Energie- / Umwelttechnik

KWK-Impuls aus Bingen: Wärmenetze und erneuerbare Gase im Fokus

Die KWK blickt angespannt in die Zukunft. Dies wurde auf der digitalen KWK Impulstagung 9. Dezember deutlich. In dem Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit, Flexibilität, Effizienz und Klimaneutralität stellen sich ganz unterschiedliche Herausforderungen. Kommunale Betreiber von Wärmenetzen erfuhren Details zur KWK-basierten Glättung von Verbrauchsspitzen, während für Biogasproduzenten über Neuigkeiten in der nachhaltigen und hübsch anzusehenden Erzeugung von natürlicher Biomasse berichtet wurde. Den Abschluss bildete die mit dem Ziel des Einsatzes von Wasserstoff durchgeführte Optimierung von im Koalitionsvertrag der Berliner Ampel mit einem Abgesang versehenen Verbrennungsmotoren.

bbh: „Die Wärmwende ist angestoßen!

Die KWK-Impulstagung fand in diesem Jahr zum 15. Mal statt. In der zum zweiten Mal online durchgeführten Veranstaltung stellte die Transferstelle Bingen in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Bingen und unter freundlicher Unterstützung von SOKRATHERM aktuelle Entwicklungen der Kraft-Wärme-Kopplung vor.

Mit Thomas Pensel, Abteilungsleiter am Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität von Rheinland-Pfalz, welcher die KWK auf einem erfolgreichen Weg in eine klimaneutrale Zukunft sieht, begann der Einstieg in die vielfältige KWK-Anwendungstechnik.

In den Vorträgen zu bidirektional betriebenen Fernwärmeleitungen und der kommunalen Wärmeversorgung mit dezentralen KWK-Anlagen zeigte sich, wie wichtig der Einsatz dieser hocheffizienten Technologie für ein funktionierendes und kostengünstiges Energiesystem ist. Schon Dr. Heiner Fassbender von der Energierechtskanzlei Becker-Büttner-Held (bbh) stellte in seinem Vortrag heraus, dass die vielfach geforderte Wärmewende durch die regulatorischen Entwicklungen des letzten Jahres angestoßen sei.

KWK: Klimaneutral mit Biomethan aus Blühpflanzen in Dauerkultur

Die erneuerbaren Gase werden zukünftig immer wichtiger. Unter der Voraussetzung, mittelfristig den Einsatz fossilen Erdgases zurückzufahren, ruhen viele Hoffnungen auf Biogas, Biomethan und Wasserstoff. Die beiden Veranstaltungsblöcke, die von Thomas Wencker (ASUE) moderiert wurden, zeigten eindrücklich, wohin die Entwicklung gehen muss.

Die im Vergleich zu heutigen Methoden nachhaltigere Bereitstellung von Biomasse mittels neuen Pflanzensorten und Mischkulturen wird am TFZ Straubing erforscht. Im Ergebnis aus langjährigen Kulturversuchen von an den Klimawandel angepassten Pflanzen konnte Dr. Maendy Fritz einen Einblick in die Kultur u. a. von Sorghum-Hirse geben. Anders als Mais sterbe diese Pflanze in längeren Trockenphasen nicht ab, sondern gehe sinngemäß mit den Worten „ja gut, da wart ich halt“ in eine Wachstumspause, bis es wieder besser werde.

Einen anderen Ansatz betrifft das Zusammenfassen von Biogasanlagen. Laufen diese nämlich aus der EEG-Förderung heraus, müssen gerade kleinere Anlage den Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen einstellen. Um diese Erzeugungskapazität für grüne Gase nicht zu verlieren, bietet sich die Lösung der Zusammenfassung der einzelnen Anlagen an. Neben den technischen Herausforderungen stellte Andreas Lenger von der Planungsfirma Arcanum Energy aber heraus, dass auch eine sozialpädagogische Komponente beim gemeinschaftlichen Betrieb solcher Netze nicht zu unterschätzen sei.

Wasserstoff im Verbrennungsmotor: Falsche Anreize von der Berliner Ampel

Im Wasserstoff-Block der Impulstagung zeigt sich dann die Unzufriedenheit mit den aktuellen regulatorischen Entwicklungen. Prof. Jochen Arthkamp von der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum stellte Entwicklungspotenziale von Wasserstoffmotoren nach dem Diesel-Prinzip vor. Denn extra für den Einsatz von Wasserstoff entwickelte Verbrennungsmotoren können laut Arthkamp sehr wohl vollständig klimaneutral arbeiten. Dies sehe aber der aktuelle Koalitionsvertrag nicht vor. Arthkamp weiter: „Die Koalitionäre sollten den Fachleuten die Entscheidungen über den korrekten Einsatz von Technologie überlassen und ausschließlich Emissionsziele vorgeben!“.

Mit diesen Worten endete eine ausgefüllte Impulstagung, die vor allen Dingen gezeigt hat, dass die KWK bereit für eine klimaneutrale Zukunft ist. Die nächste KWK-Impulstagung findet am 8. Dezember 2022 statt.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

ASUE im DVGW e. V.
Robert-Koch-Platz 4
10115 Berlin
Telefon: +49 (30) 22191349-0
Telefax: +49 (30) 230058-98
http://www.asue.de

Ansprechpartner:
Thomas Wencker
Telefon: +49 (30) 22191349-6
Fax: +49 (30) 22191349-9
E-Mail: wencker@asue.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel