• Kunst & Kultur

    Warum der Verzehr von Salat mitunter Contenance erfordert

    Salate gelten als ideale Empfehlung für Ernährungsbewusste. Das war nicht immer so, denn im Lauf der Geschichte war Salat eher wechselhaft beliebt. Galt in der griechischen Antike das Mischen und Würzen eines guten Salates als hohe Kunst, erfuhr er erst mit gezielter Züchtung um die Zeit Karls des Großen in Mitteleuropa Verbreitung an den Höfen. Mit der Äbtissin Hildegard von Bingen wurde das grüne, aber nur gut gewürzte Blattgemüse richtig populär. In neuerer Zeit galt Salat zunächst als "Arme-Leute-Essen“ und wurde, wenn überhaupt, bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ausschließlich als Beilage serviert. Heutzutage kann er sich seiner Existenz durchaus auch als Hauptgang erfreuen. Witze über das Grünzeug als Hasenfutter…

  • Medien

    Gendersensible Anrede in E-Mails

    Die persönliche Anrede von Personen entsprechend ihrer geschlechtlichen Identität und ihres Geschlechts sind ein Ausdruck von Akzeptanz und Respekt – und damit Grundlage einer wertschätzenden Kommunikation. Die Formulierung „Sehr geehrte Damen und Herren“ in Briefen und E-Mails spricht ausschließlich Frauen und Männer an. Sie kann verwendet werden, wenn es über die Geschlechtszugehörigkeit keine Unsicherheiten gibt. Ein sensibler Sprachgebrauch, der alle Geschlechter miteinbezieht, bedarf allerdings anderer Formulierungen. Diese können entweder genderneutral oder genderinklusiv sein. Sind Sie sich nicht sicher, wie eine Person angesprochen werden möchte, fragen Sie am besten nach. Das zeugt von Wertschätzung und Interesse. Die korrekte Anrede richtet sich nach der Selbstauskunft einer Person – und nicht danach, wie andere deren…

  • Finanzen / Bilanzen

    Trinkgeld aktuell: Wieviel gibt man wann und wo?

    Nie zuvor wurde so viel nach Hause bestellt wie seit Beginn der Pandemie. Da die Lieferung oft nicht einfach ist, freuen sich die Zusteller*innen immer über ein paar Münzen als Anerkennung. Ursprünglich war der so genannte „tip“ eine angelsächsische Sitte. Der englische Ausdruck „to insure promptness“, also eine Dienstleistung im Voraus honorieren. So sollte sichergestellt werden, dass diese umgehend ausgeführt wurde. Trinkgeld im Restaurant ist in Deutschland eine freiwillige Leistung des Gastes, wenn er mit dem Service zufrieden ist. Hierzulande sind sieben bis zehn Prozent des Rechnungsbetrages üblich. Seit Beginn der Pandemie ist fast überall das Bezahlen mit Karte, Smartphone oder Smart-Watch möglich und erwünscht, um Berührungen zu vermeiden.  Der…

  • Medien

    Dicke Luft im Büro: Wie sage ich einer Person, dass sie stinkt?

    Die meisten Menschen freuen sich, wenn es wärmer wird und die Temperaturen wieder steigen. Leider bringt das aber auch Nachteile mit sich, wenn alle beginnen zu schwitzen. Denn merken, und vor allem riechen, sollte das außerhalb von Sauna und Sportstudio niemand. Jeder Mensch hat seinen speziellen Körpergeruch. Die Riechzellen in unserer Nasenschleimhaut können 10.000 Düfte unterscheiden. Darunter sind etliche, die uns an unseren Zeitgenossen enorm stören. Das Empfinden über Geruch und Ästhetik sind zudem sehr unterschiedlich. Riecht jemand nur ausnahmsweise etwas strenger oder halten die Ausdünstungen an? Bei letzterem sollte unverzüglich reagiert werden. Ein ehrliches Gespräch unter vier Augen ist die fairste Methode. Um Erlaubnis bitten, etwas Unangenehmes zu besprechen…

  • Kunst & Kultur

    Tipps zu Erstkommunion, Firmung, Konfirmation und Jugendfeier

    Jetzt beginnen wieder überall Feiern zur Kommunion, zur Firmung, zur Konfirmation und zur Jugendfeier. Begangen wird der Übergang vom Kindes- zum Erwachsenenalter, das Wissen um humanistische und christliche Werte. Bei den kirchlichen Feiern geht es auch um eine bewusste Bestätigung der Taufe, das JA zum christlichen Glauben sowie die erste Teilnahme am Abendmahl. Aber bei vielen tauchen spätestens jetzt Unsicherheiten auf, wie dieser Tag am besten begangen wird – und welche Fettnäpfchen unbedingt vermieden werden sollten. Gäste einladen Sobald der Termin für den „Großen Tag“ feststeht, sollten sich die jungen Menschen überlegen, wen sie einladen möchten. Einladungen werden immer noch am stilvollsten per Post verschickt – aber heute kann das…

  • Kunst & Kultur

    Lächeln lohnt sich!

    Wer ernst und streng schaut, macht sich das Leben unnötig schwer. Dabei wäre es so einfach, sich wohler zu fühlen. Die Lösung heißt: Lächeln! Wer sich gleich morgens vor dem Spiegel im Bad selbst anlächelt, schafft die Voraussetzung für einen schönen und erfolgreichen Tag. Um die Ausschüttung von Glückshormonen auch dann zu erreichen, wenn einem so gar nicht nach Lachen zu Mute ist, kann man ein Lächeln auch faken. Denn unsere mimische Muskulatur ist direkt mit unserem Emotionszentrum im limbischen System im Gehirn verbunden. Beidseitig hochgezogene Mundwinkel signalisieren unserem Gehirn, dass wir glücklich sind. Ganz unabhängig davon, ob wir uns so fühlen, oder ob nur der Mund lächelt, wie Sarah…

  • Kunst & Kultur

    Fremde Fehltritte lassen Menschen oft erschaudern

    Fremdschämen – auch „cringe“ genannt – beschreibt ein Zusammenzucken bei fremden Entgleisungen und Peinlichkeiten. Gelegenheiten lauern reichlich, bewusste sowie unbewusste: Aus nichtigem Grund wird in unserem Beisein eine Person „zusammengefaltet“. Selbstgefällig lobt der Kollege seine Präsentation. Beim noblen Geschäftsessen fotografiert die Mitarbeiterin stehend ihren Hauptgang. Verpatzte Witze, schiefe Gesangseinlagen und Videokonferenzen mit „Showeinlagen“ … „Mein Gott, wie peinlich“, geht es uns durch den Kopf. Bildlich kann Fremdscham inzwischen auch durch das Emoji „Facepalm“, die Hand vor dem Gesicht, dargestellt werden.   Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura sieht hinter dem Phänomen „fremdschämen“ einen Einfühlungsprozess, in dem eine Person A sich an Stelle einer anderen Person B schämt. Person B ist sich der schämenswerten Situation nicht…

  • Medien

    Kill a stupid rule

    Wie wir miteinander umgehen, welche Sprache wir als respektvolle Mitmenschen gebrauchen, was wir also als richtig oder falsch betrachten, ist das Resultat gesellschaftlicher Prozesse und damit stetig im Wandel. Darum muss man immer wieder mal eine Standortbestimmung machen und alte Zöpfe abschneiden, ganz im Sinn von „Kill a stupid rule“. Was im Bereich des Change- und Innovations-Management funktioniert, geht nämlich auch bei den Umgangsformen. Denn genauso, wie Firmen mit der „Kill a stupid rule“-Methode Regeln und Abläufe in ihrem Unternehmen in Frage stellen, macht es die Gesellschaft im Laufe der Zeit mit den Regeln und Abläufen der Etikette. Der einzige Unterschied besteht darin, dass in Firmen Mitarbeitende ganz bewusst darüber…

  • Kunst & Kultur

    Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen

    Zwei hochaktuelle Debatten um politische Korrektheit prägen zurzeit unseren Wortschatz: zum einen unsere gendersensible Sprachwahl, zum anderen die Diskussion über Rassismus, rassistische Wörter und Bemerkungen. Zum ersten Mal tauchte der Begriff „Political Correctness“ in den 1980er-Jahren in amerikanischen Universitäten auf. Als Gegenentwurf zur Verrohung. Die erste offensive Diskussion um das N-Wort gab es in Deutschland schon 2009. Eine Ursache dafür, warum Rassismus unsere Sprache prägt, ist auch die fehlende Aufarbeitung der deutschen Kolonialzeit. Darum ist uns nicht immer bewusst, ob und dass wir uns eines fremdenfeindlichen Stereotyps bedienen. Um in einer diskriminierungsfreien Gesellschaft zu leben, müssen wir uns jedoch vermehrt mit dem Thema auseinandersetzen und sollten Interesse daran haben, angemessene…

  • Kunst & Kultur

    Abstand ist der neue Anstand

    Nach mehr als zwei Jahren Pandemie ist es nicht mehr selbstverständlich, sich zur Begrüßung die Hand zu geben. Den Impuls dazu spüren wir aber immer noch. Manche sehnen den Handschlag regelrecht zurück – und praktizieren ihn schon wieder regelmäßig. Deshalb befinden wir uns momentan oft in einem Dilemma. In unserem Kulturkreis ist es üblich, einer anderen Person zur Begrüßung die Hand zu reichen. Bedingt durch die Pandemie gilt es heute allerdings eher als höflich, erst einmal abzuwarten und zu schauen, ob das Hand geben auch dem Bedürfnis unseres Gegenübers entspricht. Das verunsichert viele. Zu Beginn der Pandemie haben wir krampfhaft nach anderen Begrüßungsformen gesucht. Vom „Ellenbogen-Check“ über den „Fist-Bump“ und die…