ADRA Deutschland bei Weltklimakonferenz COP 30 in Brasilien
Am 19. November moderiert und co-organisiert Carina Rolly, Global Climate Policy Advisor bei ADRA Deutschland, im Deutschen Klimapavillon auf der COP30 das Panel (Forum) „Turning targets into action: climate-resilient food and agriculture under the GGA“. Dort stehe die Frage im Fokus, wie der Klimawandel bereits heute Landwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion und Wasserversorgung insbesondere für vulnerable Gruppen wie Frauen, Kinder, indigene Gemeinschaften und Familienbetriebe massiv beeinflusst. Diskutiert werde, wie die im Global Goal on Adaptation (globalen Anpassungssziel GGA) angedachten Indikatoren und die Ansätze des UAE Framework for Global Climate Resilience zu mehr und besser messbaren Anpassungsmaßnahmen im internationalen Agrarsektor führen können.
Die Panelteilnehmenden erörtern, welche praktischen Instrumente messbare Fortschritte für Ernährungssicherheit und Anpassung ermöglichen, welche Rolle die Zivilgesellschaft beim Transfer von Finanzmitteln und politischen Vorgaben in die Praxis spielt und welche Klimafinanzierungswege zu nachhaltigen Erfolgen im Sinne der globalen Anpassungsziele führen können. Erfahrungen aus der Implementierung sollen mit dem Blick auf die laufenden Verhandlungen und das UAE–Belém Work Programme ausgewertet werden. Das Panel stehe exemplarisch für den dringenden Brückenschlag zwischen internationalen Zielen und Lösungen für die Menschen im Alltag vor Ort.
Mediengespräch der Aktion Deutschland hilft
Bereits am 12. November findet von 14 bis 14:45 Uhr ein virtuelles Mediengespräch der Aktion Deutschland hilft unter dem Titel „COP30 in Belém: Wie kann ein Durchbruch bei den Klimaverhandlungen gelingen?” statt. Dazu bringt Carina Rolly den Praxisblick auf Projekte sowie Klimafinanzierung ein und Professor Mojib Latif, Klimaforscher am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, bewertet Wirksamkeit und Zukunft der COP-Prozesse. Moderator ist Mark Offermann, Referent für Kommunikation der Aktion Deutschland hilft. Anmeldung bei presse@aktion-deutschland-hilft.de.
Themen und Forderungen
Laut einer Medienmitteilung von Andreas Lerg, Pressesprecher von ADRA Deutschland, habe ADRA Deutschland als Teil eines globalen Netzwerks von 119 ADRA-Büros langjährige Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe. ADRA vertrete deshalb die Anliegen der Menschen, die im Globalen Süden am stärksten von den massiven Folgen des weltweiten Klimawandels betroffen seien. Die Themen und Forderungen von ADRA seien auf der COP30 deshalb folgende:
Gemeinschaftsgeleitete Klimaanpassung: Die lokale Bevölkerung müsse im Mittelpunkt stehen. Ihr Wissen und ihre Lösungen seien entscheidend für wirksame Anpassungsmaßnahmen. Nachhaltige Entwicklung gelinge nur in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Betroffenen vor Ort.
Verlässliche Finanzierung: Es brauche eine stärkere finanzielle Unterstützung für die Anpassung an die Klimakrise. Der internationale „Loss & Damage“-Fonds müsse für lokale und zivilgesellschaftliche Akteure schnell, transparent und über öffentliche Gelder verfügbar sein, um Schutz und Perspektiven in bedrohten Regionen zu ermöglichen. ADRA fordert, dass insbesondere marginalisierte Gruppen, indigene Gemeinschaften und kleine Delegationen Zugang zu Finanzmitteln und politischen Prozessen erhalten. Klimafinanzierung müsse nachvollziehbar, fair und praxistauglich gestaltet werden.
Schutz von Land- und Menschenrechten: Das Recht auf Land und Ressourcen indigener und traditioneller Gemeinschaften dürfe bei Klima- und Naturschutzmaßnahmen nicht geopfert werden. Themen und Maßnahmen wie Waldschutz und Biodiversität bräuchten Teilhabe statt Ausgrenzung.
Ambitionierte Klimaziele und gerechter Wandel: Die nationalen Klimaziele müssten verbindlich auf den Pfad von 1,5 Grad Celsius gebracht und der Ausstieg aus fossilen Energien sozialverträglich, inklusiv und gerecht gestaltet werden.
Ernährungssicherung und regenerative Landwirtschaft: Im Zentrum stehe die Verbindung von Klima-, Ernährungs- und Biodiversität. ADRA setzt sich für den Erhalt nachhaltiger Lebensgrundlagen und die Stärkung regenerativer Landwirtschaft ein. Regenerative Landwirtschaft ziele als ganzheitlicher Ansatz darauf ab, die Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Wasserhaltefähigkeit langfristig zu verbessern sowie geschädigte Ökosysteme aktiv wiederherzustellen. Im Mittelpunkt stehe der gezielte Aufbau der Bodenqualität und natürlicher Kreisläufe – mit positiven Effekten auf Klima, Umwelt und landwirtschaftliche Erträge.
Über ADRA Deutschland e.V.
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet, hat 61 Angestellte und steht der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. Es ist Teil des weltweiten ADRA-Netzwerks, das 1956 gegründet wurde, aus 119 eigenständigen nationalen Büros besteht und weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführt. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de.
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