Kunst & Kultur

Tacheles der Oper Leipzig

Zum Chanukka-Fest startet der Freistaat Sachsen das Themenjahr »Tacheles – Jahr der jüdischen Kultur«, das vom 14. Dezember 2025 bis zum 12. Dezember 2026 landesweit Veranstaltungen bündelt. Die Oper Leipzig beteiligt sich mit einem vielschichtigen Programm. Unter dem engagierten Mix aus Diskurs und Musik sticht eine Premiere der nächsten Spielzeit heraus: die deutsche Erstaufführung von »Der Hase mit den Bernsteinaugen«. Hinter dem liebenswerten Titel dieses Musicals verbirgt sich die dramatische Geschichte um eine im Holocaust verschwundene Sammlung – nach einem Roman des britischen Schriftstellers Edmund de Waal mit dem zusätzlichen Untertitel »Das verborgene Erbe der Familie Ephrussi«. Premiere ist am 28. Februar 2026 in der Musikalischen Komödie Leipzig.

Aus dem Repertoire sind die beliebten Inszenierungen von »The Producers« und »Die Csárdásfürstin« im Tacheles-Programm, beides bekannte Werke von jüdischen Künstlerinnen und Künstlern. Doch nur wenige wissen, dass auch die Operette »Im weißen Rössl« im Nationalsozialismus als »entartetes« Werk verboten wurde und nur noch als reduzierter Musikfilm ohne die Kompositionen der jüdischen Autoren produziert werden durfte. Am 28. Februar 2026 findet in Leipzig die Premiere einer neuen Inszenierung statt. Ein Talkabend über Klischees am 25. Juni 2026 und der mobile Liederabend »Wiegala« runden Tacheles ab, ganz im Sinne des Mottos des Themenjahres »Jüdisch. Sächsisch. Mentshlich.«

Bereits vorgestellt wurde die wichtige Publikation »Gefeiert und vergessen« der Musikwissenschaftlerin Dr. Allmuth Behrend. Sie hat in einer einzigartigen Recherchearbeit erstmalig 120 Lebenswege »rassisch« und politisch verfolgter Künstlerinnen und Künstler der Leipziger Oper 1890–1933 zusammengestellt. Und eine besondere Kooperation der Oper Leipzig mit dem Gewandhaus findet am 1. März 2026 statt: ein Konzert mit Alfred Szendreis Klavierliedern, seiner Kammermusik und Auszügen aus seiner Oper »Der türkisenblaue Garten« – zur Erinnerung an diesen Leipziger Ausnahmemusiker, der vor 50 Jahren im amerikanischen Exil verstarb.

Kartenwünsche können online unter oper-leipzig.de erfüllt werden oder über den Besucherservice der Oper Leipzig Di – Fr 10:00 bis 18:00 Uhr, Sa 12:00 bis 18:00 Uhr, sowohl an der Kasse im Opernhaus als auch telefonisch unter + 49 (0)341-12 61 261. 

http://www.oper-leipzig.de  

»Im weißen Rössl«
Premiere am 28. Februar 2026 in der Musikalischen Komödie

Viele von den am sofortigen Erfolg der Uraufführung 1930 beteiligten Künstler und Künstlerinnen gerieten unter dem Nazi-Regime in Todesgefahr und flüchteten ins Exil, darunter Erik Charell (Libretto), Robert Gilbert (Liedtexte), Bruno Granichstaedten (Komponist), Camilla Spira (Josepha in der UA), Max Hansen (Leopold in der UA), Ernst Stern (Bühnenbild der UA), und auch der Dirigent Adolf Brenner. »Im weißen Rössl« wurde als »entartetes« Werk verboten und durfte 1935 nur als reduzierter Musikfilm ohne die Kompositionen der jüdischen Autoren produziert werden.

Weitere Informationen online unter oper-leipzig.de

»Der Hase mit den Bernsteinaugen«
Premiere am 17. Okt 2026 in der Musikalischen Komödie Leipzig

Nach der umjubelten Uraufführung in Linz erlebt dieses Musical – nach dem gleichnamigen Buch von Edmund de Waal – im Herbst 2026 seine deutsche Erstaufführung an der Musikalischen Komödie. Ein sehr berührender, eindrucksvoller Theaterabend!

Weitere Informationen ab 26. März 2026 zur Jahrespressekonferenz 2026/27

»Die Csárdásfürstin«
30. und 31. Dezember 2025, 7. und 8. Februar 2026 in der Musikalischen Komödie Leipzig

Mit seiner Komposition »Csárdásfürstin« etablierte sich Emmerich Kálmán endgültig als einer der ganz Großen in der Traumfabrik  der Operette. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft war  er jedoch gezwungen, 1938 vor den Nationalsozialisten zu fliehen.

Weitere Informationen online unter oper-leipzig.de

»The Producers«
Aufführungen am 27. und 28. Juni 2026 in der Musikalischen Komödie

Das Musical von Mel Brooks ist nicht nur eine Parodie auf Hitler und den Nationalsozialismus, sondern auch auf das Showgeschäft und besticht mit bitterbösem Humor, der die Grenzen des guten Geschmacks ausreizt.

Weitere Informationen online unter oper-leipzig.de

»Achtung! Achtung! Klischee!«
Talkformat am 25. Jun 2026 im Venussaal der Musikalischen Komödie

Wir sind umgeben von Klischees, ob wir uns daran ab-arbeiten, sie bedienen, darüber lachen oder infrage stellen. An diesem Diskussionsabend mit Live-Musik forschen wir im Rahmen des Themenjahres »Tacheles« nach, welche Klischees rund um die jüdische Kultur in Operetten und Musicals zu finden sind.

Weitere Informationen online unter oper-leipzig.de

»Wiegala«
Jüdischer Liederabend der Oper Leipzig »on tour«

Die Werke des Programms schenken Einblicke in weltpolitische Umstände, aber auch in private Sehnsüchte und Hoffnungen.
persönlichen Geschichten. Buchbar für Gastauftritte.

Zu erfragen über die Oper Leipzig mit einer Mail an service@oper-leipzig.de

Alfred Szendrei zum 50. Todestag
Konzert am 1. März 2026 im Gewandhaus zu Leipzig

Mit Musikerinnen und Musikern des Gewandhausorchesters und des MDR-Sinfonieorchesters, unter Mitwirkung des Pianisten Jan Philip Schulze und des Solistenensembles der Oper Leipzig! Alfred Szendrei wirkte von 1918 bis 1924 als 1. Kapellmeister am Leipziger Opernhaus, wo seine Oper »Der türkisenblaue Garten« erfolgreich zur Uraufführung gelangte. Anschließend war er als Gründungsdirigent des Leipziger Rundfunk-Sinfonieorchesters und -Chores ein visionärer Pionier des neuen Mediums Rundfunk. Szendrei wurde 1931 als ungarisch-stämmiger Jude aus dem Amt gedrängt und emigrierte in die USA.

Weitere Informationen online unter tacheles.sachsen.de

»Gefeiert und vergessen. Jüdische und im Nationalsozialismus verfolgte Künstler an der Leipziger Oper 1890–1933«

Die Musikwissenschaftlerin Dr. Allmuth Behrendt hat sich in einer einzigartigen Recherchearbeit auf die Spuren von oftmals vergessenen Künstlerbiographien begeben und daraus ein Buch gemacht, das im Verlag Hentrich & Hentrich, Berlin erschienen ist.

Weitere Informationen online beim Verlag

Im Jahr 2026 veranstaltet der Freistaat Sachsen das landesweite »Tacheles – Jahr der jüdischen Kultur«, hundert Jahre nach Gründung des ersten Landesverbands jüdischer Gemeinden. Offizieller Start ist das jüdische Lichterfest Chanukka am 14. Dezember 2025. Ziel ist es, jüdisches Leben in seiner historischen Tiefe, kulturellen Vielfalt und heutiger gesellschaftlichen Relevanz sichtbar zu machen. Das Themenjahr ist eine gemeinsame Initiative, insbesondere der Städte Leipzig und Dresden. Träger ist das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Die Stadt Leipzig eröffnet ihren Beitrag zum sächsischen Themenjahr am 21. Dezember 2025 um 17 Uhr im Gewandhaus Leipzig.

tacheles-sachsen.de

Die Oper Leipzig steht in der Tradition von über 330 Jahren Musiktheater in Leipzig: 1693 wurde das erste Opernhaus am Brühl als drittes bürgerliches Musiktheater Europas nach Venedig und Hamburg eröffnet. Seit 1840 spielt das weltweit renommierte Gewandhausorchester zu allen Vorstellungen der Oper und des Leipziger Balletts. Neben dem heutigen, 1960 erbauten Opernhaus am Augustusplatz gehört die Musikalische Komödie im Stadtteil Lindenau zur Oper Leipzig, eine Spezialspielstätte für Operette und Musical mit eigenen Ensembles. Der mit über 720 Beschäftigten größte kulturelle Eigenbetrieb der Stadt umfasst insgesamt fünf ihn tragende Säulen: Oper, Musikalische Komödie, Leipziger Ballett, die Sparte der Jungen Oper und Vermittlung 360° und das Handwerk der Kostüm- und Theaterwerkstätten, die für sämtliche städtischen Bühnen produzieren. 

oper-leipzig.de

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Oper Leipzig
Augustusplatz 12
04109 Leipzig
Telefon: +49 (341) 1261-0
Telefax: +49 (341) 1261-300
http://www.oper-leipzig.de

Ansprechpartner:
Gudula Kienemund
Pressesprecherin der Oper Leipzig
Telefon: +49 (341) 1261-266
Fax: +49 (341) 1261-384
E-Mail: kienemund@oper-leipzig.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel