Gesundheit & Medizin

Forschungsergebnisse zur Vitamin A-Gabe bei Neugeborenen bestätigt und vertieft

Die NeoVitaA-Nachsorgestudie unter Leitung von Prof. Dr. Sascha Meyer, Direktor der Franz-Lust-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Karlsruhe, hat ergeben, dass hochdosiertes Vitamin A bei Frühgeborenen mit der chronischen Lungenerkrankung „Bronchopulmonale Dysplasie“ die Funktionsfähigkeit von Atmung und Nervensystem nicht positiv beeinflusst. Jetzt wurden die Ergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift „eClinicalMedicine – Part of THE LANCET Discovery Science“ publiziert.

Die Bronchopulmonale Dysplasie, kurz BPD, betrifft bis zu 45 Prozent der extrem untergewichtigen Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1.000 Gramm. „Bei erkrankten Kindern ist die Atmung deutlich beeinträchtigt, sie sind langfristig stärker für neurologische Erkrankungen, neurologische Einschränkungen und Entwicklungs-verzögerungen anfällig und ihre Sterberate ist erhöht“, erklärt Studienleiter Meyer, dessen Klinik am Städtischen Klinikum Karlsruhe auf die Versorgung von Frühgeborenen spezialisiert ist. „Die BPD beeinflusst zudem die Lebensqualität bis ins Erwachsenenalter und verursacht nicht unerhebliche Kosten für das Gesundheitssystem. Leider haben sich viele der bisher durchgeführten therapeutischen Ansätze als nicht effektiv erwiesen oder haben schwere Nebenwirkungen.“

Vitamin A spielt eine Schlüsselrolle im Lungenwachstum und der Lungendifferenzierung, also der Entwicklung der Lungenzellen. In Bezug auf die Senkung der BPD-Rate sind die Studienergebnisse zur hochdosierten enteralen Vitamin A-Gabe bisher aber widersprüchlich.

Zusätzlicher Nutzen der NeoVitaA-Follow-Up Studie

In die ursprüngliche NeoVitaA-Studie wurden insgesamt 915 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1.000 Gramm eingeschlossen. „Die Studie zeigte, dass die hochdosierte frühe, enterale Vitamin A-Gabe bei diesen Kindern sicher ist“, betont Studienleiter Meyer. „Allerdings führte sie nicht zu einer statistisch signifikanten Reduktion der BPD-Rate bzw. der Sterblichkeit. In unserer NeoVitaA Follow-Up-Studie konnten wir nun zeigen, dass das hochdosierte orale Vitamin A auch in Bezug auf die Atmung und die Gehirnentwicklung zum Zeitpunkt eines korrigierten Alters von 1 und 2 Jahren keinen positiven Einfluss hat.“

Was bringt die Zukunft?

Möglicherweise könnte die Anwendung von Vitamin A über alternative Routen (z.B. Inhalation) zu einer Verbesserung des respiratorischen und möglicherweise auch des neurologischen Outcomes führen, schätzt Meyer. Dazu kommt, dass sich die wiederkehrende Gabe von Vitamin A per Spritze nicht flächendeckend durchgesetzt habe, weil sie für die Frühgeborenen schmerzhaft sei. „Zudem ist zu berücksichtigen, dass der Einsatz von nicht-invasiven Methoden zur Atemunterstützung sowie die sich ändernden Definitionen der BPD die Ergebnisse unserer Studie beeinflusst haben könnten“, schließt Meyer.

Mehr Informationen gibt es auf thelancet.com.

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