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Viertes Corona-Steuerhilfegesetz: Finanzministerium will Erleichterungen für Unternehmen verlängern
Das Bundesfinanzministerium will die steuerlichen Erleichterungen für Unternehmen und ihre Mitarbeiter verlängern. Was der Entwurf des vierten Corona-Steuerhilfegesetzes enthält, erläutert Ecovis-Steuerberaterin Annette Bettker in Rostock. Und sie weiß, was der Finanzminister auf alle Fälle schon verlängert hat. Welche Erleichterungen die Regierung plant Corona-Bonus für Kranken- oder Altenpfleger: 000 Euro sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Krankenhäusern oder Altenpflegeeinrichtungen steuerfrei von ihren Arbeitgebern bekommen können. Die freiwillige Sonderzahlung müssen Arbeitgeber allerdings zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewähren. Das Geld muss bei den Empfängern bis zum 31. Dezember 2022 auf dem Konto landen. Den steuerfreien Zuschuss zum Kurzarbeitergeld soll es drei Monate länger geben – bis Ende März 2022. „Grundsätzlich ist das für…
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Angestellt oder selbstständig? Wie das neue Statusfeststellungsverfahren funktioniert
Ab 1. April 2022 gibt es ein neues Statusfeststellungsverfahren. Was Unternehmen beachten sollten und wie sie es nutzen können, das fasst Andreas Islinger, Steuerberater und Leiter der Rentenberatung bei Ecovis zusammen. Und er weiß auch, wie Unternehmen damit bares Geld sparen. Angestellt oder selbstständig? Viele Unternehmen nutzen freie Mitarbeiter oder Subunternehmer, deren Sozialversicherungs-Status sich nicht immer sicher feststellen lässt. Das gilt auch für Geschäftsführer, mitarbeitende Gesellschafter, Kommanditisten oder mitarbeitende Familienangehörige. Auch deren Sozialversicherungs-Status ist oft unklar. In der Praxis ist schon bei Aufnahme der Tätigkeit ein Statusfeststellungsverfahren bei der Clearingstelle der Deutschen Rentenversicherung empfehlenswert. „Das Statusfeststellungsverfahren ändert sich zum 1. April 2022 erheblich“, sagt Sozialversicherungsexperte Andreas Islinger, „für Unternehmen bietet…
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Jetzt ins Transparenzregister eintragen: Wie Sie Bußgelder vermeiden, Corona-Hilfen behalten und unternehmerisch handlungsfähig bleiben
Unternehmerinnen und Unternehmer müssen sich ins Transparenzregister eintragen. Denn: Seit 1. August 2021 ist das Transparenzregister ein Vollregister. Wer sich nicht einträgt, dem drohen Bußgelder. Und: Spätestens mit der Schlussabrechnung müssen die meisten Betriebe, die Corona-Hilfen beantragt oder erhalten haben, die Eintragung nachweisen. Warum Unternehmen ohne Eintragung nicht handlungsfähig sind, erklärt Andreas Hintermayer, Rechtsanwalt und Steuerberater bei Ecovis in München. Was ist das Transparenzregister? Das Transparenzregister speichert zentral die Daten aller wirtschaftlich Berechtigten von fast allen Unternehmen, Vereinen oder Gesellschaften. Es zeigt, wer diese Unternehmen besitzt und kontrolliert. Das Transparenzregister gibt es seit 2017. Damit wollen die EU-Staaten Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verhindern. Wer muss sich im Transparenzregister eintragen? In das…
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EU-Standardvertragsklauseln: Datentransfer in Drittländer jetzt rechtssicher?
Endlich sind die Standardvertragsregelungen an die EU-Datenschutzgrundverordnung angepasst. Sie berücksichtigen jetzt die EuGH-Rechtsprechung zum Privacy Shield. Was das für Unternehmer sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen bedeutet und warum sie mit einem Rechtsanwalt sprechen sollten. Die neuen Standardvertragsklauseln bieten europäischen Unternehmen mehr Rechtssicherheit und helfen, die Anforderungen an eine sichere Datenübermittlung zu erfüllen. Sie sollen außerdem sicherstellen, dass die Daten der Bürger geschützt sind. Bei der Umsetzung der Standardvertragsklauseln müssen Unternehmen einige Fristen beachten. Bis zum 27. Dezember 2022 sind alle bereits abgeschlossenen Standardvertragsklauseln zu aktualisieren. Bei allen neu geschlossenen Verträgen sind die Standardvertragsklauseln seit 29. September 2021 zu berücksichtigen. In der Praxis stellen normalerweise Dienstleister die Standardvertragsklauseln zur Verfügung: Individueller Vertrag:…
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Mitarbeiterkapitalbeteiligung: Welche Vorteile sie Unternehmen bringt
Der Deutsche Bundestag hat am 22. April 2021 geräuschlos das Fondsstandortgesetz beschlossen. Mit seinen bisher wenig beachteten Besonderheiten lassen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ans Unternehmen binden. Das Gesetz trat am 1. Juli 2021 in Kraft. Mitarbeiterkapitalbeteiligungen und Mittelstandsunternehmen, das passt bisher nicht so richtig zusammen. Die mehrheitlich familiengeführten Unternehmen haben Sorge, dass diese Beteiligung am Kapital auch eine Beteiligung an der Mitsprache von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Unternehmen bedeutet. „Unternehmer fassen das Thema Mitarbeiterbeteiligung eher mit spitzen Fingern an“, sagt Holger Fischer, Unternehmensberater bei Ecovis in Nürnberg. Laut Bundesverband Mitarbeiterbeteiligung (AGP), Kassel, gibt es deutschlandweit etwa 4.000 Unternehmen mit Mitarbeiterkapitalbeteiligungsprogrammen. Rund zwei Millionen Beschäftigte sind an ihrem Unternehmen beteiligt. Etwa…
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Entsendung: Was ist dabei zu beachten?
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter international tätiger Unternehmen arbeiten grenzüberschreitend. Was bei Dienstreisen und Mitarbeiterentsendungen unbedingt zu beachten ist. Eine Dienstreise zum Kundengespräch nach Innsbruck, ein Teamevent in Brüssel oder der Aufbau einer Produktionsanlage in Zagreb: So vielfältig die Gründe für einen Aufenthalt im Ausland sind, so unterschiedlich ist auch die Gestaltung der Mitarbeiterentsendung. Je nach Anlass, Projekt, Zeitraum und vor allem Land, in dem die Beschäftigten vorübergehend arbeiten sollen, müssen Unternehmen einige Formalitäten ganz genau im Auge behalten. Sozialversicherung im Blick Im Sozialversicherungsrecht ist dann von einer Entsendung die Rede, wenn ein Arbeitnehmer befristet im Ausland arbeitet. Und Vorsicht: Wer auch nur einen Tag für ein Kundengespräch im Ausland arbeitet,…
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Fugger-Stiftung Augsburg: Die berühmteste Sozialsiedlung der Welt
Seit 1521 bietet die Fugger-Stiftung in Augsburg bedürftigen katholischen Augsburgern ein Zuhause – für 88 Cent Jahresmiete. Jakob Fugger war zu seiner Zeit das, was heute Bill Gates oder Jeff Bezos sind: ein erfolgreicher Geschäftsmann, der von seinem Reichtum etwas zurückgeben wollte. Mitten in Augsburg baute Jakob Fugger eine Siedlung für bedürftige Augsburger. Seine Nachfahren verpflichtete er dazu, dass sich an dieser Stiftung nichts ändern darf – „auf ewig“ schrieb er in die Stiftungsurkunde von 1521. Wer bei einer Führung durch die kleinen Gässchen der Siedlung schlendert und eine historische Wohnung besichtigt, kann sich gut vorstellen, wie das Leben hier früher war. Es gibt 142 rund 60 Quadratmeter große Wohnungen,…
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Neuer Pauschalierungssteuersatz für Landwirte in Höhe von 9,5 Prozent
Der Gesetzgeber hat der Änderung des Pauschalsteuersatzes zugestimmt. Damit gilt seit dem 1. Januar 2022 für alle pauschalierenden land- und forstwirtschaftlichen Betriebe mit weniger als 600.000 Euro Jahresumsatz der neue Umsatzsteuer-Durchschnittssatz in Höhe von 9,5 Prozent. Wie es zur Gesetzesänderung kam Die EU-Kommission sah in der bisherigen deutschen Regelung der Umsatzsteuerpauschalierung eine nicht gerechtfertigte Subventionierung von Land- und Forstwirten. Dagegen klagte sie. Aufgrund des einheitlichen gemeinsamen Mehrwertsteuersystems willigte die deutsche Bundesregierung ein und verschärfte die bisherigen deutschen Regelungen. Dazu zählt unter anderem, dass sie zukünftig die Vorsteuerbelastung im Rahmen der Durchschnittssatzbesteuerung jährlich prüft und gegebenenfalls anpasst. Neben der Einführung einer Gesamtumsatzgrenze von 600.000 Euro für pauschalierende Betriebe hat die Regierung…
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M&A: Wachstumsstrategie durch Zukauf
Viele mittelständische Unternehmen stehen in den nächsten Jahren zum Verkauf. Das ist eine Chance für jene Firmen, die mithilfe eines Zukaufs wachsen wollen. Doch wie findet sich der geeignete Kandidat für eine Übernahme? Und wie läuft ein Due-Diligence-Prozess ab? Der Markt für Unternehmenskäufe ist in Bewegung. Allein 2020 waren es knapp 1.900 Unternehmenstransaktionen in Deutschland, bei denen sich Gesellschaften zusammenschlossen oder den Eigentümer wechselten. Und Experten erwarten, dass diese Zahl in den kommenden Jahren steigen wird: „Viele ältere Unternehmer wollen sich in den nächsten Jahren zur Ruhe setzen“, erklärt Holger Fischer, Unternehmensberater bei Ecovis in Nürnberg. „Wer keinen geeigneten Nachfolger in der Familie hat, der sucht nach einem guten Käufer.…
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Anforderungen an Praxissoftware: Vorsicht bei veralteter Software!
Kommt es zu einem Haftungsprozess ist die Patientenakte entscheidend. Sie gibt Aufschluss darüber, welche Maßnahmen der Arzt getroffen hat und welche nicht. Ist die Praxissoftware veraltet, kann das gefährlich werden. Wann Patienten die Richtigkeit der Dokumentation erschüttern können Vor Gericht gilt die Vermutung, dass die Behandlungsdokumentation eines Arztes oder Krankenhauses vollständig und richtig ist. Die Patientenseite kann diese Vermutung zwar erschüttern, indem sie beweist, dass der Arzt oder das Krankenhaus falsch oder lückenhaft dokumentiert hat. Das ist aber oft schwierig, weil der Einblick in die Abläufe bei Ärzten oder Krankenhäusern normalerweise fehlen. Eine aktuelle Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) über den Fall einer Augenärztin zeigt, wie wichtig eine richtige Dokumentationssoftware ist.…