Vor dem Lockdown: Innenstadthändler in Existenzgefahr
„Umsätze und Kundenzahl erreichten auch in den letzten Tagen bei weitem nicht das Niveau des Vorjahres. Das Weihnachtsgeschäft 2020 ist für die meisten Innenstadthändler verloren“, so HDEHauptgeschäftsführer Stefan Genth. Laut HDE-Umfrage lag das
durchschnittliche Umsatzminus in den Innenstädten bei fast 20 Prozent, der Kundenfrequenzrückgang bei fast 30 Prozent. Angesichts des drohenden Lockdowns hat die Mehrheit der befragten
Einzelhandelsunternehmen das Weihnachtsgeschäft weitgehend abgeschrieben. 70 Prozent der Händler insgesamt und fast 90 Prozent der Innenstadthändler blicken mit negativen Erwartungen auf den weiteren Verlauf des Weihnachtsgeschäfts.
Der Einzelhandel rechnet mit dramatischen Folgen. 55 Prozent der Innenstadthändler sehen aktuell ihre Existenz bedroht, im Bekleidungshandel sind es 65 Prozent. „Erst die schlechten Geschäfte in der Adventszeit und jetzt höchstwahrscheinlich ein kompletter Lockdown für alle Nicht-Lebensmittelhändler. Das können viele Handelsunternehmen nicht ohne Hilfe überleben. Bis zu 250.000 Jobs sind gefährdet“, so Genth weiter. Der HDE fordert deshalb für den Dezember die Gleichbehandlung mit der Gastronomie und die Aufnahme des Einzelhandels in die Dezemberhilfen. Sollte der Lockdown sich bis in das kommende Jahr hineinziehen, müssten für diese Zeit neue Hilfen geschaffen werden. Die aktuell vorgesehenen Leistungen der Überbrückungshilfe 3 würden nicht ausreichen.
Doch nicht alle Teil-Branchen sind gleichermaßen hart betroffen: So lief es insbesondere bei Spielwaren, Büchern, Unterhaltungselektronik und Haushaltswaren in den letzten Tagen ganz gut. Der Lebensmittelhandel verzeichnet deutliche Zuwächse und der Online-Handel boomt.
Mehr Informationen zum Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel unter www.einzelhandel.de/weihnachten
Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist die Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels. Insgesamt erwirtschaften in Deutschland 300.000 Einzelhandelsunternehmen mit drei Millionen Beschäftigten an 450.000 Standorten einen Umsatz von mehr als 540 Milliarden Euro jährlich.
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