• Finanzen / Bilanzen

    Erbbaurecht bestellen: Vorsicht bei außerlandwirtschaftlicher Nutzung

    Wegen steigender Grundstückspreise lasten in den landwirtschaftlichen Grundstücken immer mehr stille Reserven. Diese können nicht nur beim Verkauf, sondern auch bei der Entnahme hohe Steuern auslösen. Wer ein Erbbraurecht bestellen will, sollte die Verwendung von Grundstücken außerhalb der Landwirtschaft sorgfältig prüfen. Was ist bei der Bestellung von Erbbaurechten zu beachten? Die Flächen eines Hofs bleiben solange Betriebsvermögen, wie sie ein Landwirt selbst bewirtschaftet. Zur Selbstbewirtschaftung gehört auch die Verpachtung zu landwirtschaftlichen Zwecken. Sobald aber eine außerlandwirtschaftliche Nutzung stattfindet, stellt sich die Frage nach dem weiteren Verbleib im Betriebsvermögen. Die Rechtsprechung und ihr folgend die Finanzverwaltung haben hier eine Vereinfachungsregelung aufgestellt: die 10-Prozent-Flächenaufgriffsgrenze. Unabhängig von der Höhe der außerlandwirtschaftlichen Einnahmen bleiben…

  • Finanzen / Bilanzen

    Hofaufgabe: Den landwirtschaftlichen Betrieb steuerlich günstig aufgeben

    Keine Hofnachfolge in Sicht, eine nicht zufriedenstellende Erlös-Kosten-Situation oder immer höhere Anforderungen an die Produktionsstandards: Viele Land- und Forstwirte suchen nach Möglichkeiten, wie sie aus der Selbstbewirtschaftung ihres Hofs aussteigen können. Das Höfesterben geht weiter. Gerade Landwirte mit kleineren Betrieben suchen oft nach Möglichkeiten, wie sie steuerlich günstig den Hof aufgeben können. Den ganzen Betrieb verpachten Aus steuerlicher Sicht ist ein verpachteter Betrieb ein ruhender Betrieb. Die Wirtschaftsgüter des verpachteten Betriebs bleiben notwendiges Betriebsvermögen, bis sie entnommen werden oder bis der Betrieb aufgegeben wird. Künftige Wertsteigerungen unterliegen der Besteuerung, und auch die erzielten Einkünfte sind Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft. Da es nach dem Umsatzsteuergesetz an der erforderlichen Selbstbewirtschaftung fehlt,…

  • Finanzen / Bilanzen

    Grunderwerbsteuer und Share Deal: Was das für die Landwirtschaft bedeutet

    Der Begriff „Share Deals“ ist im Zusammenhang mit der Umgehung der Grunderwerbsteuer bekannt. Was aber steckt wirklich hinter Share Deals und was bewirken die gesetzlichen Neuregelungen bei der Grunderwerbsteuer für Land- und Forstwirte? Wenn ein Investor ein Grundstück nicht direkt kauft, sondern stattdessen Geschäftsanteile (Shares) an dem grundbesitzenden Unternehmen, spart er die Grunderwerbsteuer. Weil den Länderkassen damit Einnahmen verloren gehen, das Modell aber bei Immobilientransaktionen und Firmenbeteiligungen sehr beliebt ist, steuert der Gesetzgeber nun dagegen. Auch für Investoren in der Land- und Forstwirtschaft werden Share Deals damit unattraktiver. Das gestutzte Modell Um der Grunderwerbsteuer zu entgehen, wurde schon immer nach Gestaltungsmöglichkeiten gesucht. Der Weg ging über Gesellschaften, die in ihrem…

  • Finanzen / Bilanzen

    Steuerliche Änderungen für Landwirte ab 2022

    Nach der Bundestagswahl befinden sich die Parteien in der Regierungsbildung. Deswegen gibt es in Wahljahren kein Jahressteuergesetz. Trotzdem hält das Steuerrecht für Land- und Forstwirte auch im Jahr 2022 einige Neuregelungen bereit. Neuerungen bei der Umsatzsteuerpauschalierung Für pauschalierende Land- und Forstwirte ist die wohl wichtigste steuerliche Neuregelung im Jahr 2022 die Einführung einer Gesamtumsatzgrenze. Nur wenn die Umsätze im Vorjahr 600.000 Euro nicht überschritten haben, dürfen sie ihre Umsätze noch pauschal versteuern (§ 24 UStG). Zum Gesamtumsatz zählen nicht nur die Verkäufe von Produkten aus dem Landwirtschaftsbetrieb und landwirtschaftliche Dienstleistungen, sondern auch alle regelbesteuerten Umsätze des Land- und Forstwirts, die im Rahmen eines daneben bestehenden Betriebs – beispielsweise einer Photovoltaikanlage – erzielt werden.…

  • Finanzen / Bilanzen

    Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung: Ab Juli 2022 ist sie Pflicht

    Im Januar 2022 startet die Pilotphase für die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Arbeitgeber sollten das neue Verfahren schon testen. Denn ab Juli 2022 ist die eAU für alle Arbeitgeber Pflicht. Was Unternehmen und Personalabteilungen beachten müssen, erklärt Ecovis-Steuerberater Ralf Adamitza in Stralsund. Was genau bedeutet elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung? Arbeitgeber kennen den „gelben Zettel“. Diese Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gab es bisher vom Arzt nur in Papierform. Arbeitnehmer mussten sie beim Arbeitgeber abgegeben. Für die AU-Bescheinigung gibt es künftig ein elektronisches Verfahren. „Für Arbeitgeber und Lohnbüros bedeutet das neue elektronische Verfahren weniger Zettelwirtschaft“, fasst Ralf Adamitza zusammen, „also ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung des Lohnprozesses und der Lohnabrechnung.“ Arbeitnehmer müssen dann nur noch ihre Arbeitsunfähigkeit…

  • Ausbildung / Jobs

    Hinweisgeber-System wird Pflicht: Wie Unternehmen jetzt Whistleblower schützen müssen

    Die EU will Whistleblower besser schützen. Deshalb müssen die EU-Mitgliedstaaten bis 17. Dezember 2021 die Whistleblower-Richtlinie in nationales Recht umsetzen. Welche Unternehmen jetzt was genau tun müssen, erklären die beiden Ecovis-Rechtsanwälte Janika Sievert und Axel Keller. Verschiedene Skandale in der Wirtschaft der letzten Jahre haben es gezeigt: Bleiben Verstöße in Unternehmen unentdeckt und kommen dann an die Öffentlichkeit, hat das schwerwiegende finanzielle Folgen, die häufig mit einem erheblichen Reputationsschaden einhergehen. Warum Unternehmen die EU-Whistleblower-Richtlinie umsetzen müssen Mit der Richtlinie will die EU Hinweisgeber vor arbeitsrechtlichen oder anderen Konsequenzen schützen, wenn sie Missstände aufdecken. Deshalb will die EU sicherstellen, dass insbesondere Beschäftigte Hinweise frühzeitig und anonym an eine glaubwürdige Stelle übermitteln…

  • Finanzen / Bilanzen

    Osteopathie am Glockenbach: Neustart in neuen Räumen

    Existenzgründung während der Pandemie? Die beiden Osteopathen Marianna Reichl und Uli Kressierer haben es gewagt: Zusammen haben sie in der Münchner Innenstadt ihre neue Praxis eröffnet. Die Rahmenbedingungen passten: Eine zentral gelegene Praxis in der Innenstadt mit guten Räumen, der Kaufpreis war okay, die eigenen Patienten kamen weitestgehend mit, und sogar die Übernahme des Patientenstamms ihres Vorgängers funktionierte. Mitte August waren Marianna Reichl und Uli Kressierer gerade mal zwei Wochen in ihren neuen Räumen und machten schon einen ganz zufriedenen Eindruck. Die Wochen davor stecken ihnen aber noch in den Knochen. Sie haben die Räume renoviert und neu ausgestattet, parallel jeweils in ihren vorherigen Praxen weitergearbeitet. „Das Schwierigste war tatsächlich…

  • Finanzen / Bilanzen

    Leistungen einer Hygienefachkraft sind umsatzsteuerfrei

    Eine selbstständige Hygienefachkraft, die Leistungen für Alten- und Pflegeeinrichtungen erbringt, hat Anspruch auf eine Umsatzsteuerbefreiung nach EU-Recht. Hintergrund: Steuerbefreiung in Deutschland und der EU Das deutsche Umsatzsteuerrecht befreit bestimmte Umsätze von der Steuerpflicht. So sind beispielsweise Heilbehandlungen in der Humanmedizin, bestimmte Leistungen einer Hygienefachkraft und Leistungen für die Betreuung oder Pflege hilfsbedürftiger Personen von der Umsatzsteuer befreit. Auf EU-Ebene gibt es außerdem Steuerbefreiungen für Umsätze, für die man in Deutschland keine Steuerbefreiung bekommt. Das liegt daran, dass die Umsatzsteuer aufgrund der Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie (MwStSystRL) innerhalb der EU eigentlich einheitlich geregelt sein sollte. Dass das nicht immer gelingt, zeigt folgendes Verfahren. Sachverhalt: Hygienefachkraft arbeitet für unterschiedliche Einrichtungen Ein für Krankenhaushygiene ausgebildeter Fachkrankenpfleger…

  • Finanzen / Bilanzen

    Künstlersozialabgabe: Auch Heilberufler müssen Beiträge für Kreativleistung zahlen

    Ärzte sind oft der Meinung, dass sie die Künstlersozialabgabe nichts angehe. Denn sie sei etwas für Musiker, Schauspieler oder Maler. Das stimmt nicht, denn die Beitragspflicht in der Künstlersozialkasse gilt auch für Heilberufler. Schnell mal die Website neu gestalten, die Flyer für die Praxis überarbeiten oder für das Firmenjubiläum mit einer Band für einen musikalischen Rahmen sorgen – alles Dinge, die im Praxisalltag anfallen und notwendig sind. „Dass aufgrund dieser kreativen Gestaltungen eine Künstlersozialabgabe (KSA) fällig sein kann, wissen Mediziner oft nicht“, sagt Johannes Pakendorf, Steuerberater bei Ecovis in Rostock. Wann die Abgabe zu zahlen ist Ärzte betreiben Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für das eigene Unternehmen als „Eigenwerber“, wenn sie beispielsweise…

  • Sicherheit

    IT-Sicherheitsrichtlinie: Diese Standards muss Ihre Praxis-IT erfüllen

    Die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung veröffentlichte Sicherheitsrichtlinie gibt Praxisinhabern Rechtssicherheit und Klarheit. Die IT nach den Vorgaben auszurichten, kostet Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen allerdings Zeit und Geld. Aufgrund gesetzlicher Anforderungen durch das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) mussten KBV und KZBV, die Kassen(zahn)ärztlichen Bundesvereinigungen, eine IT-Sicherheitsrichtlinie für alle Praxen entwickeln. Die klaren Vorgaben sollen dabei helfen, IT-Systeme und sensible Daten noch besser zu schützen, Patientendaten sicherer zu verwalten und Risiken wie Datenverlust oder Betriebsausfall etwa durch Cyber-Angriffe zu minimieren. Mit der Einführung der EU-Datenschutzgrundverordnung am 25. Mai 2018 haben viele Praxisinhaber bereits Maßnahmen ergriffen, um die ihnen anvertrauten sensiblen Patientendaten optimal zu sichern und zu schützen. „Da die meisten Praxen keinen Datenschutzbeauftragten bestellen…