Finanzen / Bilanzen

SGL Carbon reagiert mit konsequenten Gegenmaßnahmen auf die Krise und stößt umfangreiche Transformation an – stabiles EBIT vor Sondereinflüssen und deutlich positiver Free Cashflow im schwierigen Coronajahr 2020

  • Konzernumsatz 2020 bei 919,4 Mio. € und damit um 15 % unter dem Vorjahresniveau
  • Nettoergebnis wegen Wertminderung bei CFM und Restrukturierungsaufwendungen bei minus 132,2 Mio. € (Vorjahr: -90,0 Mio. €) 
  • EBIT vor Sondereinflüssen mit 50,2 Mio. € leicht über Vorjahr (48,4 Mio. €)
  • Operatives EBIT vor Sondereinflüssen und Einmaleffekten mit 19,5 Mio. € leicht über den Erwartungen
  • Free Cashflow mithilfe von strengen Investitions- und Ausgabenbegrenzungen sowie Einmaleffekten deutlich gesteigert um 91,0 Mio. € auf 73,7 Mio. € 
  • Nettofinanzschulden trotz Kaufpreiszahlung für Carbonfaserwerk in Moses Lake geringfügig reduziert auf 286,6 Mio. €
  • Restrukturierungs- und Transformationsprogramm: bis 2023 jährlich wiederkehrende Einsparungen in Höhe von mehr als 100 Mio. € avisiert, davon bereits 40 Mio. € im Geschäftsjahr 2020 erzielt
  • Prognose für 2021: Umsatzerlöse zwischen 920 und 970 Mio. €, bereinigtes EBITDA bei 100 bis 120 Mio. € (2020: 92,8 Mio. €) 

Die Corona-Pandemie hatte im Geschäftsjahr 2020 einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der SGL Carbon. Auch wenn die Produktion bei der SGL Carbon dank effektiver Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu keinem Zeitpunkt heruntergefahren werden musste, war das Unternehmen mit einer deutlich reduzierten Nachfrage konfrontiert. Während für das Berichtssegment Composites – Fibers & Materials (CFM) eine Nachfrageerholung zum Jahresende festzustellen war, hat sich die Nachfrage im Berichtssegment Graphite Materials & Systems (GMS) bis zum Jahresende nur wenig belebt. Der Konzernumsatz lag 2020 bei 919,4 Mio. € und damit um 15 % unter dem Vorjahresniveau (2019: 1.086,7 Mio. €). Wegen einer Wertminderung bei CFM sowie durch Restrukturierungsaufwendungen betrug zudem das Nettoergebnis minus 132,2 Mio. € nach minus 90,0 Mio. € im Vorjahr.  

Das EBIT vor Sondereinflüssen konnte die SGL Carbon jedoch unter anderem durch Einmaleffekte aus Grundstücksverkäufen und einer Ausgleichszahlung von Showa Denko, dem Käufer des ehemaligen Graphitelektrodengeschäfts, stabilisieren. Es verbesserte sich im Jahr 2020 leicht um 3,7 % auf 50,2 Mio. € (Vorjahr: 48,4 Mio. €).  

Auch operativ konnte das Unternehmen negative Auswirkungen der Corona-Pandemie teilweise ausgleichen, beispielsweise durch die Gewinnung von neuen Kunden im Windsektor oder auch durch eine Vielzahl bereits wirksamer Kosteneinsparungen. Das operative EBIT vor Sondereinflüssen und Einmaleffekten war dadurch mit 19,5 Mio. € zwar erwartungsgemäß rückläufig (Vorjahr: 46,6 Mio. €), lag aber dennoch leicht über den Erwartungen. 

Der Free Cashflow der fortgeführten Aktivitäten konnte dagegen mithilfe von strengen Investitions- und Ausgabenbegrenzungen sowie Einmaleffekten sogar auf 73,7 Mio. € deutlich gesteigert werden (Vorjahr: -17,3 Mio. €). Zudem konnten die Nettofinanzschulden trotz der geleisteten Kaufpreiszahlung von 62 Mio. USD bzw. 51,4 Mio. € für den 49 %-Anteil an der SGL Composites US (Carbonfaserwerk des ehemaligen Gemeinschaftsunternehmens mit BMW in Moses Lake) geringfügig reduziert werden auf 286,6. Mio. € (Vorjahr: 288,5 Mio. €). 

Umfangreiches Restrukturierungs- und Transformationsprogramm über Plan 

SGL Carbon hat im Jahr 2020 eine grundsätzliche Transformation des Unternehmens angestoßen. Um die Rentabilität deutlich zu steigern, verabschiedete der neue Vorstand der SGL Carbon bereits am 30. Oktober 2020 ein umfassendes Restrukturierungs- und Transformationsprogramm, das sowohl administrative Bereiche als auch die Geschäftseinheiten betrifft. Letztere sind seit Beginn des Jahres 2021 in vier homogen zugeschnittene Bereiche aufgeteilt. Die Zentralforschung und die zentrale Analytik wurden auf die vier neuen Geschäftsbereiche verteilt und die Produktionsstandorte den Geschäftsbereichen eindeutig zugeordnet. Diese neue Struktur erlaubt nun die Übertragung der vollen Gewinn- und Verlustverantwortung auf die Geschäftsbereichsleiter und damit eine bessere Steuerung der Einheiten mit Fokussierung auf Profitabilität. Das Programm beinhaltet darüber hinaus umfangreiche Einsparmaßnahmen sowie eine Vielzahl von Verbesserungsinitiativen für Produktion, Einkauf, Vertrieb und Verwaltung inklusive Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Unternehmenskultur. In Summe wurden mehr als 700 Einzelmaßnahmen definiert, die von ca. 300 Mitarbeitern weltweit vorangetrieben und verantwortet werden.  

Damit sollen im Zuge der Umsetzung des Programms jährlich wiederkehrende Einsparungen in Höhe von mehr als 100 Mio. € bis zum Jahr 2023 (gegenüber dem Basisjahr 2019) realisiert werden. Neben umfangreichen Sachkosteneinsparungen ist auch ein möglichst sozialverträglicher Personalabbau von über 500 Mitarbeitern weltweit angestoßen worden. Für die Umsetzung der Einsparmaßnahmen werden insgesamt Kosten in Höhe von etwa 40 Mio. € erwartet. Im Geschäftsjahr 2020 wurden bereits 40 Mio. € der geplanten Einsparungen erzielt. Zudem waren schon Ende Dezember 2020 mehr als 50 % des geplanten Stellenabbaus durch getroffene Vereinbarungen angestoßen.  

Einordnungen des Vorstands 

„Das Jahr 2020 wird in der Öffentlichkeit häufig als ‚verlorenes‘ Jahr bezeichnet. Auch wir haben durch eine geringere Nachfrage unserer Kunden Umsatzverluste hinnehmen müssen. Anstatt diese Situation zu akzeptieren, haben wir jedoch die Ärmel hochgekrempelt und unsere Firma von Grund auf erneuert. Auf unsere Teams und das Erreichte sind wir sehr stolz. Wir bedanken uns daher bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren enormen Einsatz in dieser herausfordernden Zeit. Allen Aktionärinnen und Aktionären danken wir für Ihre Geduld und ihr fortgesetztes Interesse an der SGL Carbon.“, sagt Dr. Torsten Derr, Vorsitzender des Vorstands der SGL Carbon. 

„Wir haben uns im Krisenmodus bewährt und gleichzeitig eine Struktur geschaffen, in der wir profitable und besonders aussichtsreiche Geschäfte gezielter fördern können. Insgesamt ist die SGL Carbon durch die verbesserte Kostenstruktur stabiler. Hinzu kommt, dass wir bis 2023 keine wesentlichen Fälligkeiten aus bestehenden Finanzinstrumenten haben. Wenn sich die globale Wirtschaft wieder normalisiert, wird die SGL Carbon doppelt profitieren: unser Geschäft kommt zurück und das bei deutlich niedrigeren Kosten.“, ergänzt Thomas Dippold, Finanzvorstand der SGL Carbon. 

Weitere Finanzkennzahlen 

Das Zinsergebnis verbesserte sich um 15,3 % auf minus 27,1 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von minus 32,0 Mio. €, vor allem aufgrund von geringeren Zinsaufwendungen für Pensionen. Des Weiteren hat sich das sonstige finanzielle Ergebnis von minus 6,9 Mio. € auf minus 2,3 Mio. € verbessert, vor allem, weil im Jahr 2019 Aufwendungen für den Rückkauf der Wandelanleihe das sonstige finanzielle Ergebnis belasteten. Damit lag das Finanzergebnis erwartungsgemäß deutlich besser als im Vorjahr, und zwar um 24,4 % bei minus 29,4 Mio. € (Vorjahr: minus 38,9 Mio. €).  

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden im Berichtsjahr mit 55,8 Mio. € deutlich unterhalb der Prognose von rund 70 bis 80 Mio. € begrenzt (Vorjahresinvestition von 95,1 Mio.€).  

Die frei verfügbaren liquiden Mittel erhöhten sich im Wesentlichen durch den positiven Free Cashflow abzüglich der Kaufpreiszahlung für den Erwerb der 49 %-Anteils an der SGL Composites US an BMW auf 141,8 Mio. € zum Ende des Geschäftsjahres 2020 (Vorjahr: 137,1 Mio. €).  

Die Renditekennziffer ROCEEBIT der fortgeführten Aktivitäten der SGL Carbon hat sich von 3,9 % auf 4,5 % verbessert, insbesondere wegen des niedrigeren gebundenen Kapitals.  

Geschäftsentwicklung nach Segmenten 

Composites – Fibers & Materials (CFM): Deutliche Ergebnisverbesserung 

Während der Umsatz im ersten Quartal 2020 im Berichtssegment Composites – Fibers & Materials (CFM) von der Corona-Krise noch weitgehend unbelastet war, wurden die negativen Effekte im zweiten Quartal 2020 deutlich spürbar. Erfreulicherweise schwächte sich der negative Einfluss im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres sukzessive ab, sodass die Entwicklung im zweiten Halbjahr besser verlaufen ist als noch zum Halbjahr erwartet. Auch das Ergebnis wurde durch Verbesserungsmaßnahmen am Produktionsprozess aber auch durch niedrigere Rohstoff- und Energiekosten positiv beeinflusst. Insgesamt ist der Umsatz im Berichtsjahr um rund 9 % (kein nennenswerter Währungseinfluss) zurückgegangen auf 391,3 Mio. € von 431,6 Mio. € im Vorjahr. 

Den prozentual größten Rückgang verzeichnete das Marktsegment Textile Fasern. Dies lag daran, dass SGL Carbon Ende 2019 als Teil der Ergebnisverbesserungsmaßnahmen begonnen hat, zwei Acrylfaserlinien stillzulegen und eine weitere Linie auf Precursor umzustellen. Coronabedingte Rückgänge wurden in den Marktsegmenten Automobil und Industrielle Anwendungen verzeichnet. Das Luftfahrtgeschäft blieb in etwa stabil im Vergleich zum Vorjahr. Dagegen wuchs das Geschäft mit der Windenergieindustrie im Jahresvergleich um etwa 45 % und entwickelte sich damit besser als ursprünglich geplant. 

Das EBIT vor Sondereinflüssen des Berichtssegments CFM verbesserte sich auf 19,1 Mio. € gegenüber minus 8,3 Mio. € im Vorjahr. Dies entsprach einer Umsatzrendite von 4,9 % gegenüber minus 1,9 % im Vorjahr. Die deutlich verbesserten Ergebnisse im Geschäft mit der Windenergieindustrie und im Marktsegment Textile Fasern sowie die positiven Effekte aus den eingeleiteten Ergebnisverbesserungsmaßnahmen wurden nur teilweise aufgezehrt durch das schwächere Automobilgeschäft und durch das um rund 4 Mio. € verschlechterte Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Beteiligungen. Im operativen Ergebnis vor Sondereinflüssen von 14,2 Mio. € wurden Einmaleffekte aus personalbedingten Gutschriften und einem Ertrag aus dem Verkauf von Vermögenswerten von insgesamt 4,9 Mio. € bereinigt. 

Darüber hinaus zeichneten sich im Geschäftsbereich CFM im Berichtsjahr 2020 am 30. Oktober 2020 vor allem aufgrund der anhaltenden Schwäche in den Marktsegmenten Automobil und Luftfahrt im Berichtssegment CFM signifikante Abweichungen zum letzten Fünfjahresplan ab. Die SGL Carbon hat daraufhin Wertminderungsprüfungen in allen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGEs) von CFM durchgeführt und einen Wertminderungsaufwand auf den Geschäftswert und die Sachanlagen von insgesamt 106,5 Mio. € bei CFM im vierten Quartal 2020 erfasst. Die Wertminderung betraf ausschließlich die neue ZGE CF (Carbon Fibers). 

Graphite Materials & Systems (GMS): Pandemiebedingter Nachfragerückgang 

Im Berichtssegment Graphite Materials & Systems (GMS) haben sich die Folgen der Corona-Pandemie im zweiten Halbjahr 2020 weiter verstärkt. Dies lässt sich im Wesentlichen auf die spätzyklische Natur des GMS-Geschäfts zurückführen. Insgesamt sank der Umsatz im Berichtssegment GMS in dem Berichtsjahr um rund 20 % auf 495,4 Mio. € im Vergleich zum Rekordniveau des Vorjahres von 622,5 Mio. € (kein wesentlicher Währungseffekt).  

Dazu beigetragen haben erwartete Veränderungen in der Lieferkette im Lithium-Ionen-Batteriegeschäft sowie pandemiebedingte niedrigere Umsätze in allen Marktsegmenten mit Ausnahme des Marktsegments Halbleiter, in dem der Umsatz zweistellig gewachsen ist. 

Gegenüber dem Rekordergebnis im Vorjahreszeitraum von 85,5 Mio. € ist das EBIT vor Sondereinflüssen im Berichtsjahr mit 42,4 Mio. € um rund 50 % zurückgegangen. Die EBIT-Marge verschlechterte sich auf 8,6 % (Vorjahr: 13,7 %). Im operativen Ergebnis vor Sondereinflüssen von 33,1 Mio. € wurden Einmaleffekte aus Versicherungserträgen und aus personalbedingten Gutschriften von insgesamt 9,3 Mio. € bereinigt. Analog zum Umsatz verzeichneten fast alle Marktsegmente einen deutlichen Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr. Dies resultiert aus der deutlich gesunkenen Auslastung für industrielle und chemische Anwendungen und der reduzierten Fixkostenabsorption insbesondere im zweiten Halbjahr, was nur zum Teil durch Kosteneinsparungen kompensiert werden konnte. Lediglich im Automobil-Bereich konnte das Ergebnisniveau stabil gehalten werden. 

Corporate: Signifikante Einmalerträge 

Die Umsatzerlöse im Berichtssegment Corporate im Geschäftsjahr 2020 lagen auf Vorjahresniveau (kein Währungseffekt). Der positive Umsatzeffekt aus der im Juli 2020 zwischen SGL Carbon und Showa Denko geschlossenen Vereinbarung in Höhe von 8,5 Mio. € wurde im zweiten Halbjahr durch geringere Serviceleistungen an die veräußerten Geschäftseinheiten (ehemaliger Geschäftsbereich Performance Products bzw. PP) ausgeglichen.  

Mit minus 11,3 Mio. € verbesserte sich das EBIT vor Sondereinflüssen im Berichtssegment Corporate gegenüber dem Vorjahreswert (Vorjahr: minus 28,8 Mio. €). Hauptursachen für diese starke Ergebnisverbesserung waren der positive Effekt aus der Vereinbarung mit Showa Denko von 8,5 Mio. € und Erträge aus Grundstücksverkäufen von 7,9 Mio. €, die im operativen EBIT vor Sondereinflüssen von minus 27,8 Mio. € bereinigt wurden. Zudem trugen niedrigere Aufwendungen für Management-Incentivepläne aufgrund der rückläufigen Ergebnisentwicklung im Konzern zur EBIT-Verbesserung bei. Die Aufwendungen für unsere zentralen Forschungsaktivitäten lagen aufgrund von Kosteneinsparmaßnahmen erwartungsgemäß mit 9,4 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 11,4 Mio. €.

Prognose 

Entwicklung des Konzerns 

Nach dem starken wirtschaftlichen Einbruch im Jahr 2020 gehen wir davon aus, dass das Geschäftsjahr 2021 von einer moderaten Erholung geprägt sein wird. Die Umsatzerlöse sollten über dem Vorjahresniveau (2020: 919,4 Mio. €) in der Spanne zwischen 920 und 970 Mio. € liegen. Für das bereinigte EBITDA erwarten wir eine Verbesserung auf 100 bis 120 Mio. € (2020: 92,8 Mio. €). Hier werden sich insbesondere Einsparungen aus den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen positiv widerspiegeln. Nach einem Konzern-Jahresfehlbetrag der fortgeführten Aktivitäten von 132,9 Mio. € im Geschäftsjahr 2020, der primär auf Wertminderungen bei CFM und die Restrukturierungsaufwendungen zurückzuführen ist, dürfte sich das Nettoergebnis (fortgeführte Aktivitäten) im Jahr 2021 deutlich verbessern und im Bereich zwischen minus 20 Mio. € und einem ausgeglichenen Ergebnis liegen. 

Entwicklung der Berichtssegmente 

Mit Beginn des Berichtsjahres 2021 werden wir entlang der vier neuen Geschäftsbereiche der SGL Carbon berichten. Diese sind: Graphite Solutions (GS) und Process Technology (PT), beide zusammen vormals GMS, sowie Carbon Fibers (CF) und Composite Solutions (CS), bislang zusammen CFM.

Für das Berichtssegment GS erwarten wir eine sukzessive Erholung der Nachfrage im Jahr 2021 und infolgedessen in allen Marktsegmenten leicht verbesserte oder mindestens konstante Umsatzerlöse. Insbesondere durch Einsparungen aus der Restrukturierung erwarten wir eine deutliche Verbesserung des bereinigten EBITDA. Im Berichtssegment PT sehen wir noch keine wesentliche Belebung, da die Chemieindustrie bei Neuinvestitionen weiter sehr zurückhaltend ist. Wir gehen daher von einem Umsatz und bereinigtem EBITDA auf dem Niveau des Vorjahres aus. Im Berichtssegment CF erwarten wir den Umsatz auf dem Niveau des Jahres 2020, während sich das bereinigte EBITDA durch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen leicht verbessern wird. Der Umsatz im Berichtssegment CS wird 2021 deutlich steigen, da neue Automobilprojekte wie die Fertigung von Batteriekästen auf Basis von Verbundwerkstoffen anlaufen. Insbesondere das deutlich gesteigerte Umsatzvolumen wird zu einem positiven bereinigten EBITDA beitragen. Die deutliche Verschlechterung im bereinigten EBITDA im Berichtssegment Corporate ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass der Vergleichswert des Jahres 2020 begünstigt war von niedrigeren Aufwendungen für Management-Incentive-Pläne. 

Entwicklung der Investitionen und des Free Cashflows 

Nachdem wir im Berichtsjahr die Investitionen auf rund 55 Mio. € begrenzt hatten, erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr Investitionsausgaben auf dem Niveau der Abschreibungen. Auf-grund der Wertberichtigung im Jahr 2020 verringern sich diese 2021 auf rund 60 Mio. €. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt im weiteren Ausbau unserer Fertigung für Brennstoffzellenkomponenten und im projektbezogenen Ausbau unserer Fertigung für Verbundwerkstoffe (z. B. Batteriekästen) für Kunden aus der Automobilindustrie.  

Die strategischen Geschäftspläne der operativen Geschäftseinheiten bestimmen den Finanzierungsbedarf des Konzerns. Dieser wird jährlich anhand der neuen Planungen überprüft und angepasst. Mit konsequentem Cash Management, dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Grundstücken und einer deutlichen Reduzierung des Nettoumlaufvermögens haben wir im Jahr 2020 einen positiven Free Cashflow erreicht. Die vorhandenen liquiden Mittel und der zur Verfügung stehende Finanzierungsrahmen gewährleisten die Abdeckung des für 2021 erwarteten Liquiditätsbedarfs. Für 2021 erwarten wir aufgrund des sich im Jahresverlauf wiederbelebenden Geschäfts einen Anstieg im Nettoumlaufvermögen. Diesen werden wir aus eigenen Mitteln finanzieren, sodass wir insgesamt einen ausgeglichen Free Cashflow anstreben.

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