IHK-Blitzumfrage: Deutliche Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges auf die Saarwirtschaft
Die wesentlichen Ergebnisse im Überblick:
- 37 Prozent der befragten Unternehmen haben Geschäftsbeziehungen mit Russland oder der Ukraine, in der Industrie liegt dieser Anteil mit 54 Prozent sogar deutlich höher.
- Gemessen am Gesamtumsatz liegt der Umsatzanteil des Russland-Ukraine-Geschäfts bei der großen Mehrheit der Unternehmen (90 Prozent) jedoch bei unter fünf Prozent
- Bei den bestehenden Geschäftsbeziehungen befürchtet rund ein Drittel der Unternehmen Beeinträchtigungen durch Exportverbote, weitere 29 Prozent klagen über Behinderungen des Zahlungsverkehrs und 27 Prozent leiden unter Störungen der Transportinfrastruktur. Immerhin 12 Prozent der Betriebe spüren bereits Störungen der Lieferketten infolge von Produktionsausfällen in Russland oder der Ukraine.
- Gefragt nach den betriebswirtschaftlichen Folgen des Krieges und der Sanktionen, erwarten 97 Prozent der Unternehmen weiter steigende Energie- und Rohstoffkosten. Rund die Hälfte befürchtet eigene Produktions- und Absatzprobleme infolge von Produktionsausfällen bei Zuliefern. Vier von zehn Unternehmen rechnen mit logistischen Problemen durch die absehbare Verschärfung des Fahrermangels im Güterkraftverkehr. Jedes vierte Unternehmen befürchtet zudem weitere Schwierigkeiten im internationalen Zahlungsverkehr.
- Konflikte in der Belegschaft erwarten hingegen nur fünf Prozent der Umfrageteilnehmer.
Thomé: „Die Ergebnisse unserer Blitzumfrage bestärken uns in unseren bisherigen Einschätzungen, die wir aus vielen Gesprächen mit der Saarwirtschaft ableiten konnten. Einigen Branchen mit zahlreichen Unternehmen der Saarwirtschaft stehen schwierige Monate bevor. Es steht zu befürchten, dass es dabei zu Auftragsverschiebungen oder sogar -stornierungen kommen wird, je länger der Konflikt andauert und die reduzierten Abnahme- und Liefermengen den Warenverkehr und die Produktion beeinträchtigen. Auch der Mittelstand ohne direkte Geschäftsbeziehungen in die Region wird betroffen sein. Wir werden daher unser Informations- und Beratungsangebot noch stärker an den wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges und den aller Voraussicht nach noch lange andauernden Sanktionen gegen Russland ausrichten und uns intensiv um die Sorgen, Nöte und Anliegen der Unternehmen kümmern – auch im engen Schulterschluss mit der Task-Force der Landesregierung.“
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