Kunst & Kultur

Museum Europäischer Kulturen | Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay | 8.7.2022 – 7.2.2023

 

AUSSTELLUNGSVORSCHAU online: www.smb.museum/presse/pressemitteilungen/detail/
Museum Europäischer Kulturen
Arnimallee 25, 14195 Berlin-Dahlem
Öffnungszeiten: Di – Fr 10 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr

Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay
8. Juli 2022 – 7. Februar 2023
Ein Ausstellungsprojekt des Ruhr Museums, Essen in Kooperation mit dem Goethe-Institut, Istanbul, dem Museum für Hamburgische Geschichte und dem Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin

Zu Beginn des Jahres 1990 besuchte der Istanbuler Fotograf Ergun Çağatay (1937-2018) mehrere deutsche Städte. Dabei entstand die umfangreichste Bildreportage zur türkischen Einwanderung und türkeistämmigen Präsenz in Deutschland. Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) zeigt rund 120 der insgesamt knapp 3.500 Aufnahmen, die mitten hinein in die Lebenswelten der ersten und zweiten Generation von türkischen Arbeitsmigrant*innen führen und ein vielfältiges Bild ihrer Lebensrealitäten im Wendejahr 1990 zeichnen.

Nach Stationen in Essen, Istanbul und Hamburg nimmt die Ausstellung die Besucher*innen mit auf Çağatays Reise von Hamburg über Köln und Werl nach Berlin und zurück in den Westen nach Duisburg. Neben den ortsspezifischen Arbeits- und Lebensbedingungen deutsch-türkischer Communities in diesen Städten fanden auch politische Themen immer wieder Eingang in Çağatays Motivauswahl. So dokumentierte er etwa die migrantischen Kämpfe um gesellschaftliche Teilhabe dieser Zeit. In verschiedenen Fotografien deutete er zudem den gesellschaftlichen Rechtsruck an.

Rund 30 Jahre nach dem Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei entstanden, sind Ergun Çağatays Fotos inzwischen wichtige zeithistorische Dokumente. Sie bieten eine notwendige Ergänzung zum herrschenden Narrativ der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der Wendejahre. Die Geschichten von Migrant*innen spielen hierbei nach wie vor viel zu selten eine Rolle. Im Begleitprogramm zur Ausstellung möchte das MEK deshalb den Raum für diese Perspektiven öffnen: Tandemführungen mit den portraitierten Personen sowie Erzählcafés werden persönliche Einblicke und Möglichkeiten zum Dialog bieten. Zum 3. Oktober wird darüber hinaus die seit mehr als 60 Jahren gewachsene deutsch-türkische Geschichte mit einem Kulturtag gefeiert.

Magazin zur Ausstellung

Das Magazin „Wir sind hier.“ erschien anlässlich des 60. Jahrestags der Unterzeichnung des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens unter der Schirmherrschaft von Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt a.D. Die Herausgeberin Dr. Alexandra Nocke lässt auf 72 Seiten die dritte und vierte Generation Türkeistämmiger mit Essays zu Wort kommen, darunter etwa die Journalistin Ferda Ataman, der Sozialaktivist Ali Can, der CORRECTIV-Journalist Hüdaverdi Güngör, die Slam Poetin Aylin Celik oder die Schriftstellerin Dilek Güngör. Ihre Essays werden flankiert von Bildern der ersten bis zur vierten Generation von verschiedenen Fotograf*innen, darunter Henning Christoph, Candida Höfer, Guenay Ulutuncok, Mehmet Ünal oder Metin Yılmaz.

Das Ausstellungsprojekt „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay“ wird gefördert vom Auswärtigen Amt, der RAG-Stiftung und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.

Weiterführendes Informationsmaterial sowie hochauflösende Pressebilder stehen im Pressebereich der Website der Staatlichen Museen zu Berlin zur Verfügung: www.smb.museum/presse.

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