Camping trotzt der Tourismuskrise!
Verglichen mit den Einbußen des Gesamtbeherbergungsmarktes ist die Campingbranche überdurchschnittlich gut durch die Corona-Pandemie gekommen und wird in aller Voraussicht nur minimale Übernachtungseinbußen von 5 % im Vergleich zum Rekordvorjahr in Kauf nehmen müssen – ein Erfolg, der für sich spricht! Das nur knappe Übernachtungsminus zum Vorjahr ist dabei nicht allein auf den Corona bedingten Verzicht von Auslandsreisen und der damit einhergehen Präferenz vom Urlaub in Deutschland zurückzuführen. Die Übernachtungszahlen im Deutschlandtourismus sind im Jahr 2020 auf den tiefsten Wert seit der statistischen Erfassung gesunken. Camping hingegen grenzt sich als autarke und krisensichere Urlaubsform zu anderen Übernachtungsformen eindeutig ab. Das bisher statistisch erfasste Übernachtungsminus von nur 3,8 % im Zeitraum Januar bis November ist ein Beweis dafür.
Auch im internationalen Vergleich liegt Camping in Deutschland weit vorn. Lediglich die Nachbarn Tschechien (+ 3%), Dänemark (-3 %) und die Niederlande (-4 %) konnten bis November 2020 ein ähnliches Ergebnis bei den Übernachtungen erzielen. Auch Österreich schnitt mit einem Rückgang von 12,6 % vergleichsweise gut ab. Andere, beliebte Urlaubsländer wie Spanien, Kroatien und Italien hatten hingegen mit Einbußen von rund 50 % zu kämpfen. Den fehlenden internationalen Campingtourismus spürten aber auch die deutschen Campingplätze: Es konnten lediglich rund 2,2 Mio. Übernachtungen ausländischer Gäste verzeichnet werden, dies entspricht einem Rückgang von über 53 % und einem historischen Tiefstwert.
So vielfältig wie Camping in Deutschland ist, so differenziert fielen auch die Übernachtungszahlen der einzelnen Bundesländer aus. Als beliebte Urlaubsziele im Jahr 2020 galten die Länder Schleswig-Holstein (+10,0 %), Brandenburg (+10,5 %), Mecklenburg-Vorpommern (+10,8 %) und Sachsen (+15,7 %). Das mit Abstand größte Übernachtungsplus konnte Sachsen-Anhalt mit einem Zuwachs von 24,9 % verzeichnen. Doch nicht alle Länder profitierten im Jahr 2020 von einem Übernachtungsplus. Die stärksten Einbußen mussten das Saarland (-22,6 %), Thüringen (-15,1 %) und Baden-Württemberg (-15 %) hinnehmen. Auch in den restlichen Bundesländern konnte das starke Vorjahr 2019 in den Übernachtungszahlen nicht übertroffen werden.
Wie beliebt wird Camping im Jahr 2021 sein? Eine Prognose für 2021 gestaltet sich in Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Saisonstarts 2021 schwierig. "Insofern die Camping- und Wohnmobilstellplätze hierzulande ab Ostern öffnen können und es keine innerdeutschen Reiseeinschränkungen bis zum Winter gibt, ist ein neuer Übernachtungsrekord möglich. Das Jahr 2020 hat gezeigt – Camping ist als Urlaubsform auch in Pandemiezeiten mit dem notwendigen Abstand realisierbar und bleibt eine verhältnismäßig sichere und autarke Urlaubsform, die nicht mit anderen Beherbergungsbetrieben über einen Kamm geschoren werden kann. Seitens der Politik fordern wir eine differenzierte Betrachtung und Behandlung der einzelnen Urlaubsformen – alles anderen ist weder adäquat, noch fair", so Dr. Gunter Riechey, Präsident des BVCD.
Quellen:
1. Statistisches Bundesamt, Monatserhebung im Tourismus – November 2020
2. Eurostat, Nights spent at tourist accommodation establishments – monthly data
Der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD e.V.) wurde am 10. November 2000 als Dachverband und Interessenvertretung der Camping- und Wohnmobilstellplatzunternehmer zur Förderung des Campingtourismus in Deutschland gegründet. Sitz des Verbandes und der Geschäftsstelle ist Berlin.
Der Bundesverband ist analog des föderalen Systems der Bundesrepublik Deutschland ausgerichtet. Mitglieder des BVCD e.V. sind 11 Campingverbände der Bundesländer sowie Stellplatzgemeinschaften. Insgesamt vertritt der Bundesverband mehr als 1.200 Campingplätze in Deutschland.
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