeit in Sachsen betreuten dagegen 40.808 Menschen (31,4 Prozent). 

Im zurückliegenden Monat ist die Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen gesunken: um 290 in den Jobcentern (minus 0,3 Prozent) und um 230 (minus 0,6 Prozent) in den Arbeitsagenturen. Im Vergleich zum November 2022 wurden jedoch deutlich mehr Arbeitslose gezählt (Jobcenter: plus 5.515 oder plus 6,6 Prozent; Arbeitsagenturen: plus 4.383 oder plus zwölf Prozent). 

Entwicklung innerhalb Sachsens: Dresden mit größtem Rückgang der Arbeitslosigkeit

Auch in den sächsischen Regionen gab es im November nur geringfügige Veränderungen in der Arbeitslosigkeit. Die Entwicklungen liegen zwischen minus 2,5 Prozent in der Stadt Dresden und plus 1,9 Prozent im Erzgebirgskreis. Die meist leichten Rückgänge sind auch auf die gestiegene Zahl an Eintritten in Fördermaßnahmen zurückzuführen, weil mehr Menschen an Qualifizierungsmaßnahmen oder Integrationskursen teilnehmen. 

Die Arbeitslosenquoten reichen innerhalb Sachsens von 4,9 % in Mittelsachsen bis zu 8,6 % in der Stadt Chemnitz. 

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in fast allen Regionen gestiegen, besonders im Landkreis Bautzen (plus 14,4 Prozent) und in der kreisfreien Stadt Chemnitz (plus 15,5 Prozent). Nur in Nordsachsen ging die Zahl der Menschen ohne Job um 1,1 Prozent zurück. 

Humanitäre Migration aus der Ukraine: knapp 12.000 arbeitslose Menschen aus der Ukraine gemeldet

Im November waren sachsenweit 11.913 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet, 460 weniger als im Oktober und 1.496 mehr als im November 2022. Gleichzeitig waren 28.297 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in den Jobcentern gemeldet und haben Leistungen aus der Grundsicherung (Bürgergeld) erhalten. Das waren 262 mehr als im Oktober und 4.181 mehr als im November 2022. Ein Teil dieser Menschen ist arbeitslos, ein anderer Teil nimmt aktuell an Integrationskursen oder Qualifizierungsmaßnahmen teil oder ist bereits in Arbeit und erhält aufstockende Leistungen aus der Grundsicherung. 

Aktuellen Hochrechnungen zufolge waren sachsenweit im September rund 8.300 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beschäftigt: 6.700 von ihnen gingen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach, etwa 1.600 waren geringfügig beschäftigt. Im Vergleich zum Februar 2022 – vor Ausbruch des Krieges – sind somit aktuell rund 4.200 mehr Männer und Frauen aus der Ukraine in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und 1.300 mehr haben einen Minijob. 

Damit ist die Gesamtbeschäftigung im Kontext Ukraine seit Februar 2022 um rund 5.500 gestiegen. 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: über 10.000 Menschen mehr in Arbeit

Die aktuellen Hochrechnungen weisen für den September 2023 insgesamt 1.657.500 Menschen in Sachsen als sozialversicherungspflichtig beschäftigt aus. Das sind 10.200 mehr als noch im August, aber auch 2.600 weniger als vor einem Jahr.

 Je nach Branche variiert die Entwicklung. So ist in manchen Bereichen ein kräftiger Beschäftigungsaufwuchs zu erkennen: Beispielsweise bei „Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (plus 2.900 oder plus 2,6 Prozent), „Heime und Sozialwesen“ (plus 2.700 oder plus 2,0 Prozent) oder im „Gesundheitswesen“ (plus 1.200 oder plus 0,9 Prozent). Andererseits gibt es starke Beschäftigungsrückgänge in Bereichen wie „Handel, Instandhaltung, Rep. von Kfz“ (minus 3.900 oder minus 2,0 Prozent), der „Arbeitnehmerüberlassung“ (minus 2.900 oder minus 7,5 Prozent) oder dem „Baugewerbe“ (minus 2.200 oder minus 2,0 Prozent). 

Im langjährigen Vergleich liegt die Beschäftigung im September mit knapp 1,66 Mio. auf hohem Niveau. 

Arbeitskräftenachfrage: 38.719 freie Stellen

Die sächsischen Unternehmen haben in den zurückliegenden vier Wochen insgesamt   6.494 unbesetzte Stellen neu gemeldet, 278 mehr als im Oktober (plus 4,5 Prozent) und 486 weniger (minus 7,0 Prozent) als im Vorjahresmonat. 

Die Statistik listet demnach aktuell 38.719 freie Stellen für Sachsen auf, 733 weniger als im Oktober (minus 1,9 Prozent) und 3.172 weniger (minus 7,6 Prozent) als im November 2022. Auffällig ist, dass 93 Prozent aller freien Stellen unbefristet und 87 Prozent in Vollzeit zu besetzen sind. 

Alle gemeldeten freien Stellen sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden (https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/). 

Seit Jahresbeginn haben die Unternehmen insgesamt 76.969 offene Stellen an den gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agenturen und Jobcenter gemeldet (https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitskraefte). 

Dynamik: Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung unterstützen Arbeitslose

In den sächsischen Agenturen für Arbeit und Jobcentern haben sich im November insgesamt 26.718 Menschen arbeitslos gemeldet, dagegen konnten 27.263 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden. 

Im Detail konnten im November 7.317 Personen einen Job am ersten Arbeitsmarkt finden, während sich 8.574 aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos gemeldet haben. Gleichzeitig sind im Bereich der „Sonstigen Ausbildung / Maßnahme“ (5.742 Zugänge und 7.515 Abgänge) mehr Abgänge als Zugänge registriert, was zum leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit beigetragen hat. 

Unterbeschäftigung: 38.466 Personen zählen nicht als arbeitslos

In der Unterbeschäftigungsrechnung sind neben den Arbeitslosen diejenigen Personen enthalten, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder zeitweise arbeitsunfähig erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit wird ein umfassenderes Bild über die Zahl derjenigen Menschen gezeichnet, die ihren Wunsch nach einer Beschäftigung nicht realisieren können. 

So haben sachsenweit im November rund 38.500 Frauen und Männer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung: 5.485 von ihnen befanden sich in Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen, 5.511 besuchten eine berufliche Weiterbildung und 3.140 waren vorrübergehend arbeitsunfähig. Weitere 14.861 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch den Besuch eines Integrationskurses des BAMF) und etwa 3.071 gingen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) nach. 

Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitslosen – umfasste im November 168.497 Personen, 10.517 mehr als im Vorjahresmonat. Die Zunahme beruht überwiegend auf der Erfassung ukrainischer Geflüchteter.

Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 77,2 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote damit bei 7,9 Prozent. 

Kurzarbeit: Rund 6.500 Kurzarbeiter in über 300 BetriebenDurch die Zahlung von Kurzarbeitergeld bei vorübergehend schwierigen Wirtschaftsbedingungen sollen den Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter und den Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze erhalten werden, um so Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis August 2023 zur Verfügung. Damals haben 335 sächsische Betriebe für 6.547 Beschäftigte Kurzarbeitergeld erhalten. Das entspricht 0,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Freistaat. Zum Vergleich: Damit liegt die tatsächliche Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes auf dem geringsten Stand innerhalb der letzten zwölf Monate und deutlich unter dem Niveau während der Corona-Pandemie. 

Vor Beginn der tatsächlichen Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Diese Anzeigen auf Kurzarbeit können als potenzielle Zugänge und damit als Frühindikator für die künftige Inanspruchnahme von Kurzarbeit interpretiert werden. Im Zeitraum von September bis November 2023 haben 500 Unternehmen erneut Kurzarbeit aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit angezeigt: für über 11.000 Beschäftigte. Damit liegt auch die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf geringerem Niveau.  

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