Gesundheit & Medizin

Grundkurs zum Krisenbegleiter

Ärzte und Pflegekräfte in den Krankenhäusern gehen fast jeden Tag an die Grenzen ihrer psychischen Belastung. Vor allem die Arbeit mit erkrankten Kindern stellt für sie immer wieder eine große Herausforderung dar. Um sich selbst persönlich zu schützen und in Krisensituationen angemessen und richtig zu reagieren, können sich diese Mitarbeiter kostenlos schulen lassen. Der gemeinnützige Verein „Kleine Herzen Hannover“ bietet kostenlose Seminare in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) an. „Wir sehen uns nicht nur als Spendensammler, sondern auch als Ideenfabrik“, sagt Vereinsvorsitzende Ira Thorsting, die die Kurse vor zehn Jahren erfunden hat. Inzwischen wurde „Kleine Herzen Hannover“ für das Projekt vom Bund, vom Land Niedersachsen, der Wirtschaft und auf regionaler Ebene mit diversen Preisen ausgezeichnet. Im 43. Grundkurs vom 17. bis 20. September sind jetzt noch Plätze frei – die Schulung findet täglich von 9 bis 16 Uhr statt.

Im Mittelpunkt der Fortbildung steht der Alltag auf Kinderintensivstationen. Hier wird das Personal immer wieder mit Situationen konfrontiert, in denen sie sich mit akuten

Krisensituationen wie dem plötzlichen Tod oder einer akuten schweren oder chronischen Erkrankung ihrer Patienten auseinandersetzen müssen. Dozent Martin Turowski verfügt über eine Menge Erfahrung mit dieser Problematik. Der Gründer der Führungskräfte-Akademie Ratzeburg ist Kommunikations- und Betriebspsychologie und hat eine systemische Coaching-Ausbildung absolviert. „Diese Kurse sind überlebenswichtig. Denn wir dürfen eines nicht vergessen: Sobald eine Pflegekraft überlastet ist, fällt sie aus. Die Folge ist, dass weniger Kinder auf der Intensivstation behandelt werden können“, sagt der 52jährige Kursleiter.

Im Durchschnitt bleiben Pflegekräfte nur fünf Jahre auf so einer Intensivstation – länger halten es die meisten emotional nicht aus. „Ohne Selbstfürsorge und Achtsamkeit ist dieser so stark fordernde Beruf nicht durchzuhalten“, sagt der Leitende Oberarzt der Kinderintensivstation, Dr. Michael Sasse. Denn oft brauchen auch die Eltern eine fachkundige und empathische Hilfe, wenn ihnen gesagt wird, dass ihr Kind vielleicht sterben oder mit einer Behinderung leben muss. Dann ist es absolut wichtig, dass Ärzte und Pflegekräfte richtig damit umgehen und die Eltern in dieser sensiblen Situation beistehen und auffangen können. Seit 2015 finanziert „Kleine Herzen“ das Projekt – inzwischen haben mehr als 1200 Mitarbeiter aus etlichen Krankenhäusern in ganz Deutschland daran teilgenommen.

Die zum Krisenbegleiter ausgebildeten Ärzte und Pflegekräfte können nach dem Kursus auch im pädiatrischen Netzwerk „PIN“ mitarbeiten. 53 Kliniken im gesamten Norden Deutschlands haben sich inzwischen darin zusammengeschlossen, um im Notfall mit einer neuen Form von Telemedizin zusammenzuarbeiten. Über Kameras und Bildschirme sind die Krankenhäuser dann verbunden, um das erkrankte oder verletzte Kind schnell und professionell zu behandeln. 430 Kinder werden jedes Jahr über diesen Weg versorgt. Oberarzt Dr. Michael Sasse ist froh, dass es die Telemedizin und das „PIN“ gibt. Sasse: „Bevor wir mit dem Netzwerk angefangen haben, lag die Sterblichkeit der gemeinsam behandelten Patienten bei 15 bis 20 Prozent. Mittlerweile sind wir auf unter fünf Prozent angekommen.“

Die Seminarkosten für Teilnehmer aus den 53 beteiligten Krankenhäusern im Netzwerk „PIN“ übernimmt der Verein „Kleine Herzen Hannover“. Hier entsteht nur ein Auslagenbeitrag von 50 Euro für die Kosten von Snacks und Getränken. Für die Teilnehmer, die nicht im „PIN“ tätig sind, fallen Kosten von 750 Euro für den Grundkurs und 400 Euro für den Aufbaukurs an. Auch noch wichtig für die Teilnehmer: Ab dem Jahr 2020 kann ein offizielles Zertifikat für die Qualifikation zum Krisenbegleiter ausgestellt werden. Nach den Vorgaben der deutschen Konsensuskonferenz zur Krisenbegleitung ist dafür eine Ausbildung von 80 Stunden verbindlich. Dies kann durch die Teilnahme am Grundkurs und zwei zweitägigen Folgekursen erreicht werden.

Anmeldungen zu den Kursen nimmt Katrin Bulin von der MHH-Kinderklinik entgegen (Bulin.Katrin@mh-hannover.de oder an PIN@mh-hannover.de).

Krisenbegleiter im Krankenhaus: Ein Projekt von „Kleine Herzen Hannover e.V. – Hilfe für kranke Kinderherzen: Krisenbegleiter Kurse

Filmische Rückblicke auf Krisenbegleiterkurse von „Kleine Herzen Hannover“:

2016: https://youtu.be/kRevyL8-DDY
2023: https://youtu.be/B_EELJk_qjU
2024: https://youtu.be/XzzDW8L8w8k
2024: https://youtu.be/VoiWF0W_Tcw
2024: https://youtu.be/2wz7dOBPf9E
2024: https://youtu.be/nTW4wroMR7o
2024: https://youtu.be/EDzHh1XAhZg
2024: https://youtu.be/rZ3dc9M-FG8

In den Medien:

https://www.klamm.de/news/10000-euro-fuer-krisenbegleiter-kurse-19N1002793.html
https://www.burgwedel-aktuell.de/2024/10/16/10000-euro-fuer-krisenbegleiter-kurse/
https://cne.thieme.de/cne-webapp/p/news/details/00eecd6c-af73-47bf-ae77-d9b571f3becd
http://365-orte.land-der-ideen.de/projekt/kleine-herzen-krisennetzwerk-fuer-schwerstkranke-kinder-und-ihre-familien-241
https://fitnessmagazin-online.de/2024/09/13/jubilaum-zehn-jahre-krisenbegleiter/
http://www.familie-kind-journal.de/2021/09/22/kleine-herzen-leistet-unschaetzbare-hilfe-7075/
https://www.sehnde-news.de/freizeit/vereine/kleine-herzen-hannover-fuer-deutschen-engagementpreis-2020-nominiert/
https://www.sehnde-news.de/meinung/klinik-mitarbeiter-bauen-stress-ab-seminar-an-der-mhh/
https://www.weser-kurier.de/niedersachsen/aerzte-lernen-zu-troesten-doc7e4bvmwaw60t96u0oxu
https://www.lifepr.de/pressemitteilung/kleine-herzen-hannover-ev/Akku-aufladen-fuers-kranke-Kind-Kleine-Herzen-Hannover-startet-kostenlose-Online-Seminare-fuer-Eltern-und-Angehoerige-herzkranker-Kinder/boxid/806491
https://hannover.citynews-online.de/aktuelles/notfall-kinderintensivpflege/
https://hannover.citynews-online.de/aktuelles/heisser-sommer-und-coole-idee/
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-62902-4_6
https://www.leine-con.de/region/archiv-nachricht/biker-herzen-schlagen-fuer-kleine-herzen

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u.v.m.

Über Kleine Herzen Hannover e.V. c/o Ira Thorsting

„Kleine Herzen Hannover“ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2006 einmalige und bereits mehrfach bundesweit ausgezeichnete Projekte in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) anbietet, die alle auch immer „Hilfe zur Selbsthilfe“ bedeuten. Denn: Jedes Jahr werden allein in Deutschland etwa 9.000 Kinder mit einem Herzfehler geboren. Den meisten kann mit modernsten medizinischen Mitteln geholfen werden. Die Forschung macht ständig Fortschritte. Deutsche Kinderkardiologen und Kinderherzchirurgen gehören zu den besten weltweit. Für die Familien der kleinen Patienten aber bleibt die Belastung, das Monate oder Jahre dauernde Bangen. Es tut weh, ein Kind in der Klinik allein lassen zu müssen, aber nicht alle Familien haben das Glück, dort zu wohnen, wo es ein Herzzentrum gibt. „Kleine Herzen Hannover“ ist ein kleiner Verein, der bewusst auf einen Verwaltungsapparat verzichtet. Darum wird jeder Spendencent in genau definierten Projekten umgesetzt.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Kleine Herzen Hannover e.V. c/o Ira Thorsting
Lendorfstraße 16
30974 Wennigsen-Degersen
Telefon: 01795097103
http://www.kleineherzen.de

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