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    Wissing: Schlagseite für Individualfahrer? Beirat für Radverkehr greift zu kurz

    Zum gestern von Verkehrsminister Wissing berufenen Beirat für Radverkehr erklärt FUSS e.V.: Ein Beirat für Radverkehr ist gut, aber reicht nicht. Drei Viertel der Wege des klimaschonenden umweltschonenden Verkehrs in Deutschland werden mit Bahn, Bus und zu Fuß zurückgelegt. Wenn im Ministerium nur der traditionell starke Autoverkehr und jetzt der Radverkehr mit Expertenstimme vertreten sind, droht eine verkehrspolitische Schlagseite zu Individualfahrern mit und ohne Motor. Flächen und Rechte müssen aber dringend zugunsten der großen Mehrheiten im Umweltverbund neu verteilt werden: Nur Bahn und Bus können längere Autofahrten ersetzen. Nur das Gehen ist in Einkaufsstraßen, kurzen Alltagswegen, als Massenzubringer zu Haltestellen und Bahnhöfen praktikabel. Nicht zuletzt sind nur Öffentlicher Verkehr und…

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    Tempo-Assistent schärfen – ein Quantensprung für die Verkehrssicherheit

    SUV-Fahrer-Urteil: Raserlobby blockiert lebensrettende Technik Anlässlich des heutigen Gerichtsurteils wegen der Todesfahrt in der Berliner Invalidenstraße erklärt FUSS e.V.: Die Technik ist längst da, die Katastrophen wie die in Berlin verhindern kann: eine elektronische Motordrosselung, mit der Fahrer das örtliche Tempolimit nicht mehr überschreiten können. Sie heißt „Intelligent Speed Adaptor“ (ISA). Ab Juli 2022 ist sie in der EU für alle neuen Automodelle verpflichtend, ab Juli 2024 für alle produzierten Neuwagen. Aber Europas Raserlobby hat bis auf weiteres verhindert, dass ISA wirkt. Besonders der frühere Verkehrsminister Scheuer hat in Brüssel durchgesetzt, dass Autofahrer mit einem starken Druck aufs Gaspedal ISA einfach ausschalten können. Angeblich erhöht das die Sicherheit beim Überholen.…

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    Parken auf Gehwegen – Problematik, neue Rechtslage und Handlungsbedarf

    Seitdem im November der neue Bußgeldkatalog zur Straßenverkehrsordnung in Kraft trat, ist das Parken auf Gehwegen keine Kleinigkeit mehr. Wo sich Autobesitzer und Fußgänger um knappe Gehwege streiten, wurde die Rechtslage massiv verändert, so dass Behörden und Polizei zum Handeln gezwungen sind. Das Parken auf Gehwegen, auch mit nur zwei Reifen, war schon immer überall dort verboten, wo es nicht explizit durch das entsprechende Verkehrszeichen erlaubt wurde. In der Vergangenheit jedoch war illegales Gehwegparken ein geringfügiger Verkehrsverstoß, der von Autofahrern als Kavaliersdelikt und von Ordnungsämtern als zu vernachlässigende Bagatelle eingestuft wurde. Mit dem neuen Bußgeldkatalog jedoch ist das verbotene Parken auf Gehwegen ein schwerer Verkehrsverstoß geworden. Dies bedeutet unter anderem,…

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    Damit der Fußverkehr nicht unter die Räder kommt …

    Die Förderung der Nahmobilität ist ein wesentliches Ziel der Hessischen Landesregierung, aber für den Fußverkehr ist – im Gegensatz zum Radverkehr – in den letzten Jahren zu wenig getan worden. „In der Arbeit der Landesregierung spielt der Fußverkehr nur eine sehr untergeordnete Rolle, die meisten Aktivitäten des Referats Nahmobilität beschäftigen sich mit dem Radverkehr“ sagt Markus Schmidt aus Frankfurt a. M., der zum Leitungsgremium des Fuss e.V. Hessen gehört. „Es ist an der Zeit, dem klima- und umweltfreundlichen Fußverkehr in der hessischen Verkehrspolitik und -planung seinen angemessen Raum einzuräumen. Es gilt, die Bedingungen für das Zufußgehen für alle Menschen im Land zu verbessern.“ Bauliche und verkehrslenkende Maßnahmen für den Fußverkehr…

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    Fahrradclub und Fußgängerlobby fordern Tempo 30

    Ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern innerorts fordern der Fahrradclub ADFC und der Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. gemeinsam von der zukünftigen Bundesregierung. Dafür spricht vor allem die enorme Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität in Städten und Dörfern. Bisher verhindert das in Deutschland die Straßenverkehrs-Ordnung. ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider sagt: „Tempo 30 kostet wenig und ist schnell und einfach umsetzbar – und der Gewinn ist riesig. Die Menschen in Städten und Orten können aufatmen, es wird leiser. Der entschleunigte Autoverkehr erspart uns Stau und Stress und ermöglicht es dem klimafreundlichen Verkehr, zügiger ans Ziel zu kommen. Und alle sind sich einig: Niemand will, dass Menschen auf den Straßen sterben oder schwer…

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    Vom Fußverkehr her denken – Mobilitätswende JETZT!

    Frankfurt hat als moderne Stadt ideale Voraussetzungen für eine zeitgemäße Mobilität. Der Fußverkehr kann dabei, wenn er intelligent gestaltet ist, eine wesentliche Entlastung für die anderen Mobilitätsarten bringen. Dieses Potential muss Frankfurt nutzen und die Verkehrswende voranbringen!  Wir fordern, folgende Punkte in einer Fußverkehrsstrategie umzusetzen:  Gehwege sind direkt, schnell und attraktiv zu gestalten. Sie haben Priorität vor allen anderen Verkehrsarten. Sie müssen mindestens 2,50 Meter breit sein.  Ampelschaltungen sind so zu gestalten, dass der Fußverkehr nicht durch lange Wartezeiten benachteiligt wird. “Bettelampeln”, die den Fußverkehr durch Verzögerungen benachteiligen, sollen abgeschafft werden. Gehwege sind keine Abstellfläche für andere Gegenstände. Radwege auf bisherigen Gehwegen gibt es nur, wenn 2,50 Meter Gehwegbreite für…

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    Für den Fußverkehr muss in Hessen mehr getan werden – 5 Jahre AGNH

    Vor fünf Jahren wurde die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) unter der Federführung des Verkehrsministeriums gegründet, um die Mobilität zu Fuß, per Rad und auch in Kombination mit dem ÖPNV zu fördern. Bisher wurden zur Stärkung des Radverkehrs viele Impulse gesetzt. Der Fußverkehr sollte nun auch eine ihm gebührende Beachtung finden. Im März hatten sich hessische Mitglieder*innen des bundesweiten Verbandes Fuss e.V. in einer Videokonferenz getroffen und Sina Selzer, Manuel Denkwitz und Markus Schmidt (alle aus Frankfurt) zu den Sprecher*innen der AG Fußverkehr Hessen gewählt. Andreas Schmitz (aus Kassel) unterstützt das Team als neuer Vertreter des Fuss e.V. in der AGNH. Nach aktuellen Untersuchungen hat der Fußverkehr in Hessen einen Anteil von…

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    Berliner Radweg-Urteil: Veraltetes Verkehrsrecht verhindert mehr Sicherheit

    Das Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts zu den Pop-up-Radwegen zeigt ein Grundübel des deutschen Verkehrsrechts, unter dem Fußgänger so leiden wie Radfahrer: Dieses Recht ist erstens immer noch vor allem auto-orientiert und zweitens zentralisiert. „Bundesrecht schreibt bis in die letzte Gasse vor, was die Städte und Gemeinden wo tun dürfen und wo nicht“, sagt Roland Stimpel von FUSS e.V. . So gibt es zum Beispiel zu Tempo 30 und zur Anlage von Zebrastreifen lange Kataloge in der Straßenverkehrsordnung und der zugehörigen Verwaltungs-Verordnung VwV. Darin steht nicht, wo Verkehr damit gesichert werden muss. Sondern vor allem, wie das Sichern verboten oder begrenzt wird. Zum Beispiel soll es in Deutschland keine Zebrastreifen direkt…

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    Städte entdecken das Gehen neu

    Immer mehr deutsche Städte entdecken das Gehen neu. Zwölf von ihnen haben sich in den letzten Jahren vom Fachverband für Fußverkehr FUSS e.V. strategisch beraten lassen; das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt haben das Projekt gefördert. Zum Abschluss des Projekts „Bausteine für Fußverkehrsstrategien“ resümiert Projektkoordinator Patrick Riskowsky: „Nachdem Fußgängerinnen und Fußgänger hundert Jahre lang als Randfiguren betrachten wurden, rückt der stadtfreundliche, einfache, kostengünstige und umweltfreundliche Fußverkehr in vielen Städten wieder mehr in den Fokus.“ Riskowsky berichtet: „Besonders spannend waren die Fußverkehrs-Checks, die wir überall gemacht haben. Teilnehmende Verwaltungsmitarbeitende, Kommunalpolitikerinnen und -politiker und andere waren zwar schon vorher zu Fuß in ihrer Stadt unterwegs, hatten aber Stärken und Schwächen der Fußverkehrs-Infrastruktur noch…