
Erfahrungsaustausch – Kontaktpflege – Ideenschmiede
„Unsere Netzwerktage bringen die Fördermitglieder des DEN mit unseren Energieberaterinnen und Energieberatern alle zwei Jahre zusammen, sagt DEN-Vorständin Jutta Betz. „Dies ist für uns alle ausgesprochen wichtig, denn wir können uns über technische Neuentwicklungen und Konzepte informieren und die Unternehmen aus unseren praktischen Erfahrungen lernen. Davon haben alle etwas.“
DEN-Vorstandssprecherin Stefanie Koepsell stimmt ihr zu: „Für die Umsetzung von Klimaschutz und Energiewende braucht es Menschen, die diese realisieren, sowohl in den Firmen, als auch auf den Baustellen vor Ort, wo unsere Mitglieder tätig sind. Diese Menschen sollten voneinander wissen und sich bestenfalls kennen. Unsere Netzwerktage tragen dazu bei.“
Sieben Fördermitglieder des DEN stellten sich und ihre Entwicklungen diesmal vor. So präsentierte Roland Skomda die Vakuumgläser von Fineo. Besonders beim Austausch in Altbauten und denkmalgeschützten Gebäuden böten sich diese Fenstergläser an, die dünner seien als herkömmliche Zwei- oder Dreifach-Isoliergläser, dabei aber bessere Dämm- und Schallschutzeigenschaften aufwiesen. Die Vakuumgläser seines Unternehmens seien die einzigen europäischen Produkte auf dem hiesigen Markt, so der Referent.
„Abwärmenutzung mit Abluft-Wärmepumpen im Geschosswohnungsbau“ war das Thema von Daniel Bentz von der Aereco GmbH. Es handele sich dabei um bedarfsgeführte Abluftsysteme, welche im Neubau oder bei der Sanierung zum Einsatz kommen könnten. Schon ohne Abluftwärmenutzung verringerten die Lüftungselemente das Risiko einer Schimmelbildung deutlich und verhinderten Wärmeverluste. In Verbindung mit einer Abluft-Wärmepumpe reduzierten sie den Primärenergiebedarf in Gebäuden erheblich.
Florian Weber von der Firma Buderus referierte über „Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel“. Nur wenige Kältemittel könnten im Zielkonflikt zwischen hoher Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit bestehen. Sein Unternehmen habe sich für den Einsatz von Propan entschieden in Wärmepumpen aller Leistungsklassen. Dieses natürliche Kältemittel erfordere zwar ein gewisses Schutzkonzept, überzeuge aber durch seine Klimafreundlichkeit und sei bedenkenlos einsetzbar.
Dr. Thomas Kloubert und Tim Hofmann stellten „ESI – Das Daheim-Marktbearbeitungsprogramm der S-Kreditpartner GmbH“ vor. Dieser Kreditspezialist gehört zur Sparkassen-Finanzgruppe. Neben Auto- und Konsumentenkrediten würden Darlehen für Investitionen in Immobilien, deren Sanierungen und Ausstattungen immer wichtiger. Der Finanzbedarf bei Lösungen für Gebäudehüllen und Heiztechnik sei riesig. In diesem Zusammenhang sei nicht nur die Betreuung durch Beraterinnen und Berater der Sparkassen von Bedeutung, sondern auch die Nähe zu Experten der Energieberatung, so die beiden Banker.
Über Innendämmung im Altbau referierte Norbert Repitsch von der Firma Remmers. Er richtete seinen Blick vor allem auf historische und denkmalgeschützte Objekte, bei denen eine Außendämmung nicht in Frage kommt. Auf zirka 40% des europäischen Gebäudebestandes treffe dies zu, belegten Hochrechnungen. Hier sei eine kapillaraktive Innendämmung das Mittel der Wahl, so Repitsch. Allerdings könnten bei einer Innendämmung technisch viele Fehler gemacht werden. Das von Remmers angebotene IQ-Therm-System vermeide diese, weil in ihm Kapillarität, Wärmedämmung und Luftfeuchte-Regelung optimal verbunden würden.
Warum es bei der Sanierung von Altbauten auch auf die Gebäudehülle ankommt, legte Dirk Herrmann von der Firma Sto dar. Angesichts in Zukunft deutlich steigender Bepreisung des Ausstoßes von Treibhausgasen gewinne die Außendämmung zunehmend an Bedeutung. Es gelte für Bauherren, das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis bei den eingesetzten Dämmstoffen anzustreben. Hier mache EPS mit fast 50% den größten Anteil aus, gefolgt von Steinwolle und Holzweichfaser. Sein Unternehmen biete alle gängigen Dämmstoffe an und arbeite deshalb eng mit Klimaexperten und Energieberatern zusammen.
Die Dekarbonisierung von Anlagen in Industrie, Gewerbe und Kommunen war das Thema von Ferdinand Schmidmeier von der Firma Schmidmeier NaturEnergie. So weise die Prozesswärme im industriellen Anwendungsbereich den höchsten Energieverbrauch in Deutschland auf. Hier gelte es, CO2-neutral zu werden, nach Möglichkeit unter Verwendung von Biomasse. Sein Unternehmen baue entsprechende Anlagen bis zu einer Leistung von 25 Megawatt und biete auch Services von der Holzversorgung bis zur Ascheentsorgung an. Schmidtmeier konnte eine Vielzahl von Referenzprojekten ins Feld führen: vom Gartenbaubetrieb über mittelständische Produktionsanlagen bis hin zum Autokonzern.
„Unser diesjähriger Netzwerktag zeigte wieder, wie groß und variantenreich das Themenfeld der Energieberatung inzwischen ist“, resümiert DEN-Vorständin Jutta Betz. „Es reicht vom Wohnbau, der Neubauten genauso wie Gebäudesanierungen umfasst, über den großen Bereich der Nichtwohngebäude bis hin zu gewerblichen und industriellen Anlagen. Sich mit den hier tätigen Unternehmen und Fördermitgliedern des Deutschen Energieberater-Netzwerks auszutauschen, ist trotz aller wirtschaftlichen Unabhängigkeit, auf die wir beim DEN größten Wert legen, für alle Beteiligten immer wieder ausgesprochen motivierend und inspirierend. Vor allem zeigt es jüngeren Kolleginnen und Kollegen, dass sie in der Energieberatung eine äußerst wichtige und zudem zukunftssichere Tätigkeit gefunden haben oder noch finden können. Ein Netzwerktag wie dieser ist deshalb auch geeignet, junge Menschen für den Beruf einer Energieberaterin oder eines Energieberaters zu interessieren.“
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