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Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II): Mehr Rechte für die Hauptversammlung
Das Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) trat mit Ausnahmen am 1. Januar 2020 in Kraft. Mit der Richtlinie wird die Mitwirkung der Aktionäre bei börsennotierten Gesellschaften verbessert. Mit ARUG II werden die Rechte von Aktionären neu gestaltet. Zudem gibt es Neuerungen für das Vergütungsrecht (Say on Pay), für den Vergütungsbericht sowie für Geschäfte mit nahestehenden Personen (Related Party Transactions). Was das Vergütungsrecht bringt Der Aufsichtsrat (AR) muss ein verständliches Vergütungssystem für den Vorstand beschließen und eine Maximalvergütung festlegen. Die Vergütungsstruktur ist auf eine langfristige und nachhaltige Entwicklung des Unternehmens auszurichten. Zudem müssen soziale und ökologische Aspekte mitaufgenommen werden. Die Hauptversammlung (HV) muss mindestens alle vier Jahre das…
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Recommendations for Business Continuity Management in the Fintech Market regarding Pandemic
The coronavirus pandemic threatens the Lithuanian and the global economy. The Bank of Lithuania has therefore decided that electronic money and payment institutions must develop and implement structures and processes – the business continuity plan – in order to assess and deal with the risks associated with the coronavirus. The measures must be appropriate to manage and measure the risk associated with coronavirus. Institutions must foresee their management in their internal risk management documents. The risks related to coronavirus must be assessed in accordance with customer funds protection requirements. Operational and security risk and the business continuity management process According to resolution no. 03-264 of the Board of the Bank…
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Konzernrechnungslegung: Neue Vorschriften in Sicht
Der Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee e. V. (DRSC) hat eine Vielzahl von Änderungen verabschiedet. Für Geschäftsjahre nach dem 31. Dezember 2019 werden diese spürbar. Der DRSC hat verschiedene Rechnungslegungsstandards (DRS) verabschiedet, die sich auf Konzernabschlüsse nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) für die Geschäftsjahre nach dem 31. Dezember 2019 auswirken können. DRS 18 am stärksten betroffen Der DRSC hat Ende 2019 den Entwurf des Änderungsstandards Nr. 11 zu Änderungen des DRS 18 „Latente Steuern“ veröffentlicht (E-DRÄS 11). Die neuen Regeln gelten für Geschäftsjahre nach dem 31. Dezember 2020. Jedoch wird eine frühere Anwendung empfohlen. Die Änderungen an DRS 18 betreffen insbesondere diese Themenkreise: Bilanzierung von latenten Steuern für Buchwertdifferenzen aus dem erstmaligen…
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Erfolgsgeschichte Derag: „Größe interessiert uns nicht“
Hotels, Apartments und im Hintergrund ein Baukonzern. Unternehmensnachfolger Max Michael Schlereth gibt einen Einblick in das Familienunternehmen Derag. Viele kennen die Derag Living Hotels. Vor allem die Schmuckstücke wie das Weimarer Hotel „Russischer Hof“ oder das „Living Hotel De Medici“ in Düsseldorf. Doch die Derag Deutsche Realbesitz AG + Co. KG in München hat neben dem Hotelgeschäft auch Apartments für längere Aufenthalte. Pionier in diesem Marktsegment war Derag-Gründer Max Schlereth, der in den 80er-Jahren das Boardinghouse-Angebot in Deutschland für ein- oder zweimonatigen Aufenthalt etabliert hat. Die Derag ist zudem Bauträger und Immobilienverwalter und beschäftigt fast 900 Mitarbeiter. Ihr berühmtestes Bauprojekt ist das Olympische Dorf in München, in dem heute rund…
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Mehrwertsteuersenkung: Wird jetzt (endlich) alles billiger?
Ab 1. Juli 2020 sinkt die Mehrwertsteuer. Unternehmer wie Verbraucher stellen sich im Endeffekt die gleiche Frage. Wird jetzt alles günstiger? Lohnt es sich, Investitionen ins nächste halbe Jahr zu verschieben? Und mit welchem Aufwand müssen vor allem Unternehmer rechnen? Die Ecovis-Steuerberater beantworten die wichtigsten Fragen. Wird ab Juli alles billiger? Theoretisch ja. Die neuen Steuersätze gelten für Waren und Dienstleistungen ab Juli 2020. Der Handel verlangt dann anstatt 19 oder sieben Prozent Mehrwertsteuer nur 16 oder fünf Prozent. Große Einzelhandelsketten wie REWE haben schon angekündigt, dass sie die Preissenkung an die Kunden weitergeben, obwohl die Lebensmittelpreise aktuell kräftig anziehen. Viele Gastronomen geben zu, dass es aufgrund der Preissteigerungen im…
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Verfahrensdokumentation: Chancen für Unternehmer
Bei einer Betriebsprüfung ist eine Verfahrensdokumentation vorzulegen – schon seit fünf Jahren. Kein Problem, wenn sich Unternehmen mit ihrem Betrieb eingehend und kontinuierlich beschäftigen. Denn die Chancen und Vorteile überwiegen. Alle Steuerpflichtigen mit Gewinneinkünften müssen bei einer Betriebsprüfung grundsätzlich eine Verfahrensdokumentation vorlegen. Die Anforderung betrifft nicht nur bilanzierende Unternehmen, sondern auch nicht buchführungspflichtige Unternehmer und Freiberufler, die ihre Ergebnisse mithilfe einer Einnahmen- Überschuss-Rechnung (EÜR) ermitteln. Die Finanzverwaltung leitet die Notwendigkeit der Verfahrensdokumentation ab aus den „Grundsätzen zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff“ – kurz GoBD. Was sich künftig ändert Die GoBD-Regelungen gelten zwar schon seit 2015, wurden aber seitens der…
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Neue Umsatzsteuer: Wird nun alles billiger am Bau – zumindest für ein halbes Jahr?
Die Regierung senkt ab Juli die Mehrwertsteuer. „Ob das die Preise am Bau sinken lässt, hängt vor allem davon ab, was zuvor vereinbart wurde“, sagt der Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Stefan Reichert von Ecovis in München. Als Anwalt weiß er, dass es immer auf den Einzelfall ankommt, also ob Netto- oder Bruttopreise oder konkrete Steuersätze oder Steuerbeträge vereinbart sind. I. Leistungszeitpunkt entscheidet Ob Bauunternehmer ab 1. Juli den dann geltenden Steuersatz von 16 oder 19 Prozent anwenden müssen, hängt vom Leistungszeitpunkt ab. „Wann der Vertrag geschlossen wurde, wie lange die Bauausführung dauert, wann die Rechnung gestellt wird oder wann das Geld beim Unternehmen auf dem Konto ist, spielt keine Rolle“,…
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DAC 6: New Mandatory Disclosure Rules in EU Tax Law
The latest amendment to the DAC 6 (Directive for Administrative Cooperation), Directive 2018/822, obliges EU Member States, to enact mandatory disclosure rules for potentially aggressive cross-border tax planning arrangements. It is important to note that from a business perspective, such reporting obligations lie not with the taxpayer himself, but with his/her advisor (the “intermediary”) who contributed to the creation and implementation of the models defined in DAC 6. The reporting requirements focus on cross-border arrangements displaying certain characteristics, referred to as “hallmarks”, which fall into one of five categories: Generic hallmarks subject to the Main Benefit Test (MBT) Specific hallmarks subject to the MBT Specific hallmarks related to cross-border transactions Specific…
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Gesellschafterliste: Welche Fehler Sie vermeiden sollten
Angaben in der Gesellschafterliste müssen korrekt und aktuell sein. Manchmal müssen sich Unternehmen zusätzlich auch ins Transparenzregister eintragen. Viele Unternehmen haben in den vergangenen Wochen und Monaten unliebsame Post erhalten: Bußgeldbescheide, die in einigen Fällen 10.000 Euro und mehr betragen konnten. Grund dafür waren Versäumnisse oder Fehler bei Eintragungen in die Gesellschafterliste oder in das 2017 neu geschaffene Transparenzregister. „In einem besonders drastischen Fall haben wir kürzlich einem unsere Klienten durch Einspruch eine Zahlung über 12.000 Euro erspart“, berichtet Friedhelm Köster, Rechtsanwalt bei Ecovis in Schwerin. Im Normalfall bestehe bei Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) kein Handlungsbedarf. Die Gesellschafterliste, die als Anhang zum Handelsregister geführt wird und Auskunft über die…
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Regeln für die Umsatzsteuer bei Auslandsgeschäften
Die Regeln für die Umsatzsteuer bei grenzüberschreitenden Geschäften innerhalb der Europäischen Union wurden wieder einmal angepasst. Was jetzt gilt. Auch die Landwirtschaft macht an den Grenzen nicht halt. Doch gerade bei der Umsatzsteuer lauern viele Fallstricke, denn das nationale Mehrwertsteuerrecht muss laufend an neue Vorgaben der EU angepasst werden. Zum 1. Januar 2020 gab es wieder Änderungen. Was die neuen Regeln bedeuten Liefert ein regelbesteuerter Landwirt Waren ins EU-Ausland, ist sein Umsatz von der Umsatzsteuer befreit, wenn die Erzeugnisse in ein anderes EU-Land gelangen, der dortige Abnehmer Unternehmer ist und der Einkauf für sein eigenes Unternehmen bestimmt ist. Korrespondierend unterliegt die Lieferung als innergemeinschaftlicher Erwerb im Land des Abnehmers der…