
Fach- und Arbeitskräftesicherung im Kreis
Die Arbeitswelt verändert sich aktuell in vielerlei Hinsicht. „Ausbleibendes Wirtschaftswachstum, bürokratische Hürden, Digitalisierung und fehlende Arbeits- und Fachkräfte fordern Unternehmen und die Gesellschaft heraus“, sagt der Landrat. Nicht nur im Rahmen der Zukunftswerkstatt geht es schließlich darum, Lösungen für diese drängenden Fragen zu finden. „Es stellt sich die Frage, wie wir die Lücken schließen können und wie wir Fachwissen und Expertise länger im Arbeitsleben halten und mehr Menschen für den Arbeitsmarkt gewinnen können“, führt er weiter aus. Auch bleibt abzuwarten, wie sich Digitalisierung und der Vormarsch der Künstlichen Intelligenz auf das Arbeitsleben auswirken, ergänzt der Landrat. „Wichtige Fragen, denen wir hier, unterstützt von den Expertinnen und Experten aus dem Ministerium sowie des IWAK-Instituts, nachgehen möchten“, merkt er an.
Auch Claudia Wesner, mit der Stabsstelle „Fachkräfte für Hessen“ die Auftraggeberin der Hessischen Fach- und Arbeitskräfteinitiative, spricht von schwierigen Zeiten und einer Aufgabe für die kommenden Jahrzehnte. Denn die Gemeinschaftsaufgabe Fachkräftesicherung wird noch bis in die 2050er-Jahre Thema sein. Stellschrauben, wie etwa der Übergang von Schule in Beruf, Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf, Fachkräftesicherung durch Einwanderung oder eben Initiativen zur Fachkräfteakquisition vor Ort seien dort besonders wichtig, betont die Expertin.
Dem stimmt auch IWAK-Leiterin Dr. Larsen zu und sieht den Vogelsbergkreis dabei als Aktivposten. Aktuell weise der Kreis bei der altersbedingten Fluktuation von Arbeitnehmern eine hohe Dynamik auf. Doch die Prognosen zeigen, dass diese Entwicklung voraussichtlich bereits 2027 ihren Höhepunkt erreicht. Auch zeigen die Untersuchungen eine Region, die sich dem Thema angenommen hat und gut aufgestellt ist. Als Betrieb selbst auszubilden und sich vielfältig um Fach- und Arbeitskräfte zu bemühen, zahlt sich nicht nur für den Betrieb selbst, sondern für die gesamte Region aus, merkt sie an. Gleichzeitig greifen in vielen Berufsfeldern Faktoren, die den Fachkräftemangel dämpfen. Denn Digitalisierung, Strukturwandel und Migration können die Auswirkungen abmildern, was allerdings nicht für viele Sozialberufe gilt, da etwa Pflege und Betreuung trotzdem zu leisten sind und die Nachfrage durch den demografischen Wandel steigt, führt sie aus. Gleichwohl braucht es weiterhin Anstrengungen, Initiativen und Ideen, um die drastischen Entwicklungen abzumildern.
Diese stehen in den Arbeitsgruppen der Zukunftswerkstatt auf der Agenda, die auf den fachlichen Input der Expertinnen folgen. Darin thematisieren die Teilnehmer Schwerpunktthemen aus den Bereichen der sozialen Berufe, den Berufen im Handwerk und in der Industrie, sowie in den Logistik- und Verkehrsberufen und in der öffentlichen Verwaltung.
Abschließend wird deutlich, dass bereits eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen und Initiativen daran arbeitet, die wirtschaftliche Struktur für die Zukunft aufzustellen. Gleichzeitig aber ein genauer Blick auf die Ausrichtung nötig ist, und bei Bedarf Maßnahmen auch angepasst werden müssen, heißt es abschließend.
Datensätze online verfügbar
Auf www.hessische-berufsprognosen.de stellt die Hessische Fachkräfteinitiative verschiedene Eckpunkte ihrer Arbeit vor. Dort finden Interessierte Daten zur Entwicklung der Arbeitsmärkte in Hessen – heruntergebrochen auf die einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte.
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