Kunst & Kultur

Einzelschau „Joséphine Sagna – being it“ (21.05. – 16.07)

Wie heißt es so schön: Man(n) wächst mit seinen Aufgaben. Oder aber mit seiner Familie. Als BIPoC-Patchwork-Familie (BIPoC = Abkürzung für „Black, Indigenous, People of Color“) wird „Schacher“ nun politisch!
Erstmals in der 11-jährigen Geschichte bezieht das Galeristen-Paar Katrin und Marko Schacher gemeinsam klar Stellung und zeigt (nach Präsentationen zur Menschheitsentwicklung von Thomas Putze und zur Kunstgeschichte von Annette Streyl) mit „Joséphine Sagna –being it“ (Eröffnung: Fr 20. Mai, 19-23 Uhr) eine hochqualitative, feministische Anti-Rassismus-Schau mit deutschen sowie afrikanischen Einschlägen.

Die neu in die Galerie-Familie aufgenommene afrodeutsche Künstlerin Joséphine Sagna, Tochter einer ostdeutschen, sächsischen Mutter und eines senegalesischen Vaters, hat dieselben familiären Wurzeln wie die Patchwork-Familie der beiden Galeristen. Ihre Erfahrungen und Emotionen als schwarze Frau in einer über-wiegend weißen Gesellschaft und zwischen mehreren Kulturen integriert Sagna sehr konkret, bunt und lebens-lustig in ihre explizit das BIPoC-Thema fokussierenden Arbeiten.

Dabei gelingt es der Afrodeutschen, die Gefühle der Betrachter zu erreichen, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben oder konkrete Bekenntnisse einzufordern. Positiv und selbstbewusst motiviert Joséphine Sagna
zum Blick über den Tellerrand auf ihre binationale Kultur und stößt damit ein Überdenken eigener sozialer Konditionierungen an. Wie leben Menschen mit anderen kulturellen Wurzeln in unserer deutschen Mehrheits-gesellschaft? Wie fühlen sie sich wahrgenommen, vor allem als Frau? Wenn Ihnen im Supermarkt eine freundliche alte Dame ungefragt in Ihr „so schön lockiges Haar“ fasst: Ist das nett oder übergriffig? Gibt es „positiven Rassismus“? Ist es positiv oder negativ, im Restaurant aufgrund der Hautfarbe als einziger Gast aufzufallen? Ist Exotik ein schillerndes oder eher belastendes „Etikett“? Wie lebt es sich damit? Wer für derartige Denkanstöße dankbar ist, sollte die Schau „Joséphine Sagna – being it“ nicht verpassen.

Der Besuch wird sicher viele Perspektiven auf schwarze Deutsche, explizit auf hier lebende afrodeutsche Frauen verändern. Vorhandene Denkmuster werden angefixt, aufgewirbelt und eventuell neu geordnet. Die Präsentation neuer Gemälde und Teppiche von Joséphine Sagna changiert zwischen exklusiver Schau mit binationalen Einflüssen, sozialem und kulturellem Eye-Opener, schriller Modenschau und Beitrag zur Völkerverständigung. „Schacher“ setzt damit ein deutliches Anti-Rassismus-Zeichen in der internationalen Stuttgarter Kunstszene.

Joséphine Sagna wurde 1989 in Stuttgart geboren, wuchs in Ulm auf und studierte Malerei in Hamburg. Aktuell lebt und arbeitet sie mit ihrer kleinen Familie in Südfrankreich. Ihre Kunst diskutiert und thematisiert Fragen von Vorurteilen, Alltagsrassismus, Fremd- und Eigenwahrnehmung, Intimität und Selbstdarstellung. Darauf aufbauend entstand ein Kosmos, in dessen Mittelpunkt immer der weibliche Körper steht. Statt konkrete Personen zu portraitieren, fängt Sagna eine von Diversität geprägte Frauen-Power ein: Sich selbst inszenierende Frauen stellen sich selbstbewusst den westlichen Schönheitsidealen entgegen – oft unterstützt von Schrift und Graffiti-Parolen. Von ihr designte Mode strahlt deutsche und afrikanische Einschläge aus und leuchtet voller Lebenslust. 

Im „Projektraum“ zeigt Shalva Gelitashvili (1991 geboren in Tiflis/Georgien, lebt in Stuttgart), der im Juli zsm. mit Claudia Thorban die Koje von Katrin und Marko Schacher auf der Art Karlsruhe bespielt, neue Gemälde.

Joséphine Sagna – being it
Im Projektraum: Gemälde von Shalva Gelitashvili
Schacher – Raum für Kunst, Breitscheidstr. 48, 70176 Stuttgart
Soft Opening: Fr 20.05.2022, 19-23 Uhr; Worte: Katrin Schacher
Dauer: 21.05. – 16.07.2022, Di-Fr 14-19, Sa 11-16 Uhr und nach Vereinbarung

Lange Nacht der Museen: Sa 21.05., 18-1 Uhr, im gesamten Galerienhaus
20 und 22 Uhr: Künstlerinnen-Gespräch (nach einer kurzen filmischen Einführung)

Infos und Bilder: www.galerie-schacher.de und www.galerienhaus-stuttgart.de

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Schacher – Raum für Kunst
Breitscheidstr. 48
70176 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 65677-068
Telefax: +49 (711) 65677-059
http://www.galerie-schacher.de

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel