Gesundheit & Medizin

Das Richtige tun bei Depressionen

Depressionen sind nicht nur für die Betroffenen eine Belastung – auch Angehörige und Freunde brauchen Hilfe im Umgang mit der Erkrankung. Dies gilt in den heutigen Zeiten dank der Kontaktbeschränkungen noch mehr als sonst. Wie können die wichtigen Helfer ihre eigene Kraft und Gesundheit erhalten? Ein aktueller Ratgeber, mit herausgegeben von der UKL-Psychiaterin Prof. Dr. Christine Rummel-Kluge, widmet sich dieser Frage.

Erkrankt jemand an einer Depression, sind oft Angehörige und Freunde gefordert – im richtigen Umgang mit der Krankheit und als Helfer für die Betroffenen. Mehr als 5 Millionen Menschen erkranken jährlich in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Depression. Viele von ihnen haben Angehörige, die ebenso unter der Erkrankung leiden. Betroffene können sich stark verändern und ziehen sich aus dem gemeinsamen Alltag zurück. Das führt bei Angehörigen oft zu Hilflosigkeit, aber auch Überlastung.  "Familienmitglieder können für an Depression Erkrankte eine große Hilfe sein, müssen  sich aber auch selbst schützen und vor zu großer Belastung bewahren", erklärt Prof. Dr. Christine Rummel-Kluge. Wie das geht, hat die Leiterin der Psychiatrischen Institutsambulanz am Universitätsklinikum Leipzig gemeinsam mit Dr. Christine Hutterer in einem Ratgeber für Angehörige und Freunde zusammengefasst. Unter dem Titel "Depression – das Richtige tun" zeigt das Buch, dass und was man tun kann – für die Betroffenen und für sich. Leider ist das Thema im Lockdown relevanter denn je: "In der heutigen Situation kann  es für Angehörige besonders schwierig sein, den richtigen Umgang mit der Erkrankung zu finden", so Rummel-Kluge. "Durch die Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen, Homeschooling und Homeoffice sind alle Familienmitglieder zu einem intensiven Alltag im gemeinsamen Zuhause gezwungen. Das ständige Zusammensein mit einem depressiven Familienmitglied kann so zu einer großen Belastung für alle werden." 

Das erlebe sie aktuell auch in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig, so Prof. Rummel-Kluge. "Als derzeit eine der wenigen Anlaufstellen für Menschen mit psychischen Erkrankungen sehen wir, dass diese in der Pandemie zunehmen und sich verschlimmern". Umso wichtiger ist auch die Unterstützung von Angehörigen. Der Ratgeber bietet dafür eine breite Palette an leicht verständlichen Informationen,  von Antworten auf die Frage "Ist es eine Depression?" über einen Überblick über Behandlungsmöglichkeiten bis zu Tipps für den gemeinsamen Alltag und die Selbstfürsorge. 

Prof. Christine Rummle-Kluge: "Uns ist es wichtig, den von einer Depression im Familien- oder Freundeskreis betroffenen Menschen einen Weg zum Umgang mit der Erkrankung zu bieten, der ihnen und ihren erkrankten Angehörigen hilft und sie bei der Bewältigung der Depression unterstützt." 

Dr. Christine Hutterer / Prof. Dr. Christine Rummel-Kluge 

"Depression – das Richtige tun" , Ein Ratgeber für Angehörige und Freunde 

Stiftung Warentest 

Über Universitätsklinikum Leipzig AöR

Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) blickt gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät als zweitälteste deutsche Universitätsmedizin auf eine reiche Tradition zurück. Heute verfügt das Klinikum mit 1450 Betten über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Zusammen mit der Medizinischen Fakultät ist es mit über 6000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region. Jährlich werden hier über 400.000 stationäre und ambulante Patienten auf höchstem medizinischen Niveau behandelt. Diese profitieren von der innovativen Forschungskraft der Wissenschaftler, indem hier neueste Erkenntnisse aus der Medizinforschung schnell und gesichert in die medizinische Praxis überführt werden.

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