Bildung & Karriere

Neue Akademieprofessur für hochmittelalterliche Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum eingerichtet

Dr. des. Matthias Weber wurde zum 1. November 2021 zum Akademieprofessor für hochmittelalterliche Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ernannt. Dort ist seit 2008 eine Arbeitsstelle des Akademievorhabens ›Regesta Imperii‹ angesiedelt, mit der Einrichtung der Professur wird die Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen weiter verstärkt. Es ist der zahlreichen, bundesweit angesiedelten Akademieprofessuren, die von der Mainzer Akademie eingerichtet wurden.

Neben der Lehre in der hochmittelalterlichen Geschichte ist Matthias Weber für die Erarbeitung der Regesten Kaiser Heinrichs V. (1106-1125) verantwortlich. Ein Teilbereich der Professur ist die digitale Umsetzung der aus dem Forschungsprojekt gewonnenen personengeschichtlichen Daten. Diese sollen mit Methoden der digitalen Geisteswissenschaften weiterverarbeitet, verknüpft und in bestehende Forschungsumgebungen integriert werden.

Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, Präsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, sieht in der Berufung von Matthias Weber ein weiteres positives Signal nicht nur für die Kooperation zwischen Akademie und RUB, sondern für das gesamte Akademienprogramm, Deutschlands größtes Langzeit-Forschungsprogramm für geistes- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung: »Diese Zusammenarbeit bedeutet einen weiteren wichtigen Schritt in der Integration digitaler Methoden in die Grundlagenforschung der Geisteswissenschaften. Ich freue mich sehr über diese Nachricht und wünsche Dr. Matthias Weber einen guten Start«.

Matthias Weber, geboren 1988 in Siegburg, studierte Geschichte und Germanistik an der RUB. 2019 wurde er dort zum Thema ›Form und Funktion bischöflicher Todesberichte (6.-12.Jh.)‹ (in Druck) promoviert. Im Rahmen seiner Promotion verbrachte er Auslandsaufenthalte in Wien und Paris. Seit 2014 ist Weber wissenschaftlicher Mitarbeiter im Akademievorhaben der ›Regesta Imperii‹ und wirkte im mittlerweile abgeschlossenen Projekt der Regesten Kaiser Heinrichs IV. (1056-1105/06) mit. Er ist Mitherausgeber eines Bandes zur hochmittelalterlichen Geschichte (Das Hochmittelalter – eine vernachlässigte Epoche [2020]) sowie, aktuell im Druck, zum Geschichtsschreiber Thietmar von Merseburg.

Die ›Regesta Imperii‹ (RI) verzeichnen sämtliche urkundlich und historiographisch belegten Aktivitäten der römisch-deutschen Könige und Kaiser von den Karolingern bis zu Maximilian I. (ca. 751–1519) sowie der Päpste des frühen und hohen Mittelalters in Form deutschsprachiger Regesten. Das Vorhaben zählt zu den größten und ältesten mediävistischen Forschungsprojekten, dessen Anfänge ins 19. Jahrhundert reichen. Seit 1980 ist es ein Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften und der Literatur / Mainz, mit aktuell 11 Teilprojekten in sieben Arbeitsstellen. Alle Forschungsergebnisse werden nahezu zeitgleich mit den weiterhin gedruckten Neuerscheinungen frei zugänglich in die Online-Regesten eingepflegt. Außer diesen führt die Regestenkommission auf ihrer Website noch eine der weltweit leistungsfähigsten Literaturdatenbanken zum thematisch-fachlichen Gesamtspektrum des Mittelalters mit derzeit rund 2,6 Millionen Titelnachweisen und zahlreichen Recherchemöglichkeiten.
www.regesta-imperii.de 

Das Vorhaben ist Teil des von Bund und Ländern geförderten Akademienprogramms, das der Erhaltung, Sicherung und Vergegenwärtigung unseres kulturellen Erbes dient. Koordiniert wird das Programm von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Das Akademienprogramm dient der Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung unseres kulturellen Erbes. Es ist derzeit das größte geistes- und sozialwissenschaftliche Forschungsprogramm Deutschlands und ist international einzigartig. Seit 1979/80 wird es von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. Etwa 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forschen in insgesamt 132 Projekten mit rund 191 Arbeitsstellen. Mit den in den Forschungsstellen erarbeiteten Editionen, Wörterbüchern und Textcorpora schaffen die Akademien zentrale Wissensspeicher für die Zukunft, die Wissenschaft und Öffentlichkeit – zunehmend auch digital – zur Verfügung stehen. Siehe auch: www.akademienunion.de 

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