Mobile & Verkehr

Neufahrzeug Siemens Mireo für Erweiterung der S-Bahn Rhein-Neckar vorgestellt

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– Aufgabenträger der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen investieren rund 270 Millionen Euro in neue Fahrzeuge für ein erweitertes S-Bahn-Netz ab 13. Dezember 2020
– Neue Fahrzeuge ab 14. September im Probebetrieb zwischen Mannheim und Biblis

Das Liniennetz der S-Bahn Rhein-Neckar ist das verkehrliche Rückgrat der Metropolregion Rhein-Neckar. Am 13. Dezember 2020 startet DB Regio als heutiger und künftiger Betreiber den Verkehr im Los 2 der S-Bahn Rhein-Neckar im Rahmen des neuen Verkehrsvertrages. Dazu gehören die heutigen S-Bahn-Linien S5/S51, S6 sowie die neue S9. Zum Einsatz kommen hier sukzessive Neufahrzeuge vom Typ Mireo (Baureihe 463) des Herstellers Siemens Mobility.

Die verantwortlichen Aufgabenträger – das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd) und die Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) für den hessischen Landkreis Bergstraße – sowie DB Regio Mitte und Siemens Mobility haben am Freitag, 11. September 2020, die neuen Fahrzeuge präsentiert. Erste Fahrzeuge gehen ab Montag, dem 14. September 2020, in den Probebetrieb auf planmäßigen Zügen mit Fahrgästen.

Die dreiteiligen, 70 Meter langen Züge verfügen über 200 Sitzplätze. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Das Innendesign sorgt für ein großzügiges Raumgefühl mit modernem Komfort und Sicherheit, unter anderem durch große Displays für Fahrgastinformationen in Echtzeit, für Fahrgäste kostenfreiem WLAN sowie Sicherheitsüberwachungssysteme im Fahrgastraum. Die Fahrgäste profitieren von einer bequemen Sitzlandschaft, Steckdosen, einer leistungsfähigen Klimaanlage und fünf Mehrzweckbereichen mit ausreichend Platz für Kinderwagen, Rollstühle und bis zu 26 Fahrrädern.

Das großräumige Universal-WC im Mittelwagen, in dem sich auch ein Wickeltisch für Kleinkinder befindet, ist für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste rampenfrei zugänglich. Alle Einstiege verfügen über einen Schiebetritt, der den Spalt zwischen Bahnsteigkante und Zug überbrückt und so das Einsteigen erleichtert. An den speziell für die S-Bahn ausgebauten und modernisierten Stationen und Bahnsteigen mit einer Höhe von 76 cm bieten sie einen stufenlosen Ein- und Ausstieg. Nach Bedarf steht im Mittelwagen eine Überfahrrampe zur Verfügung, die das Fahrpersonal zum Einstieg von mobilitätseingeschränkten Reisenden bedienen kann.

Sowohl das Innendesign als auch das neue Außendesign wurden von einem durch die Aufgabenträger beauftragten Büro entwickelt und integriert die bestehenden Designelemente der Länder Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Die gelben Türen auf dunklem Hintergrund markieren deutlich die Einstiegsbereiche.

Das fahrzeughohe S-Bahn-Symbol kennzeichnet die Züge als Teil des erfolgreichen Nahverkehrssystems „S-Bahn Rhein-Neckar“ links und rechts des Rheins.

Der Mireo ist besonders energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Grundlage hierfür bildet die selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise. Auch die verbesserte Aerodynamik, die Energieeffizienz der Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcen, Emissionen und Lärm bei.

Die neuen Mireo kommen ab 13. Dezember 2020 auf den S-Bahn-Linien S5/S51 Heidelberg – Eppingen / Aglasterhausen sowie der neuen S9 Groß–Rohrheim – Mannheim – Schwetzingen – Karlsruhe zum Einsatz. Auf dem Abschnitt Mannheim – Weinheim – Bensheim der S-Bahn-Linie S6 wird es aus betrieblichen Gründen im ersten Betriebsjahr noch einen Mischverkehr mit den heutigen Fahrzeugen geben. Ab Dezember 2021 werden sie auch auf der gesamten S6 Bensheim – Weinheim – Mannheim – Mainz fahren und damit auch in Rheinland-Pfalz die heutigen Fahrzeuge ablösen.

Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) ist Eigentümer der Fahrzeuge und verpachtet diese für die Dauer des Verkehrs-vertrages an DB Regio. Bis Dezember 2020 werden 38 Neufahrzeuge ausgeliefert, die übrigen 19 Fahrzeuge folgen in 2021.

Insgesamt investieren die Aufgabenträger rund 270 Millionen Euro in die neue Fahrzeugflotte.

Die Laufzeit des Verkehrsvertrages beträgt 14 Jahre.

Neufahrzeuge ab 14. September 2020 im Probebetrieb mit Fahrgästen

Zur weiteren Erprobung der ausgelieferten und zugelassenen Neufahrzeuge setzt DB Regio Mitte ab kommenden Montag, dem 14. September 2020, erste Fahrzeuge auf planmäßigen Zügen im S-Bahn-Netz ein.

Vorgesehen ist zunächst ein Zugpaar auf der künftigen S-Bahn-Linie S 9 im Abschnitt Mannheim – Biblis: Erste Abfahrt ist um 6.11 Uhr ab Mannheim Hbf mit Ankunft in Biblis um 6.37 Uhr. Die Rückleistung startet um 7.02 Uhr in Biblis mit Ankunft in Mannheim Hbf um 7.44 Uhr.

Nach Bedarf werden die neuen Triebwagen auch bei weiteren Zügen auf dieser Relation sowie zwischen Karlsruhe und Mannheim eingesetzt. Ab 12. Oktober ist dann eine sukzessive Ausweitung des Probebetriebs im Netz geplant, bei dem die Neufahrzeuge auch nach Heidelberg, Bensheim und Schwetzingen fahren. In Richtung Sinsheim/Eppingen bzw. Aglasterhausen sind erste Probefahrten ab Anfang November vorgesehen.

Zitate

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann zu den umfangreichen Investitionen in die Verbesserung der Angebote und der Fahrzeugflotte für einen attraktiven und nachhaltigen SPNV: „Nur mit einem zeitgemäßen und modernen Zugangebot schaffen wir es, mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen. Ich wünsche mir, dass die neuen Mireo-Züge und die Angebotsverbesserungen auf der S-Bahn Rhein-Neckar viele Pendlerinnen und Pendler in der Metropolregion davon überzeugen, ihr Auto stehen zu lassen und umzusteigen. Neues Denken bei der Mobilität ist gerade nach Corona für unsere Städte und unser Klima so notwendig wie nie.“

Andy Becht, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz: "Der Einsatz der neuen Fahrzeuge ist ein weiterer Schritt hin zu einer Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Personennahverkehrs in der Metropolregion und auf einer wichtigen Achse im Rheinland-Pfalz-Takt bis in die Landeshauptstadt. Mit Blick auf die Kunden ist es wichtig, Komfortmerkmale und technische Neuerungen, wie z. B. WLAN und Steckdosen, die seit geraumer Zeit in den Zügen des Fernverkehrs und unseren RE bekannt sind, auch in der S-Bahn zum Standard werden zu lassen."

Dr. Fritz Brechtel, Vorsitzender des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd):
„Die S-Bahn Rhein-Neckar ist für die Metropolregion ein unverzichtbares Verkehrssystem. Gemeinsam mit den Kommunen und mit finanzieller Unterstützung durch Bund und Land wurde ein leistungsfähiges und zuverlässiges Verkehrssystem geschaffen. Wir haben auf der pfälzischen Seite schon frühzeitig alle Stationen modernisiert, weshalb wir schon vorzeitig mit barrierefreien Zügen an den Start gehen konnten. Mit den neuen Fahrzeugen, die ab Dezember 2021 auch auf der linksrheinischen Rheinstrecke über Worms nach Mainz zum Einsatz kommen, verleihen wir dem Gesamtsystem einen weiteren Modernisierungsschub“.

Christian Specht, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar, hebt die Bedeutung des erweiterten Angebots für den Landkreis Bergstraße und die Metropolregion Rhein-Neckar hervor: „Das S-Bahn-Streckennetz verbindet ab Dezember fast zweieinhalb Millionen Menschen – rund 180.000 Einwohner mehr, die nun in den Genuss einer S-Bahn-Haltestelle vor Ort kommen. Damit wachsen die Metropolregionen Rhein-Neckar und Rhein-Main zusammen, werden gemeinsamer Wirtschafts- und Wissenschaftsraum. Studenten wie Berufstätige können bequemer und barrierefrei pendeln. Und in den neuen Fahrzeugen wird Abstand halten kein Problem sein.“

Volker M. Heepen, Geschäftsführer Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg, zum Erfolgsmodell der Fahrzeugfinanzierung Baden-Württembergs: „Die Landesanstalt wurde im Jahr 2015 gegründet und übernimmt auf Wunsch des Verkehrsunternehmens die Fahrzeugfinanzierung der Fahrzeuge. Vorteile dieses Finanzierungsmodells sind, dass das Unternehmen auf die günstigeren Zinsen, die das Land am Kapitalmarkt erhält, zurückgreifen kann und dass das Land sicherstellt, dass die Fahrzeuge über die gesamte Nutzungsdauer von 25 Jahre im Land eingesetzt werden. Die Landesanstalt ist inzwischen Eigentümer von über 300 Fahrzeuge“.

Maik Dreser, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Mitte: „Wir freuen uns, dass wir die Erfolgsgeschichte S-Bahn Rhein-Neckar auch im erweiterten Netz fortschreiben dürfen. Qualität und Zuverlässigkeit sind die Maxime unseres Handelns. Dies führen wir auch in den aktuellen Vorbereitungen und ab Dezember 2020 kontinuierlich und konsequent weiter: Die neuen Fahrzeuge sind in der planmäßigen Auslieferung, sind zugelassen und werden aktuell bei Test- und Personalschulungsfahrten von uns umfangreich erprobt. Das uns entgegengebrachte Vertrauen ist für uns die größte Wertschätzung und spornt das Team jeden Tag neu an“.

Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock, Siemens Mobility zur neuen Fahrzeugplattform Mireo: „Wir sind stolz, dass bis zu 4 von 57 Mireo-Zügen von Siemens Mobility den Probebetrieb mit Fahrgästen aufnehmen. Die Leichtbauweise, energieeffiziente Komponenten und ein intelligentes Bordnetzmanagement führen zu einem um 25 Prozent reduzierten Energieverbrauch im Vergleich zu Vorgängerfahrzeugen und zu einer Geräuschreduzierung. Die dreiteiligen Züge verfügen über 200 Sitzplätze, zugleich stehen Mehrzweckbereiche für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen zur Verfügung. Die Züge sind barrierefrei, bieten den Fahrgästen WLAN an Bord, umfangreiche Fahrgastassistenz und -informationssysteme, sowie modernste Sicherheitsüberwachungssysteme.“

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