Bauen & Wohnen

Echte Lösungen für bezahlbaren Wohnungsbau und Klimaschutz gefragt

Drei Tage vor der Bundestagswahl haben rund 9.000 Bürgerinnen und Bürger den Wohn-O-Mat der Wohnungswirtschaft ausgefüllt. Die Umfrageergebnisse zeigen besonders hohe Zustimmungsraten, wenn es um konkrete Lösungen für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, gleichwertige Lebensverhältnisse, sozialen Zusammenhalt sowie bezahlbaren Klimaschutz geht.

„Es freut uns zu sehen, dass sich die Umfrageteilnehmer mit großer Mehrheit für die konstruktiven Lösungen beim bezahlbaren Wohnen aussprechen: schnellere administrative Verfahren, mehr altersgerechter und sozialer Wohnungsbau sowie eine steuerliche Förderung von bezahlbarem Klimaschutz. Denn nur mit echten Anreizen für mehr bezahlbaren und klimaschonenden Wohnungsbau wird die neue Regierung das Wohnen in Deutschland fit für die Zukunft machen können“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW.  

Die Umfrageergebnisse sprechen insbesondere bei den notwendigen Maßnahmen für bezahlbaren und sozialen Wohnraum eine eindeutige Sprache: Ein Rekordanteil von 91 Prozent der Teilnehmer sieht es als wichtig an, dass Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden sollten. Um schnelleren Wohnungsbau zu ermöglichen, finden 86 Prozent, dass öffentliche Aufträge schneller, effizienter und einfacher vergeben werden sollten. Rund drei Viertel (74 Prozent) befürworten, das Potenzial von Nachverdichtung weiter auszuschöpfen – also Gebäude aufzustocken, Parkplätze und Supermärkte zu überbauen. Ein genauso großer Anteil findet, dass mehr in den altersgerechten und barrierearmen Umbau investiert werden sollte. Ebenfalls fast drei Viertel (73 Prozent) stimmen zu, dass der soziale Wohnungsbau stärker gefördert werden sollte. Und rund zwei Drittel (65 Prozent) sprechen sich dafür aus, die Anzahl der Bauvorschriften drastisch zu verringern.

Deutlich mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer sprechen sich gegen eine Enteignung großer Immobilienkonzerne aus (57 Prozent), die Zustimmung liegt bei unter einem Drittel (28 Prozent). „Mit den Enteignungsideen in der Hauptstadt würde viel Steuergeld verschwendet, das viel besser für den Bau von günstigem und sozialem Wohnraum eingesetzt werden könnte. Damit wäre allen Menschen geholfen. Durch solche Aktionen wird stattdessen das gesellschaftliche Vertrauen in unsere demokratischen Grundpfeiler wie Eigentum aufs Spiel gesetzt. Ideologische Utopien schaffen keinen bezahlbaren Wohnraum“, sagt Gedaschko.

Hohe Bedeutung messen die Wohn-O-Mat-Teilnehmer erwartungsgemäß auch dem Klimaschutz zu. Zwei Drittel (66 Prozent) stimmen zu, dass Klimaschutz für alle Mieter dauerhaft bezahlbar sein muss. Ebenfalls fast zwei Drittel (64 Prozent) finden, dass dabei die Steuerförderung der Gebäudesanierung auf vermietete Immobilien und Gewerbeimmobilien ausgedehnt werden sollte, um alle Gebäude schneller klima-fit zu sanieren. Und 63 Prozent der Teilnehmer befürworten, dass die Gasnetze für die Einspeisung von Wasserstoff ertüchtigt werden sollten. 

„Die vom Bundeskabinett beschlossene deutliche Aufstockung der Mittel für die energetische Gebäudesanierung auf 11,5 Mrd. Euro ist ein wichtiges Signal für den Klimaschutz beim Wohnen. Künftig brauchen wir aber ein handfestes und umfassendes Konzept für ein sozialverträgliches Erreichen der Klimaziele, das weder die Mieter noch die nachhaltig handelnden Wohnungsunternehmen überfordert. Förderung, Anreize und Technologieoffenheit sind dabei die zentralen Bausteine“, sagt der GdW-Präsident. 

Große Bedeutung messen die Umfrageteilnehmer auch der Sicherung des sozialen Zusammenhalts in den Wohnquartieren zu. Etwa zwei Drittel (64 Prozent) sehen ihn als elementar wichtig für die gesellschaftliche Stabilität an und finden, dass Quartiersentwicklung stärker gefördert werden sollte. Um die Stadt-Land-Unterschiede zu verringern und für gleichwertige Lebensverhältnisse zu sorgen, spricht sich zudem ein Rekordanteil von 91 Prozent der Teilnehmer dafür aus, das Umland von Metropolen besser mit Bus und Bahn anzubinden. Drei Viertel (75 Prozent) finden, dass 5G deutschlandweit flächendeckend ausgebaut werden sollte.  

Den Wohn-O-Mat finden Sie unter https://wahlomat.gdw.de/btw21 

Die Antworten des GdW auf die Wohn-Herausforderungen rund um Klimawandel, Digitalisierung und sozialen Zusammenhalt finden Sie im Booklet „Was für die kommenden 4 Jahre wichtig ist“. (PDF-Download hier)

Über den GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.

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